Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

31

Mittwoch, 23. Juli 2008, 08:51

Für einen Aussenstehenden und Nicht-Betroffenen ist es sehr schwer zu durchschauen was da wirklich abgeht.

Auf der einen Seite Angestellte die mit anderen, die gleiche Leistung bringen aber ein anderes Jäckchen anhaben, gleichgestellt werden wollen. Verständlich, hatten wir ja auch schon bei Lauda und AUA.

Dann den Arbeitsgeber der zur Zeit auch ganz andere Probleme bewältigen muss (Spritpreise, Umorganisation der Luftfahrt,....)

Dann eine Gewerkschaft der es augenscheinlich nur um die eigenen Interessen bzw. der ihrer Klientel geht und auf Teufel komm raus ihre Forderungen durchsetzen möchte. Der Eindruck eines sturen Beharrens ohne Rücksicht auf allgemeine Lage der Fliegerei und der Lebenskosten kann da sehr rasch entstehen. OK, toll : wir haben 2 Monate gestreikt und sogar xx % Erhöhung bekommen, dafür wird jetzt abgebaut und umstrukturiert. Schmäcks :leider:

Dann natürlich die Fluggäste denen eigentlich völlig wurscht ist was da abgeht, die wollen verlässlich von A nach B kommen. Lächerlich finde ich immer die "Rechtfertigungsversuche" von Gewerkschaften gegenüber den Passagieren, und die Versuche Verständnis zu erlangen. Frage das mal jemand dessen Urlaub deswegen ins Wasser fällt, der wichtige Anschlussflüge verpasst oder der mit seinem quängelnden Kind stundenlang am Airport rumhängen muss.


Ich kann nur sagen wie das Ganze auf mich wirkt und wie meine rein persönliche Wahrnehmung dazu ist : mir ist es unerklärlich dass es nciht möglich sein soll eine gemeinsame Lösung zu finden. Spielen da persönliche Motive und Animositäten mit, ein "Jetzt erst Recht" der Gewerkschaft oder ein "Na so sicher nicht" der Arbeitsgeber ? Alles läuft auf eine Konfrontation hin die keinem hilft aber allen schadet. Der Gewerkschaft (Betonierer), den Arbeitsnehmern (Abbau) und dem Arbeitsgeber (Imageschaden, Verlust)

Bravo :clap:
Gruß


Magic

Stop pumping the yoke!

wcf.user.posts: 5 972

Wohnort: Vorfeld

Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

  • Nachricht senden

32

Mittwoch, 23. Juli 2008, 09:24

Hmmm....ich kann verstehen das alle mehr verdienen wollen.
Besonders wenn sie so wie ich ihre Pilotenlizenz selber finanzieren mußten...da wollen Kredite bedient werden und es muß noch genug zum Leben übrigbleiben.

In der jetzigen Lage zu sehr auf Gewerkschaftsrecht zu pochen und dem Arbeitgeber noch mehr zu schaden als man es vor einem Jahr bei der Mainline gemacht hat und zu riskieren die eigene Gesellschaft im momentan schwierigen Umfeld angreifbar, weil finanziell angeschlagen, werden zu lassen halte ich für Unklug.

Aber ich arbeite für ein Bundesland und habe eh mit Geld nichts am Hut...wir im öffentlichen Dienst leben von Luft und Liebe. :thumb:
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

33

Mittwoch, 23. Juli 2008, 11:39

Hmmm ...ich kann hier natürlich nur für EW sprechen: ... aber zunächst werden bei uns nicht einmal annähernd die Gehälter gezahlt, von denen in Thorstens Rechnung die Rede ist. Weiterhin kam es bei uns durch die Umstellung von ATR auf CRJ/BAe zu einer massiven Schrumpfung der Blockzeiten (die bei uns als Bezahlungsgrundlage dienen). Diese wurden dann freundlicher Weise gleich nocheinmal in großem Umfang gekürzt. Ergebnis: eine massive Lohnkürzung, bei gleichzeitiger Erhöhung der tatsächlichen Arbeitszeit durch vermehrte Standzeiten und Kettenfliegerei (mal ganz abgesehen vom zeitgleichen Anstieg der Lebenshaltungskosten). Es bestand also wirklich Handlungsbedarf, was die Lohnentwicklung angeht.

Interessant übrigens, einmal aus berufenem Munde zu erfahren, was bei der CLH so verdient wird. Diese Zahlen wurden bei uns (aus gutem Grund wie ich jetzt weiß) nie offen auf den Tisch gelegt.

Das Argument der Unwirtschaftlichkeit bei höheren Tarifabschlüssen kenne ich aus allen Gehaltsverhandlungen, seit ich in der Branche arbeite ... das ist verständliche Arbeitgebertaktik. Nicht ein einziger Arbeitsplatz (auch nicht am Boden) ging jedoch in all den Jahren, die es die EW schon gibt, durch Lohnsteigerungen verloren.
Auch sollte man aufhören, die Gewerkschaften in der heutigen Zeit als Betonierer darzustellen. Gewerkschaften sind wichtig wie nie zuvor ... davon kann jeder ein Lied singen, dessen Branche nicht gewerkschaftlich organisiert ist. Regt euch lieber über die Grossaktionäre auf, deren Renditehunger zu Löhnen und Arbeitsbedingungen führt, die nach Bestreikung schreien ! Da wurde in den letzten Jahren auch viel Vertrauen kaputt gemacht ... durch das ständige Gerede von wirtschaftlich schwieriger Situation, während die Gewinne (für jeden Interessierten leicht nachzulesen) nur so sprudelten ...

