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Dienstag, 24. Oktober 2006, 09:54

Kampfjet kam einer B737 sehr nahe

Nur wenige hundert Meter Abstand zum Kampfjet
Das Kollisionswarnsystem schlug Alarm, der Pilot zog seine Boeing 737 im Landeanflug erneut hoch - ein Kampfjet hatte sich auf wenige hundert Meter der Passagiermaschine genähert. Beim Flughafen Hahn ist es zu einem Beinahe-Zusammenstoß gekommen.

Lautzenhausen - Das Flugzeug der Gesellschaft Ryanair mit 167 Menschen an Bord ist einem Tornado der Bundeswehr gefährlich nahe gekommen: Das Kollisionswarnsystem der Boeing 737 schlug Alarm, als sich die Maschine im Landeanflug auf den Flughafen Hahn in Rheinland-Pfalz befand, wie die Deutschen Flugsicherung (DFS) heute mitteilte.

"Auf dem Radar waren es nach unseren Schätzungen noch 350 bis 400 Meter", sagte ein Sprecher. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Montag. Das Warnsystem reagiere nur dann, wenn Maschinen auf Kollisionskurs seien - etwa 90 Sekunden vor einem Zusammenstoß. Der Pilot des Passagierflugzeugs habe die Maschine daraufhin noch einmal hochgezogen.

Vor der gefährlichen Annäherung sei der Tornado mit einem weiteren Tornado im Formationsflug weit über der landenden Ryanair-Maschine geflogen, sagte der Sprecher. Dann sei er aus bisher ungeklärten Gründen stark gesunken und so in die Nähe des Zivilfliegers gekommen. Anschließend seien die Tornados gemeinsam weiter zum Luftwaffenstützpunkt in Nörvenich in Nordrhein-Westfalen geflogen. Dort ist das Jagdbombergeschwader 31 der Bundesluftwaffe stationiert, dessen Soldaten mit dem Tornado ausgerüstet sind.

Die genaue Entfernung zwischen der Boeing und dem Tornado-Kampfjet könne jedoch erst anhand von Aussagen der beteiligten Piloten festgestellt werden, sagte der Sprecher. Diese lägen bislang nicht vor. "Die Kontrolle war gerade an den Tower übergeben worden." Die Flugsicherung habe alle Unterlagen an das Luftwaffenamt der Bundeswehr übergeben, die Ermittlungen dort seien jedoch noch nicht abgeschlossen.

Ryanair teilte mit, die Gesellschaft arbeite eng mit den zuständigen Behörden zusammen, die die Flugzeugannäherung zwischen einem Militärflugzeug und dem Ferienflieger aus Pisa mit 170 Passagieren an Bord bearbeiten. Bis zu einem Abschluss der Untersuchungen lehnte die Fluggesellschaft jede weitere Stellungnahme ab.

Quelle: Spiegel-online

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Dienstag, 24. Oktober 2006, 13:12

RE: Kampfjet kam einer B737 sehr nahe

Zitat


Luftwaffenbundesamt: "Keine Gefahr eines Zusammenstoßes"

LAUTZENHAUSEN (ddp) - Beim Flugmanöver eines Militärjets in unmittelbarer Nähe einer Ryanair-Maschine am 16. Oktober am Hunsrückflughafen Hahn hat «zu keiner Zeit die Gefahr eines Zusammenstoßes bestanden». Das teilte ein Sprecher des Luftwaffenbundesamtes in Köln-Wahn am Dienstag auf ddp-Anfrage mit. Der geringste Abstand zwischen dem Bundeswehr-Tornado und der mit 170 Personen besetzten Passagiermaschine habe 750 Meter betragen. Das hätten die Auswertungen der Flugdaten und der Richtungs- und Geschwindigkeitsmessungen ergeben. Der Tornado habe sich zu keiner Zeit auf Kollisionskurs befunden, betonte der Sprecher.



