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hasegawa

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Sonntag, 24. Juli 2011, 07:21

Huahine–Fare Airport - Faa'a International Airport, franz. Polynesien - Fua'amotu International Airport, Königreich Tonga

Die Südsee... an einem unerfreulichen, regnerischen Sonnabend, der eher an Herbst erinnert als an den Sommer setzt man sich hin und wieder an den Rechner und überlegt, wo man gerne sein würde... Wie wäre es mit den Gesellschaftsinseln im französischen Polynesien oder dem Königreich Tonga? Ein wenig träumen...

Huahine ist der Ausgangspunkt unserer kleinen Reise. Etwas abseits gelegen auf dem Weg von Tahiti nach Bora-Bora mit seinen berühmten Luxus-Resorts ist Huahine noch etwas ursprünglicher geblieben. Eigentlich sind es zwei größere und eine Reihe von kleinen Inseln, die von einem Korallenriff umgeben sind und Huahine bilden. Huahine Nui liegt im Norden und südlich davon findet sich die kleinere Insel Huahine Iti, die durch eine kleine Brücke miteinander verbunden sind.

http://www.tahiti-tourisme.com/islands/huahine/huahine.asp

Auf der großen Insel ganz im Norden befindet sich ein kleiner Flughafen, der vor allem von der Air Tahiti bedient wird. Sie betreibt einige ATR 42 und 72, im Auftrag der französischen Kolonialverwaltung eine "Twin Otter" und eine zweimotorige Beech, deren Typ auf der offiziellen Site nicht weiter erwähnt wird.

Wir fliegen heute aber mit Air Morea. Eigentlich sind die 4 "Twin Otter" dieser Gesellschaft ständig zwischen Tahiti und Morea unterwegs und "verirren" sich nur selten zu Charterflügen auf die übrigen Inseln die zu Französisch Polynesien gehören. Diese Fluggesellschaft gehört übrigens zu den Bestellern der Neuauflage DHC 6-400, die von der Firma Viking Air aus Victoria, British Columbia hergestellt wurden. Diese Firma hat alle Rechte und Typzertifikate für die Flugzeuge von DeHavilland of Canada (jetzt ein Tel von Bombardier) außer der DASH 8 aufgekauft. Sie produziert neue Twin Otter seit Juli 2010 und garantiert die Ersatztelversorgung für die Beaver und Otter-Flugzeuge, die noch unterwegs sind. Es gibt auch eine neue "Beaver" mit Turbopropp-Triebwerk, die DHC-2T.

http://www.vikingair.com/

Unsere Twin Otter ist aber ein "altgedienter Veteran" der -300er Serie.



Die Präsenz französischer Truppen auf den Inseln ist nicht immer auffällig, aber spürbar. Frankreich "zeigt Flagge" und hat immer ein kleines Truppenkontingent auf "seinen" Inseln im Pazifik.



Wir starten heute über die Bahn 7 und werden dann bis auf eine Höhe von 10.500 ft. steigen, denn der Flug ist VFR.



Wir sind unterwegs... Im Hintergrund ist die Nachbarinsel Raiatea zu erkennen.



Wir umrunden gemächlich Huahine und steigen.



(Aus den Boxen um mich herum kommt Adiemus, bekannt von der Werbung für DELTA-Airlines, mit diesem Südsee-Sound und ich schreibe weiter...)





Es ist nur ein Katzensprung nach Moorea und man kann es nach kurzer Zeit aus dem Cockpit sehen, aber wir werden aus Gründen ds Lärmschutzes natürlich "rechts vorbeifliegen."





Querab von Moorea geht es in den Sinkflug und man bereitet sich auf die Landung vor. Es gibt zwar ein ILS auf beiden Seiten des Flughafens Faa'a, aber das ist bei diesem Wetter nicht so entscheidend.



Oder doch? Wir sind reichlich hoch...



Jedenfalls kommen wir etwas steil herein, mit der "Twin Otter" kein Problem.



Es passt... nicht ganz ordentlich... aber es passt.





Da sind wir also in Fa'a angekommen und es geht zur Abstellfläche hinüber.