Es wäre an der Zeit, zu einer neuen Ehrlichkeit und Fairness zurückzukehren ... und zwar mit Initiative seitens der Arbeitgeberseite ... dann wären die Angestellten (seien es Piloten oder auch jeder Andere) im Krisenfall mit Sicherheit zu allen denkbaren Zugeständnissen bereit ...
Gruss

Mats


Magic

Stop pumping the yoke!

wcf.user.posts: 5 972

Wohnort: Vorfeld

Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

  • Nachricht senden

34

Mittwoch, 23. Juli 2008, 11:50

Zitat

Original von DogStar....Regt euch lieber über die Grossaktionäre auf, deren Renditehunger zu Löhnen und Arbeitsbedingungen führt, die nach Bestreikung schreien ! Da wurde in den letzten Jahren auch viel Vertrauen kaputt gemacht ... durch das ständige Gerede von wirtschaftlich schwieriger Situation, während die Gewinne (für jeden Interessierten leicht nachzulesen) nur so sprudelten ...

Es wäre an der Zeit, zu einer neuen Ehrlichkeit und Fairness zurückzukehren ... und zwar mit Initiative seitens der Arbeitgeberseite ... dann wären die Angestellten (seien es Piloten oder auch jeder Andere) im Krisenfall mit Sicherheit zu allen denkbaren Zugeständnissen bereit ...


Da hast Du etwas großen gelassen ausgesprochen!
Aus dieser Warte gebe ich Dir zu 100% Recht...

Dennoch sehe ich im Moment Probleme auch bei EW und CLH...wie bei allen anderen Gesellschaften, werden sie über kurz oder lang (sollten die Rohölpreise nicht noch dramatisch fallen...) die Möglichkeiten eines Kapazitätsabbaus mit einhergehender Eindampfung des Personalbestands evaluieren müssen, denke ich...
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

35

Mittwoch, 23. Juli 2008, 11:51

Kann Dir nur Recht geben, Du zeigst einen Weg auf der aus dem Schlamassel (nicht nur im aktuellen Fall) herausführen könnte :thumb:

Hatte vorhin ja auch ganz bewusst betont dass es meine Wahrnehmung als Unbeteiligter über diese Gewerkschaft ist über die die ich da schreiben. Klar dass ein Betroffener froh ist wenn er eine starke Vertretung hat die auch was bewegen kann. Als Aussenstehender ist es schwierig sich der Kampfrhetorik (beider Seiten) zu entziehen

:bier:
Gruß


36

Mittwoch, 23. Juli 2008, 12:12

Ja ... das mit den Rohölpreisen ist in der Tat ein schwieriges Feld ... gab es doch noch nie in der Geschichte eine dermassene Preisexplosion in diesem Sektor - ohne wirkliche Hoffnung auf Besserung ... das ist neu und die Folgen sind daher nur sehr schwer abzusehen.
Intern wird allerdings noch immer mit einer kräftigen Zunahme des Luftverkehrs (zumindest mittelfristig) gerechnet. Ob das realistisch ist, weiß ich nicht.

Momentan schätze ich die Situation so ein, dass es schlimmstenfalls zu einem Stellenabbau durch die ganz natürliche Altersfluktuation kommen wird ... sollte sich der Ölpreis allerdings mit gleichbleibender Geschwindigkeit weiterentwickeln, sähe es bald zappenduster aus.
Daran würde dann aber auch der moderateste Tarifabschluss nichts ändern, spielen doch die Personalkosten in der Luftfahrt nicht die entscheidende Rolle.
Man darf gespannt sein ...

Zitat

Original von Juergen_LOWW
Als Aussenstehender ist es schwierig sich der Kampfrhetorik (beider Seiten) zu entziehen


Es ist generell schwierig sich dem zu entziehen, was die allgegenwärtigen Medien uns als Tatsachen verkaufen wollen. Da heißt es wachsam sein und sich seine eigenen Gedanken machen ... dazu können Diskussionen wie diese, wo auch Betroffene einmal uneditiert zu Wort kommen, sehr gut beitragen :thumb: !
Gruss

Mats


totomagic

nach wie vor SXM-süchtig!!!

wcf.user.posts: 81

Wohnort: EDDK

Beruf: Crewcontrol LH CityLine

  • Nachricht senden

37

Donnerstag, 24. Juli 2008, 02:52

Zitat

Original von DogStar

Interessant übrigens, einmal aus berufenem Munde zu erfahren, was bei der CLH so verdient wird. Diese Zahlen wurden bei uns (aus gutem Grund wie ich jetzt weiß) nie offen auf den Tisch gelegt


Mats,

ich habe in dem Beitrag darauf hingewiesen, dass es fiktive Zahlen sind, nur die Relation stimmt. Das sind jedenfalls nicht die Einstiegsgehälter. Wenn Du die genauer wissen willst, kannst Du mir gerne eine PN schicken, die kann ich Dir dann aber erst nach meinem Urlaub, der mittlerweile mehr als verdient und vor allem benötigt ist ;), schicken.

Mit der Regulierung über Altersfluktuation wird es bei der CLH nicht funktionieren, dass kann ich Dir jetzt schon sagen. Sowohl am Boden als auch bei den Besatzungen sind 95% noch weit davon entfernt, in den nächsten Jahren wegen Erreichen des Rentenalters in Pension zu gehen.

Als Beispiel hierfür kann ich mal meine Abteilung, nein eigentlich das ganze IOC (Integrated Operational Center) nennen, hier ist der Älteste von allen Abteilungen (Verkehrszentrale, Besatzungsdisposition, Dispatch und Technik) gerade mal 49 Jahre alt.

Bei den Besatzungen haben wir momentan gerade einmal 3 Kapitäne, die das 60. Lebensjahr bereits hinter sich gelassen haben.