Quelle : www.aero.de
Gruß


3

Dienstag, 24. Oktober 2006, 15:22

Was sind 750 Meter bei der speed? Ich denke nicht viel, aber die BW wird bestimmt nicht zugeben, das es recht nah war. :sad:

Viele Grüße Karl

Magic

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4

Dienstag, 24. Oktober 2006, 15:58

Zitat

Original von Flugzeugschrauber
Was sind 750 Meter bei der speed? Ich denke nicht viel, aber die BW wird bestimmt nicht zugeben, das es recht nah war. :sad:

Viele Grüße Karl


Wenn so etwas passiert...(hab das schon selber mitgemacht, während meiner Zeit als Radarflugmeldemeister)....dann wird eine Datareduction in dem Center gemacht, das den Flieger controlled hat.
Dadurch ist ganz genau zu sehen wie weit die Maschinen auseinander waren und ob es zu einer Kollision gekommen wäre.

Es kommen dann Mitarbeiter der DFS und des General für Flugsicherheit in der Bundeswehr, welche die Controller und auch die Piloten befragen.

Viel Aufwand um sicher zu stellen das es wirklich harmlos war (im besten Fall)...aber nötig!!!

Ein halbe Nautische Meile bei ca. 400kt (Annäherungsgeschwindigkeit der beiden Flugzeuge zu einander)...das heisst ca. 7 Sekunden bis zum "Treffen".... :sad:


Godspeed



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AirVia

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5

Dienstag, 24. Oktober 2006, 19:37

Zitat

Original von Magic

Zitat

Original von Flugzeugschrauber
Was sind 750 Meter bei der speed? Ich denke nicht viel, aber die BW wird bestimmt nicht zugeben, das es recht nah war. :sad:

Viele Grüße Karl


Wenn so etwas passiert...(hab das schon selber mitgemacht, während meiner Zeit als Radarflugmeldemeister)....dann wird eine Datareduction in dem Center gemacht, das den Flieger controlled hat.
Dadurch ist ganz genau zu sehen wie weit die Maschinen auseinander waren und ob es zu einer Kollision gekommen wäre.

Es kommen dann Mitarbeiter der DFS und des General für Flugsicherheit in der Bundeswehr, welche die Controller und auch die Piloten befragen.

Viel Aufwand um sicher zu stellen das es wirklich harmlos war (im besten Fall)...aber nötig!!!

Ein halbe Nautische Meile bei ca. 400kt (Annäherungsgeschwindigkeit der beiden Flugzeuge zu einander)...das heisst ca. 7 Sekunden bis zum "Treffen".... :sad:


Godspeed



Godspeed


Aaaaarrrrrrggggghhhhhhhhh!
MI Stand by for Data Reduction. Und schon war die Nachtschicht gelaufen. Da hatte man dann nämlich ordentlich zu tun.
Kenn das sehr gut aus meiner Zeit im Radarführungsdienst. Zunächst wurde die Recordings der betreffenden Zeit ausgelesen und alle relvanten Dtaen für die Flugziele ausgedruckt. Bei drei Flugzielen über einen Zeitraum von 15 Minuten druckt selbst der High Speed Printer knapp zwei Stunden (der schreibt ca 20 DIN-A3 Seiten in der Minute)
Danach muss sich ein armer bestrafter Radarführer hinsetzen und so für alle ein bis zwei Sekunden die geschriebenen Positionen auf eine Karte plotten, mit welcher dann die Situation analysiert wird. Ist ne Heidenarbeit.
:smash: :smash: :smash: :smash: :smash: :smash: :smash: :smash: :shocked: :brav: :brav: :brav: :smash: :smash: :smash: :smash:
Best regards
Thorsten, CEO "Air Via virtual Bulgarian Airways"


6

Samstag, 28. Oktober 2006, 08:25

Zitat


Flugsicherung widerspricht Luftwaffenamt

LAUTZENHAUSEN (ddp-rps) - Die Deutsche Flugsicherung hat den Angaben des Luftwaffen- bundesamtes zu der gefährlichen Annäherung eines Bundeswehr-Tornados an eine Ryanair-Maschine am vergangenen Montag am Flughafen Hahn widersprochen. Axel Raab von der Deutschen Flugsicherung sagte dem SWR-Magazin «Ländersache», der Tornado sei keineswegs lediglich «parallel» zur Ryanair-Maschine geflogen, wie der Abteilungsleiter des Luftwaffenamts, Oberst Hans-Ludwig Rau, das behauptet habe. Vielmehr sei die Militärmaschine direkt auf das Passagierflugzeug zugekommen.