Wir kommen ein wenig abseits einer Maschine der LAN Chile zum stehen, die gerade von den Osterinseln herübergekommen ist. Neben Santiago de Chile und Lima ist Fa'a der einzige Flughafen, der eine Verbindung nach Rapa Nui (Osterinsel) bereithält... der am weitesten östlich gelegenen Insel, die zu Polynesien gezählt wird. Sie gehört heute zu Chile. Wenn man sich vergegenwärtigt, das die "Wikinger der Südsee", die Polynesier diese gewaltigen Entfernungen mit ihren kleinen Ausleger-Kanus schon weit vor der christlichen Zeitrechnung überbrückt haben und sich dabei nur an den Sternen orientierten, so nötigt das auch heute noch Respekt ab. Selbst in unseren technisierten Zeiten sind die Entfernungen im Pazifik nicht so leicht zu überbrücken. Hier fallen sogar regionale Flüge etwas länger aus...

Interessant ist, das Tahiti und französische Polynesien jetzt keine "Kolonie" mehr, sondern ein französisches "Übersee-Departement" ist. Was aber wie ein gewöhnlicher Verwaltungsakt aussieht ist in Wirklichkeit richtig clever. Tahiti ist damit Mitglied der Europäischen Union. EC-Karten sind auf Tahiti durchaus brauchbar und man könnte mit dem Personalausweis nach Tahiti fliegen, wenn man nicht auf dem Flug von Paris nach Tahiti in Los Angeles von Bord der Maschine der Air Tahiti Nui aussteigen müßte und für diesen Transitaufenthalt ein "Transitvisum" für die USA bräuchte. Dumm gelaufen.

http://www.airtahitinui-usa.com/services/routemap.asp

Frankreich beantragt und bekommt für diesen Federstrich in den Akten "Strukturhilfe" für Tahiti, Reunion, Mayotte, Guadeloupe, Martinique und Französisch Guyana aus den Kassen der Europäischen Union... ganz legal. Es ist eben alles eine Frage der Interpretation... so auch ob Kernland oder Kolonie, man macht einfach seine Kolonien zu "Kernland". und löst damit das Finanzproblem.
Wir werden mit einem "E-Jet", einer Embraer ERJ 170 nach Tonga weiterfliegen... da ist sie ja schon.





Der Wind hat gedreht und während wir auf Bahn 4 gelandet sind, schickt uns der Tower-Lotse mit der ERJ zur 22 hinaus.



Wir sind wieder unterwegs zu einem Ritt von guten vier Stunden Dauer nach Tonga...





Im Hintergrund ist Morea zu sehen mit seinen eindrucksvollen Bergen Mt Bali Hai und Mount Rotui ...



Wir lassen also Fa'a und Tahiti hinter uns... Tonga, wir kommen!



Ein wenig müssen wir kurven, um auf den endgültigen Kurs nach Tonga zu kommen, der in langen Abschnitten über TAF, TAPAP, DUMDUM, DOTIK, DOGSA, DADOK, BUSTA nach NFTF, dem zum Flughafen Fua'amotu International Airport zu kommen, dem Eingangstor in das Königreich Tonga.







Wir mogeln uns wieder an Moorea vorbei...



Aus dieser Perspektive ist sehr schön zu sehen, das auch Moorea von einem Korallenriff umgeben ist.





Hinter Moorea sind wir immer noch im Steigflug... es geht auf 34.000 ft hinauf.

Wetterfronten begleiten uns den ganzen Flug und sind die einzige optische Abwechslung. Die kleinen scheinbar wie Sandkörner in den Pazifik eingestreuten Inseln sind von hier oben aus kaum zu sehen.







Der Microsoft-Flugplan mit seinen viel zu hohen errechneten Geschwindigkeiten erweist sich als etwas zu optimistisch und so erreichen wir nach knapp vier Stunden
Flugzeit Tonga und gehen in den Landeanflug über.





Der Landeanflug ist keine so abenteuerliche Geschichte. Er ist VOR/DME... es gibt kein ILS (auch wenn die Microsofties eines programmiert haben.)



Das Fahrwerk kommt heraus...



Es ist ein wenig dunstig heute, aber das soll uns nicht beeindrucken.



Nicht doch schon wieder... zu hoch...



Aber es passt ganz ordentlich.



Der Blick aus dem Passagierfenster zeigt uns ebenfalls, dass wir angekommen sind.