Klar habe ich auch ein Verständnis für die Forderungen der Piloten, aber man sollte auch mal auf dem Teppich bleiben können. Das bei einem Tarifabschluss im Rahmen der Vergütung auf dem Level der bei LH angestellten Piloten die Embraer mit 99%iger Sicherheit nicht den Weg zur CLH finden wird, ist wohl klar. Auf der anderen Seite droht dann der nächste Konflikt, wenn sich die Piloten der LH darüber aufregen, dass nun die Piloten der Tochter genausoviel verdienen wie sie, was sich dann bei der nächsten Tarifrunde der LH-Piloten zeigen wird, da könnte ich drauf wetten.

Ich möchte nochmal darauf hinweisen, ich spreche hier nur für CLH, über die Konditionen bei EW habe ich keine Informationen. Wenn man aber hier davon spricht, man fliegt für Lufthansa und möchte auch entsprechend bezahlt werden, wieso haben sich dann nicht alle damals bei der LH beworben oder sind in den letzten Jahren zur LH gewechselt?

Lass mich mal raten?! Wird wohl daran liegen, dass die LH sie nicht genommen hätte ;)
Many happy landings
Torsten :gringo:

Meine Bilder bei Jetphotos.net

nächster Trip nach SXM noch nicht geplant

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »totomagic« (24. Juli 2008, 02:53)


38

Donnerstag, 24. Juli 2008, 12:20

Zitat


Mayrhuber ruft Lufthansa-Mitarbeiter zu Besonnenheit auf

FRANKFURT/M. (dpa) - Im Tarifstreit bei der Lufthansa hat Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber die Mitarbeiter zur Besonnenheit aufgerufen. Wenn es zu Streiks während der Urlaubszeit komme, treffe das die Kunden. "Wir verärgern diejenigen, die Ihnen Arbeit geben, denn es sind letztlich die Kunden, die Ihre Vergütung sichern", schrieb Mayrhuber in einem Offenen Brief an die Mitarbeiter, der am Donnerstag in der Mitarbeiterzeitschrift erschien. Die Lufthansa stehe gut da, dies dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Zuvor wurde der Pilotenstreik bei zwei Töchtern der Lufthansa beendet. Um Mitternacht endete der 36 Stunden lange Zeitraum, für den die Vereinigung Cockpit ihre Mitglieder bei CityLine und Eurowings zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen hatte. Durch den Arbeitskampf waren insgesamt rund 900 Flüge ausgefallen. Eine genaue Bilanz wird für den heutigen Donnerstag erwartet. Der Verkehr dürfte sich indes heute wieder normalisieren.

Unabhängig vom Pilotenstreik endet heute Abend die zehntägige Urabstimmung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di unter den Boden- und Kabinenbeschäftigten. Über das Ergebnis der Abstimmung und über das weitere Vorgehen will ver.di an diesem Freitag informieren. In der Branche wird damit gerechnet, dass es dadurch vom kommenden Sonntag oder Montag an vor allem auf kürzeren Strecken zu Behinderungen kommt.

Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer hatte am Mittwochabend vergeblich an ver.di appelliert, Gespräche "unter Mitwirkung eines neutralen Dritten" wieder aufzunehmen und auf Streiks zu verzichten. Die Gewerkschaft ver.di wies die Forderung umgehend zurück: Schon bei den gescheiterten Verhandlungen habe Lufthansa zu erkennen gegeben, dass sie sich "in die Schlichtung retten" wolle, sagte ver.di- Sprecher Harald Reutter.

Weiter bei aero.de
Gruß


39

Donnerstag, 24. Juli 2008, 15:44

...udn weiter geht´s

Zitat


Lufthansa drohen ab Montag neue Streiks

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Tarifstreit bei der Fluggesellschaft Lufthansa geht offenbar in eine weitere Runde. Nach der Urabstimmung des Boden- und Kabinenpersonals über unbefristete Streiks, zu der die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aufgerufen hatte, kann es ab Montag zu Streiks kommen. "Morgen werden wir das Ergebnis der Urabstimmung verkünden, ab Montag sind dann Streiks möglich", sagte Lufthansa-Gesamtbetriebsratschef und Verdi-Mitglied Wolf Liebetrau dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).

Das Ergebnis der Abstimmung sei zwar noch offen, sagte Liebetrau. Die Vorbereitungen, welche Standorte bestreikt werden sollen, an welchem Tag und zu welchen Uhrzeiten, liefen jedoch schon. Die Zustimmung der deutlichen Mehrheit der Beschäftigten für Streiks gilt bei Beobachtern als sicher.

Quelle : aero.de
Gruß


40

Donnerstag, 24. Juli 2008, 19:29

Lufthansa-Chef droht mit Stellenabbau

Mit einem Appell an die Mitarbeiter will Wolfgang Mayrhuber den drohenden Streik des Boden- und Kabinenpersonals noch verhindern. Wenn Verdi dennoch nicht nachgibt, könnte es schon am Wochenende Streiks geben.

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber deutete am Donnerstag in einem offenen Brief an, ein Streik könnte einen Stellenabbau bei Deutschlands größter Fluggesellschaft nötig machen. Angesichts der am Abend endenden Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi über einen Streik nannte Mayrhuber die Tarifauseinandersetzung "völlig überflüssig und kontraproduktiv" und "gegebenenfalls sogar gefährlich". Lufthansa mache zu wenig Gewinn.