Während das Luftwaffenamt von einem Minimalabstand zwischen den beiden Maschinen von 750 Metern spricht, gibt Raab den Abstand mit 350 Metern an. Unter Berücksichtigung der Fehlertoleranz bei der Messung der Deutschen Flugsicherung könne es durchaus sogar weniger gewesen sein. Das Luftwaffenamt hatte mehrfach versichert, dass zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Kollision bestanden hatte.


Alles bei aero.de

:bier:
Gruß


7

Freitag, 15. Dezember 2006, 08:59

Zitat


BFU: «Tornado»-Annäherung an Ryanair-Flugzeug war Beinahe-Zusammenstoß
14.12.2006, Braunschweig/Lautzenhausen (ddp-rps). Nach dem Flugmanöver eines Militärjets in unmittelbarer Nähe einer Ryanair-Maschine am 16. Oktober am Hunsrückflughafen Frankfurt-Hahn besteht weiterhin Unklarheit über die Gefährlichkeit der Situation. Während die Ermittlungen der Bundesstelle für Flugunfallsicherung (BFU) in Braunschweig ergaben, dass der Vorfall beinahe zu einem Zusammenstoß geführt hätte, sieht das Luftwaffenamt der Bundeswehr in Köln-Wahn nach wie vor keine Kollisionsgefahr zwischen den beiden Flugzeugen gegeben, wie Sprecher der beiden Behörden am Donnerstag auf ddp-Anfrage sagten.

Mehr bei www.airliners.de
Gruß


8

Freitag, 15. Dezember 2006, 10:16

Das Raten hat ein Ende:

[URL=http://www.bfu-web.de/cln_002/nn_41542/DE/Publikationen/Bulletins/2006/Bulletin2006-10,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bulletin2006-10.pdf]BFU Bulletin Oktober 2006[/URL]

Seite 5 und Seite 10!

Viel Spaß beim Lesen, denn da wird mit Zahlen von 0,2 NM gesprochen und der Flugweg beider LFZ ist auch skizziert.

Wobei ich ich gerne mal als Lesetip die Seite der BFU in Deutschland nenne. Bringt am besten ein paar Stunden Zeit mit, wenn Ihr die Seite noch nicht kennt. Die Untersuchungsberichte und Bulletins (zu finden unter Publikationen) sind wie ..... nun ja sie machen süchtig. Einmal angefangen und schon vergeht die Zeit wie im Fluge.

Gruss

Blackbox

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »BlackBox« (15. Dezember 2006, 10:27)


9

Freitag, 15. Dezember 2006, 10:35

Merci für den Link, den nehmen wir einfach in die Linkliste auf :yes:

:bier:
Gruß


10

Mittwoch, 6. Juni 2007, 14:21

nun endgültig...

Zitat


Ermittlungen zu angeblicher Beinahe- Kollision nahe Flughafen-Hahn eingestellt

HAHN / BAD-KREUZNACH (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach hat die Ermittlungen zu einem angeblichen Beinahe-Zusammenstoß über dem Flughafen Hahn eingestellt. Der beschuldigte Pilot eines Tornados der Luftwaffe habe den vorgeschriebenen Mindestabstand zu einer Passagiermaschine des irischen Billigfliegers Ryanair am 16. Oktober 2006 nicht unterschritten, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Dies hätten Aufzeichnungen der Flugsicherung belegt. Fluggäste hatten Anzeige erstattet, weil der Tornado der Passagiermaschine nach ihrer Einschätzung gefährlich nahe gekommen war.

Quelle : aero.de
Gruß