Wir sind auf dem Weg zum Terminal. Es kommen nach Tonga immerhin Maschinen aus Australien, Neuseeland, Hawaii und den Nachbarstaaten. Die Boeing 767-300ER ist das größte Flugzeug das hier landen kann. Aber insgesamt geht es eher beschaulich zu. Übrigens... am Sonntag ist der Flughafen geschlossen und für eine Landung braucht man die Genehmigung des Transportministers!



Das Terminal kommt in Scht und man kann auch sehen, das es nicht viele Abstellplätze hier gibt oder großartige Abfertigungskapazität.





Ich glaube, hier parke ich ein wenig guerillamäßig. Ich muss mir doch mal anschauen, wie diese bogenförmigen Linien in der Realität gemeint sind...





Egal... angekommen. Es war ein beachtlicher Ritt. Auch regionale Flüge sind in der Pazifikiregion Angelegenheiten von einigen Stunden, wobei, solche "Interisland-Verbindungen" gibt es vergleichsweise wenig und auch dieser Flug mit der Solomons-ERJ war fiktiv. Die Bemalung dieser ERJ hat es gegeben, aber auf der offiziellen Site der Airline wird dieses Flugzeug nie erwähnt.

http://www.flysolomons.com/Default.aspx?…=Home&page=News

Tonga... ist heute eine konstitutionelle Monarchie wie vergleichsweise Großbritannien, aber das ist es erst seit kurzer Zeit. Die Könige von Tonga waren bis ins 21. Jahrhundert hinein absolute Monarchen. Im Jahre 2006 gab es Randale in Tongatapu und schwere auch politisch motivierte Unruhen. Demokratie ist aber immer noch nicht wirklich auf Tonga angekommen. Man muss sich nur anschauen, wie das Parlament "gewählt" wird und kann sich dann seinen Teil denken. Aber es funktioniert... irgendwie. Hier findet sich der Artikel zum Königreich Tonga in der Wikipedia:

Tonga - ein Abriss in der Wikipedia.

Zum Abschluss noch einige Anmerkungen über die verwendeten Addons:

- DeHavilland DHC 6-300 "Twin Otter" von Aerosoft
- Embraer ERJ 170 von feelthere/Wilco
- Tahiti X von Aerosoft
- Flughafen Fua'amotu International Airport von PACSIM/Graham Michael
- REX 2
- MyTraffic

Jo, das war es für diesmal. Als nächstes Projekt ist ein Flug der Continental Mikronesia von Hawaii zu den Marshall-Inseln geplant. Ich habe jetzt den FS X für mich entdeckt und nutze ihn auch für "Linienflüge". Nach einiger Skepsis fängt es durchaus an auf dem neuen Rechner Sinn zu machen. Ich baue schrittweise den Pazifik für den FS X aus. Das gefällt mir mehr als Europa.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 17 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (7. August 2011, 09:28)


2

Sonntag, 7. August 2011, 08:29

Schöner Bericht, gefällt!! 8)
Gruss Seimen

hasegawa

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3

Sonntag, 7. August 2011, 09:16

Da bin ich ja beruhigt. In den vergangenen Tagen kamen ja einige Besucher, aber keiner hat eine Nachricht hinterlassen mit einem Feedback. Mitunter "produziert" man ja solche Sachen und geht dabei am Geschmack und Zeitgeist vorbei... ich war mir nicht sicher, wie dieser Flug vom "Ende der Welt" aufgenommen werden würde.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (7. August 2011, 09:29)


4

Sonntag, 7. August 2011, 10:09

Schöner Bericht, gefällt!! 8)



ja dem Stimme ich voll und ganz zu, ich hatte das Vergnügen diese Gegend einmal in RealWorld selbst zu bereisen :urlaub: .

Zitat

Die Präsenz französischer Truppen auf den Inseln ist nicht immer auffällig, aber spürbar. Frankreich "zeigt Flagge" und hat immer ein kleines Truppenkontingent auf "seinen" Inseln im Pazifik.



Nun das ist schon lange nicht mehr sooooooo spürbar , sicher liegen im Hafen immer ein paar Schiffe die militärischen Aufgaben dienen , auch ein paar Hubschrauber sind in Faa / NTAA stationiert.