"Relativ gesehen ist unser Ergebnis immer noch zu schwach, denn ca. 7 Euro pro Passagier sind auf Dauer nicht ausreichend, um unser Wachstum zu finanzieren und Ihnen Arbeitsplatzsicherheit zu geben", schrieb Mayrhuber. "Um es klar zu sagen: Nur profitable Arbeitsplätze sind sicher." Er müsse die Folgen der steigenden Treibstoffkosten und des rückläufigen Wirtschaftswachstums berücksichtigen. Die "explosionsartig" gestiegenen Kerosinpreise gefährdeten die Existenz vieler Fluggesellschaften, dagegen stehe Lufthansa gut da. Das dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Verdi war für eine Stellungnahme am Donnerstag zunächst nicht zu erreichen.

Die Piloten der Lufthansa-Töchter Cityline und Eurowings hatten erst Mitte dieser Woche einen Ausstand beendet. Ihre Gewerkschaft Cockpit hatten 36 Stunden lang zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Durch die Warnstreiks waren insgesamt rund 900 Flüge ausgefallen. Die Gewerkschaften organisieren unterschiedliche Belegschaftsteile, ihre Arbeitskämpfe erfolgen unabhängig voneinander.

Nachdem sich die Luftfahrtbranche von Krisen wie den Anschlägen vom 11. September und der Lungenkrankheit SARS erholt hatte, trüben sich die Aussichten wegen des hohen Ölpreises nun wieder ein. Lufthansa will allerdings im laufenden Jahr an das Rekordergebnis aus 2007 anknüpfen. Die Beschäftigten hätten dazu beigetragen, Lufthansa auf Höhenflug zu bringen, nun sollten sie auch angemessen dafür entlohnt werden, hatte Verdi gefordert.

Angesichts der Streikdrohung hatte die Lufthansa Verdi aufgefordert, einer Schlichtung zuzustimmen. Die Streikdrohung belaste bereits die Geschäfte, hatte das Unternehmen am Mittwoch erklärt: Das Buchungsverhalten der Kunden sei schon negativ beeinflusst. Für Verdi kommt ein Schlichter vorerst nicht in Frage. "Entweder Lufthansa ist bereit, ein akzeptables Angebot vorzulegen, oder sie sind es nicht, da hilft auch kein Schlichter", hatte ein Sprecher gesagt. Verdi hatte die rund 50.000 betroffenen Mitarbeiter in Deutschland zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen, nachdem Tarifverhandlungen gescheitert waren. Die Abstimmung endet am Donnerstagabend, am Freitag will die Gewerkschaft das Ergebnis bekanntgeben.

Für Streiks braucht die Gewerkschaft eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent. In diesem Fall könnte es schon am Wochenende Streiks geben. Tausende Urlauber müssten mit Flugausfällen und Verspätungen während der Hauptreisezeit rechnen. Sollte es zu Flugausfällen und Verspätungen kommen, können Passagiere umbuchen oder ihre Reise kostenlos stornieren, falls sie durch die Verspätung hinfällig wird. Auf innerdeutschen Strecken können Fluggäste auch auf die Bahn ausweichen.

Lufthansa-Management und Verdi hatten sich nicht auf eine Gehaltserhöhung verständigen können. Das Unternehmen hatte eine Erhöhung von 6,7 Prozent in zwei Schritten und eine Einmalzahlung von einem Prozent des Jahresgehalts geboten. Die Gewerkschaft fordert weiter 9,8 Prozent mehr für eine Laufzeit von zwölf Monaten.

Quelle: FTD

41

Freitag, 25. Juli 2008, 10:48

Zitat


Lufthansa will Streiks mit Notfallplan aushebeln

DÜSSELDORF (ots) - Die Deutsche Lufthansa hat sich mit einem detaillierten Notfallplan auf einen mehrwöchigen Streik ihres Boden- und Kabinenpersonals vorbereitet. Der Plan soll selbst bei der aggressivsten Streikvariante bis 75 Prozent der Flüge sicherstellen, wie die Rheinische Post (Freitagausgabe) aus Unternehmenskreisen erfuhr. Für den Fall eines Streiks der Mitarbeiter am Checkin hat die Lufthansa einen Rückgriff auf Drittfirmen vorbereitet, die das Geschäft abwickeln sollen.


Warnstreiks bei Lufthansa (© ver.di)

Am härtesten wäre das Unternehmen von einem Streik der Techniker getroffen. In dem Fall sollen die Flugzeuge auf innereuropäischen Strecken am Zielort bei anderen Gesellschaften durch die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen laufen. Der Flugverkehr würde dann mit Bahnunterstützung komplett über die Drehkreuze München, Frankfurt und Zürich abgewickelt, berichtet die "Rheinische Post" weiter. Außerdem könne die Lufthansa sich offenbar auf die österreichische Austrian Airlines verlassen, die ihr im Streikfall Passagierkontingente abnehmen wolle.

Quelle : aero.de
Gruß


42

Freitag, 25. Juli 2008, 10:49

Ob man da soviel hebeln kann?? :hm:

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

43

Freitag, 25. Juli 2008, 12:00

Zitat

Streik bei Lufthansa beginnt am Montag - Notfallplan
BERLIN (dpa) - Bei der Lufthansa wird von diesem Montag an gestreikt. Die Gewerkschaft ver.di rief das Kabinen- und Bodenpersonal am Freitag zu Arbeitsniederlegungen auf, die Montag 0.00 Uhr beginnen sollen. In einer Urabstimmung hatten zuvor 90,7 Prozent für den Arbeitskampf gestimmt, wie ver.di-Verhandlungsführer Erhard Ott in Berlin mitteilte. Der Arbeitskampf werde unbefristet alle betroffenen Bereiche erfassen, allerdings werde nicht überall gleichzeitig gestreikt.


Den ganzen Bericht gibt es auf aero.de
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

44

Freitag, 25. Juli 2008, 17:52

Streikbrecher gesucht

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber schreibt einen offenen Brief an alle Mitarbeiter und greift so in den Tarifkonflikt ein. Doch die Fronten sind verhärtet.

DÜSSELDORF. Wolfgang Mayrhuber ist eigentlich einer von ihnen – auch wenn er mit seinen 1,90 m Körpergröße und seiner Entourage, die ihm bei öffentlichen Auftritten stets folgt, bisweilen abgehoben daherkommt. Als junger Mann will er Pilot werden, scheitert aber am Aufnahmetest. Nach dem Ingenieurstudium geht er zur Lufthansa Technik und steigt später zum Vorstandschef auf. An seiner Seite seine Frau – eine ehemalige Stewardess, kennengelernt bei Lufthansa.

Das Pfund, 38 Jahre beim Kranich zu sein, wirft Mayrhuber jetzt in den Laderaum, um die Maschine Lufthansa in der Balance zu halten. In einem offenen Brief wendet sich Mayrhuber an die Belegschaft, um weitere Streiks abzuwenden. Die Tarifauseinandersetzung sei „völlig überflüssig und kontraproduktiv“ und „gegebenenfalls sogar gefährlich“, schreibt Mayrhuber gestern. „Egal, in welchen Geschäftsfeldern Sie arbeiten, Ihnen allen ist der Spannungsbogen zwischen der großen Faszination unserer Branche und den sehr engen wirtschaftlichen Spielräumen bestens bekannt.“ Und weiter: „Ich habe meinen Werdegang nicht vergessen.“

Die Vertreter der Piloten und des Boden- und Kabinenpersonals, die Vereinigung Cockpit und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, reagieren gelassen. „Der offene Brief wird intern keine Effekte haben. Die Argumente sind alle längst bekannt. Die Mitarbeiter, die kämpfen wollen, werden sich davon nicht beeindrucken lassen“, sagte Lufthansa-Gesamtbetriebsratschef und Verdi-Mitglied Wolf Liebetrau dem Handelsblatt.

Auch Mayrhubers indirekte Drohung, Arbeitsplätze abzubauen („Relativ gesehen ist unser Ergebnis immer noch zu schwach, um unser Wachstum zu finanzieren und Ihnen Arbeitsplatzsicherheit zu geben.“), schreckt die Gegenseite nicht. „Wir erwarten neue, verbesserte Angebote“, sagt Thomas Gommert, Verhandlungsführer der Vereinigung Cockpit. Alles andere wie dieser Brief sei nur „Begleitmusik“.

Dass Mayrhuber sich nun selbst zu Wort meldet, ist ein klares Indiz dafür, wie ernst die Lage bei der größten deutschen Fluggesellschaft ist. Mayrhuber ist eigentlich als kühler Kopf und kluger Fuchs bekannt. Im Konsolidierungspoker um die Schweizer Swiss hat er seinerzeit seine Karten lange verdeckt gehalten und dann alle Beteiligten über den Tisch gezogen. Und bei der noch ausstehenden Konsolidierung des deutschen Marktes hat sich der gebürtige Österreicher weder von Condor-Mehrheitseigner Thomas Middelhoff noch von Air-Berlin-Chef Joachim Hunold und schon gar nicht von Tui-Chef Michael Frenzel reizen lassen. Nach der vor zwei Wochen geplatzten Fusion von Condor und Air Berlin hat er allein jetzt wieder den Steuerknüppel in der Hand.

Die Streiks der Piloten bei den Regionaltöchtern Eurowings und Cityline, die am Mittwoch und Donnerstag zu rund 1 000 Flugausfällen führten, sowie die Aussicht auf Streiks des Boden- und Kabinenpersonals ab Montag aber kann sich Mayrhuber bei Rekordölpreisen und schwächelnder Konjunktur nicht leisten. Mancher Geschäftsreisende wird kurzfristig Alternativen suchen – und das sind auf Kurz- und Mittelstrecken die Bahn und Air Berlin, auf Langstrecken Air France und British Airways sowie Erzfeind Emirates.

Dass Mayrhuber sich jetzt persönlich in die Niederungen des deutschen Tarifrechts begibt, hat auch noch eine personelle Komponente. Mayrhuber scheint seinem Personalvorstand Stefan Lauer, der lange als sein Nachfolger gehandelt wurde, eine Lösung nicht zuzutrauen. Der Name Lauer fällt erst auf Seite fünf des siebenseitigen Briefes von Mayrhuber an die Mitarbeiter der Lufthansa.

Die Fronten sind infolge früherer Tarifauseinandersetzungen verhärtet. „Das Vertrauen ist erschüttert“, heißt es auf der Arbeitnehmerseite.

Verdi und Vereinigung Cockpit haben den Rekordgewinn, die Rekorddividende und die durch die variablen Komponenten um 48 Prozent gestiegenen Vorstandsgehälter des Jahres 2007 vor Augen. Der Vorstand hingegen sieht die relativ geringe Marge, die Wettbewerbsfähigkeit, den Rekordölpreis und das rückläufige Wirtschaftswachstum.

Quelle: Handelsblatt

s0nix

The Übermensch

wcf.user.posts: 434

Wohnort: Lahnstein

Beruf: Student/Wikinger im ersten Ausbildungsjahr(Met-Verkostung und einfache Brandschatzung)

  • Nachricht senden

45

Sonntag, 27. Juli 2008, 21:54

Streiks beginnen anscheinend offiziell in Frankfurt und Hamburg

Jedoch werden weitere Flughäfen geheim gehalten :nein:

Zitat

FRANKFURT/M. (dpa) - Bei der Lufthansa drohen von Montag an massive Behinderungen durch einen unbefristeten Streik mitten in der Urlaubssaison. Die Gewerkschaft ver.di rief alle Mitarbeiter der Lufthansa am Drehkreuz Frankfurt und nahezu alle Beschäftigten in Hamburg auf, mit Dienstbeginn die Arbeit ruhen zu lassen. Dies teilte ver.di-Sprecher Harald Reutter am Sonntag mit.