Ja wer danach sucht wird natürlich auch militärische Einrichtungen finden ... wie in jedem Land eben ... außer vielleicht Costa Rica die haben ja offiziell das Militär abgeschafft, dort heißt es dann Polizei

Nun so was macht halt jeder souveräne Staat wenn seine in der Nähe liegenden Atomaren Testgelände geschützt und abgeschirmt werden müssen( mußten ).Da stehen sich die Atommächte in nichts nach.

Ansonsten aber spürt man nicht mehr vom Militär wie im Vatikanstaat mit seiner Schweizer Garde, ja und AK 47 haben die schon gar nicht ( wie auf dem Bild zu sehen ;) ), wahrscheinlich eher FN oder sonstige Schießprügel.

Doch, es ist sonst ein schöner Bericht :thumbup: und wer die Möglichkeit hat einmal dorthin zu kommen sollte es tun. Auch im FSX oder auch FS9 ( hier gibt es auch einiges an Freeware ) immer eine Reise Wert.

Was mich eben ein wenig erstaunte ,ist die Erwähnung von Militär u. dessen Gerät von Dir Andreas ... da du doch sonst sehr allergisch auf so was marzialisches reagierst.
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

hasegawa

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Sonntag, 7. August 2011, 10:40

Nun, das Militär ist eben im Hintergrund wie überall, aber es gehört dazu. Aber das der Kämpfer dort eine Kalaschnikow trägt, habe ich übersehen. Man sieht die Kameraden ja nicht oft in Szenerien so deutlich wie hier. Keine Ahnung, was die Aerosofties sich dabei gedacht haben. Oder habe ich hier einen Rebellen der separatistischen Bewegung von Tahiti "mit der Kamera erwischt" ? :D Mir ging es nur darum, zu zeigen, das hier in dieser Szenerie tatsächlich mal Soldaten herumstehen... sieht man selten, obwohl sie durchaus auf Flughäfen aus logischen und nachvollziehbaren Gründen garnicht so selten anzutreffen sind.
Edit:

Ich bin nicht der große Oberpazifist, möchte aber, das wir uns in historischen Szenarien an die Realität halten und nichts Fiktives hinzugedichtet und erfunden und damit "Krieg zu ästhetisch dargestellt wird". Gerade in Bezug auf meine Erlebnisse in Vietnam 11 Jahre nach Kriegsende und nach dem was ich in Angola gesehen habe bin ich in dieser Hinsicht lieber etwas härter und sehe es nicht als Kavaliersdelikt an, wenn zu sorglos mit diesem Thema umgegangen wird. Ich hoffe, dies kann man mir nachsehen.


Ende des editierten Textes.

Was verfügbare Szenerien angeht... es ist im FS X immer noch ein ziemlicher Krampf. Die Liste der Sachen, die es gibt ist deutlich kürzer als die Liste der "weißen Flecken" im FS X. Auch in disem Gebiet liegt der FS 2004 sehr deutlich vorn und ich habe drüben im FS 2004 mehr Optionen. Aber für´s Auge ist es hier im FS X schöner. Deshalb habe ich mich entschlossen, schrittweise die "Südsee" zum Fluggebiet auszubauen. Hawaii ist inzwischen fast komplett. Dazu gibt es Tuvalu, Teile der Marshall-Inseln, Papua-Neuguinea, Französisch Neukaledonien, den Tuamotu-Archipel, den Hauptflughafen von Tonga, Kosrae in Micronesien...

Aber auf der anderen Seite fehlen "so wichtige Sachen" wie Guam, Pago-Pago, Nauru, Fidschi-Inseln, ein großer Teil von Mikronesien wie Chuuck (ehemals Truck) Palau, Ponape... die Liste ist noch lang. Auf jeden Fall ist dieses Fluggebiet riesengroß und in der Realität gibt es wenige Airlines, die von Insel zu Insel fliegen. Man verbindet seine eigene Insel mit Australien und Hawaii, fliegt manchmal mit kleinen Flugzeugen die direkten Nachbarn an und dann ist Schluss. Verbindungen der Inselstaaten unter einander scheint es nicht sehr viele zu geben. Nun gut, man sollte sicherlich die geringen Bevölkerungszahlen und damit die Anzahl der Reisenden bedenken.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (8. August 2011, 18:31)