Zudem werde an mehreren anderen Standorten gestreikt, Details dazu wolle die Gewerkschaft aus taktischen Gründen nicht nennen. Mehrere Politiker mahnten Lufthansa und ver.di, den Tarifkonflikt rasch beizulegen.


Weiter auf aero
Dmitri, 16, Mentalist!!! :thumbsup:

Intel Core2Duo T9300@2,5GHZ - 2GB RAM 667Mhz - ATI HD2700 256MB DDR3 - 500GB Festplatte

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »s0nix« (27. Juli 2008, 21:54)


46

Mittwoch, 30. Juli 2008, 19:07

:angryfire:

Bin Opfer des Streiks. :banghead:
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

47

Mittwoch, 30. Juli 2008, 19:16

Lufthansa droht 2009 neuer Ärger

Dritter Streiktag bei Deutschlands größter Fluggesellschaft: Während der Kurzstreckenverkehr weiter eingeschränkt bleibt, fallen erstmals auch Interkontinentalflüge aus. Zudem nutzen die Flugbegleiter den Druck - und stellen eigene Forderungen.

Die Flugbegleiter-Organisation Ufo drohte der Lufthansa mit einem Streik: Es sei "sehr wahrscheinlich", dass ein Arbeitskampf nötig sei, sagte der Leiter Tarifpolitik und Recht bei Ufo, Joachim Müller, der "Frankfurter Rundschau". "Wir sind darauf vorbereitet." Die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) fordert 15 Prozent mehr Gehalt für das Kabinenpersonal. Die Tarifverträge laufen noch bis Ende Dezember, bis dahin herrscht für Mitglieder der Ufo Friedenspflicht.

Die 1992 gegründete Organisation hat noch nie einen Ausstand organisiert. Dies habe auch Vorteile, sagte Müller: "Die Kassen sind voll". Ufo sei straff organisiert und vertrete "Funktionseliten": Ohne Flugbegleiter könne keine Maschine starten.

Hintergrund des Arbeitskampfes sind die Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi, die für rund 50.000 Beschäftigte am Boden und in der Kabine 9,8 Prozent mehr Geld fordert. Das Unternehmen hatte zuletzt gestaffelt 6,7 Prozent mehr Lohn bei 21 Monaten Laufzeit und eine Einmalzahlung angeboten. Am Dienstagabend hatte die größte deutsche Fluggesellschaft erste Eckdaten ihrer Halbjahreszahlen vorgestellt. Demnach stieg der operative Gewinn um etwa 45 Prozent auf 705 Mio. Euro. Der Umsatz legte um fast 20 Prozent auf 12,1 Mrd. Euro zu.

Wartung ins Ausland verlagert

Die aktuellen Ausstände betreffen vor allem die Flughäfen in Frankfurt, München und Hamburg. Am Dienstagabend hatte Verdi den Streik auch auf Stuttgart ausgedehnt. An den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel begann der Flugbetrieb am Mittwochmorgen hingegen planmäßig. An den Streiks beteiligten sich an den ersten beiden Tagen jeweils rund 5000 Mitarbeiter, teilte Verdi mit. Neben der Wartung beträfen die Arbeitsniederlegungen vor allem das Catering.

Wie die Lufthansa in Frankfurt mitteilte, würden am Mittwoch voraussichtlich acht Langstreckenverbindungen gestrichen. Betroffen seien Flüge von Frankfurt nach New York, Calgary in Kanada sowie ins indische Kalkutta. Da aber alle Ziele mehrmals täglich angeflogen werden, gebe es keinen Zielort, der nicht erreicht würde, hieß es weiter. Rund 78 Kurzstreckenflüge - rund vier Prozent des Lufthansa-Aufkommens - entfielen zudem, weil etliche Maschinen nicht gewartet werden könnten.

Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge verlegte die Lufthansa die Wartung teilweise ins Ausland. Der Flugplan werde in vielen Fällen so abgestimmt, dass zur Wartung anstehende Lufthansa-Maschinen bestimmte Flugrouten ins Ausland übernähmen, um anschließend vor Ort gewartet zu werden.

Quelle: FTD

48

Mittwoch, 30. Juli 2008, 21:19

Welche Interkont-Flüge wurden gecancelled?? :hm:

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

49

Mittwoch, 30. Juli 2008, 21:37

Zitat

Original von Flugzeugschrauber
Dritter Streiktag bei Deutschlands größter Fluggesellschaft


Wenn jetzt nicht O´Leary die Kapazitäten übernimmt, dann bin ich aber enttäuscht... :weg:

Gruß

Dirk
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

50

Freitag, 1. August 2008, 11:59

LH und Verdi einign sich

Auf der LH-Seite steht geschrieben, dass LH und Verdi sich geeinigt haben

Zitat

Lufthansa erzielt Tarifabschluss mit ver.di

Lufthansa und die Gewerkschaft ver.di haben sich in den Tarifverhandlungen heute auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Auch nach der Tarifeinigung wird die Normalisierung des Flugbetriebs noch bis zu zwei Wochen dauern. Hintergrund sind die während des Streiks nicht ausgeführten Checks und Wartungsarbeiten an einer Vielzahl von Flugzeugen. Diese Arbeiten sind unbedingte Voraussetzung für den schrittweisen Wiedereinsatz der Flugzeuge, um damit zum normalen Flugprogramm zurück zu kehren. Aus diesem Grund gilt der aktuelle Sonderflugplan vorerst weiter.


Auch konnte man dies auf einigen Seiten im Videotext von SAT1 sowie hier bei der FT Deutschlandlesen

Verdi hingegn schreibt noch nichts.

Der Tarifvertrag soll wohl für 21 Monate abgeschlossen worden sein.
Eine Erhöhung von 5,1 Prozent ab Juli 2008 sowie ab Juli 2009 um weitere 2,3 Prozent ist wohl beschlossen worden. Anscheinend ist auch eine Einmalzahlung einschließlich einer ergebnisabhängigen Komponente von bis zu 2,4 Prozent eines Jahresgehalts mit dazugekommen.

Gruss

Boxi

51

Montag, 4. August 2008, 11:23

Lufthansa-Piloten planen Warnstreik

Nach dem Streik droht der Streik: Passagiere der Lufthansa müssen sich auch in den kommenden Tagen auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen. Nun wollen auch noch die Piloten ihre Arbeit niederlegen.

HB FRANKFURT. Auch nach Streik-Ende des Bodenpersonals gibt es weitere Flugstreichungen bei der Lufthansa. Am Samstag und Sonntag sind 130 Flüge ausgefallen, wie Unternehmenssprecher Michael Lamberty sagte. 30 davon seien Langstreckenflüge. Ab Dienstag werden es demnach voraussichtlich noch 40 Flüge täglich sein, darunter 5 bis 6 Langstreckenflüge.

Grund für die andauernden Verzögerungen ist laut Lamberty, dass wegen des am Samstag beendeten Streiks des Bodenpersonals zahlreiche Flugzeuge nicht gewartet oder repariert wurden und nun erst nach und nach wieder „eingespult“ werden könnten. Die Lufthansa arbeite unter Hochdruck an der raschen Normalisierung des Flugverkehrs. Fluggäste können sich unter lufthansa.com und 0800-8506070 informieren.

Allerdings drohen der Airline schon neue Streiks. Wegen mehrerer offener Tariffragen werde demnächst ein Beschluss über einen befristeten Ausstand von bis zu 5000 Piloten in den kommenden Wochen fallen, sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Markus Kirschneck. Der genaue Zeitpunkt stehe noch nicht fest, werde aber demnächst entschieden und mitgeteilt. Abhilfe könne nur noch ein Durchbruch in den verschiedenen Verhandlungen schaffen, die aber festgefahren seien, sagte Kirschneck.

An dem Warnstreik beteiligen würden sich unter anderem die rund 1100 Piloten der Lufthansa-Töchter Cityline und Eurowings, die von der Airline einen Ausgleich für Minusrunden der vergangenen Jahre sowie einen angemessene Beteiligung am Konzernergebnis fordern, wie der Sprecher sagte. Bislang gebe es aber kein verhandlungsfähiges Angebot.

Zudem würden sich rund 3500 weitere Piloten beteiligen, um unter anderem die Gründung einer übergeordneten Personalvertretung für alle Lufthansa-Piloten durchzusetzen. Auch weitere Piloten könnten sich anschließen, so dass insgesamt mit einem Ausstand von rund 5000 Kapitänen zu erwarten sei. Zuletzt hatten die rund 1100 Piloten von Cityline und Eurowings 36 Stunden lang gestreikt, fast 1000 Flüge mussten gestrichen werden.

Die Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi hatten sich am Freitag auf einen Tarifabschluss geeinigt, nach dem die Bezüge der rund 34 000 Beschäftigten des Bodenpersonals in zwei Stufen um 7,4 Prozent steigen.

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, kritisierte die Tarifeinigung als zu hoch und zu unflexibel. Zugleich warnte er in der „Passauer Neuen Presse“ angesichts der steigenden Energiepreise vor einer tiefgreifenden Krise in der Luftfahrtbranche. Außerdem verschärfe sich der internationale Wettbewerb. Deshalb müssten die Löhne stärker am Ergebnis der Unternehmen orientiert werden. Außerdem sollten hoch qualifizierte Fachkräfte gut entlohnt werden.

Weiter Kritik an Bsirske

Die Kritik an Verdi-Chef und Lufthansa-Aufsichtsrat Frank Bsirske, der laut „Bild“ zusammen mit seiner Frau kurz vor Beginn des Streiks mit einem Lufthansa-Freiflug in der ersten Klasse in die Südsee flog, hielt an. „Bsirske agiert nach dem Motto: links reden, rechts leben. Eigentlich müsste er jetzt zurücktreten“, sagte der CSU-Wirtschaftsexperte Hans Michelbach der „Bild“-Zeitung. Bsirske habe seine Leute während des Arbeitskampfs im Stich gelassen. Auch FDP-Generalsekretär Dirk Niebel forderte Bsirskes Rücktritt.

Wegen seiner Doppelrolle als Gewerkschaftsführer und stellvertretender Aufsichtsratschef der Lufthansa stand Bsirske schon früher mehrfach in der Kritik. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Fuchs verlangte seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat. Auch in der Vergangenheit war Bsirske wegen seiner Doppelrolle kritisiert worden: Als Gewerkschaftsfunktionär ruft Bsirske zu Streiks auf, die der Lufthansa Kosten verursachen; als Aufsichtsratsmitglied soll er aber dem Wohle des Unternehmens dienen.

Quelle: Handelsblatt

52

Mittwoch, 6. August 2008, 11:02

Nach dem Streik

Ver.di stimmt über Lufthansa-Einigung ab

Die Gewerkschaft Ver.di beginnt heute die Urabstimmung über die mit der Lufthansa erzielte Tarifeinigung für die rund 50.000 Beschäftigten des Bodenpersonals. Doch Ver.di rechnet mit heftigen Widerständen gegen die Einigung aus den eigenen Reihen.

Die Gewerkschaft ver.di beginnt heute die Urabstimmung unter ihren Mitgliedern über die Tarifeinigung mit der Lufthansa. Ver.di und die Fluggesellschaft hatten sich nach fünf Tagen Streik geeinigt, die Gehälter der gut 50.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten anzuheben: Rückwirkend zum 1. Juli gibt es 5,1 Prozent mehr, ab dem 1. Juli 2009 weitere 2,3 Prozent. Die Gewerkschaft rechnet trotz Widerständen in den eigenen Reihen mit einer breiter Zustimmung zu dem Tarifkompromiss. Die Urabstimmung läuft eine Woche bis einschließlich 12 August. Damit der Tarifabschluss wirksam werden kann, müssen mindestens 25 Prozent der teilnehmenden ver.di-Mitglieder zustimmen.

Quelle: Welt-online

53

Donnerstag, 7. August 2008, 11:03

Hunderte Flugausfälle durch Piloten-Streik

Verspätungen und Flugausfälle an deutschen Airports. Piloten der Lufthansa-Tochter Cityline haben um 0:00 Uhr mit einem 36-stündigen Streik begonnen. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert von der Lufthansa ein "verhandlungsfähiges Angebot". Allein heute fallen 360 Flüge aus. Der Personalvorstand kritisiert den Ausstand scharf.

Passagiere der Lufthansa müssen sich heute erneut auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) hat die mehr als 700 Piloten bei der Lufthansa-Tochter CityLine zu einem 36-stündigen Arbeitskampf aufgerufen. Der Streik hat am heute um Mitternacht begonnen und soll bis zum morgigen Freitag 12.00 Uhr dauern. Hintergrund seien die festgefahrenen Tarifverhandlungen über die Gehälter für Piloten, teilte Cockpit am Mittwochabend mit. Sie werden unabhängig von den Verhandlungen für das Boden- und Kabinenpersonal geführt, bei denen am vergangenen Freitag nach fünf Tagen Streik eine Einigung erreicht worden war.

Von den neuen bundesweiten Arbeitskämpfen sind nach Angaben von Cockpit unter anderem die Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf, Berlin-Tegel und Leipzig betroffen. Passagiere sollen nach Angaben der Lufthansa nach Möglichkeit auf die Bahn und auf andere Flüge umgebucht werden. Fluggäste könnten sich unter der Telefonnummer 0800-8506070 und im Internet unter www.lufthansa.com informieren.

CityLine bedient ausschließlich Strecken in Europa, vor allem auf wenig frequentierten Linien. Am Donnerstag stehen rund 400 Flüge auf dem Programm. Wieviele davon wegen der Streiks ausfallen, war zunächst offen.

Cockpit begründet die neuen Aktionen damit, dass Lufthansa in den monatelangen Tarifverhandlungen kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt habe. Bereits im Juli waren die Cockpitbesatzungen der Lufthansa-Töchter Eurowings und CityLine in einen 24-stündigen Ausstand und Ende Juli in einen 36 Stunden dauernden Streik getreten. Im Kern geht es bei den Verhandlungen um mehr Geld, eine konkrete Forderung für eine Anhebung hatte die Gewerkschaft in der Öffentlichkeit aber nicht genannt. Die Lufthansa hatte zuletzt 5,5 bis 6,5 Prozent mehr Geld bei 18 bis 24 Monaten Laufzeit angeboten - dieses Angebot hält Cockpit für nicht verhandelbar.

Personalvorstand kritisiert Streik scharf

Derzeit läuft unabhängig von den Piloten eine Urabstimmung der Gewerkschaft ver.di über die am Freitag erzielte Tarifeinigung für die gut 50000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine. Sie erhalten rückwirkend zum 1. Juli 5,1 Prozent mehr, ab dem 1. Juli 2009 weitere 2,3 Prozent. Die Piloten des Lufthansa-Mutterkonzerns drohen ebenfalls mit Warnstreiks in den nächsten Tagen. Sie fordern eine Konzern-Personalvertretung bei Deutschlands größter Fluggesellschaft. Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer hat den 36-stündigen Pilotenstreik der Vereinigung Cockpit scharf kritisiert. Weitere Streiks seien eine Zumutung für die Kunden und schadeten dem Unternehmen, sagte Lauer am Mittwochabend vor Journalisten in Frankfurt am Main. „Dialog ist hier der richtige Ansatz.“ Lauer betonte, dass es ein verbessertes Angebot für die Piloten bei der Regionaltochter Cityline gebe. Das Unternehmen sei bereit, direkt mit Arbeitnehmer-Vertretern zu verhandeln oder einen Schlichter anzurufen. Es gebe keinen Grund, in einen Arbeitskampf zu gehen. Die Vereinigung Cockpit will zunächst bis Freitag um 12.00 Uhr mittags streiken und damit mehr Gehalt für das Cockpit-Personal durchsetzen. Cityline ist ein Tochterunternehmen, das für die Lufthansa Verbindungen in Deutschland und Europa anbietet. Der Mutterkonzern mit seinen vielen starkfrequentierten Routen zwischen Drehkreuzen und Interkontinentalverbindungen ist nicht betroffen. Lufthansa-Manager Lauer sprach sich für eine Diskussion in Deutschland über den Umgang mit konkurrierenden Gewerkschaften aus. Es müsse auch bei Streiks der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gelten. Lauer argumentierte, dass bei Dienstleistungsunternehmen wie der Lufthansa jeder einzelne Streiktag unwiederbringlich verloren sei und nicht wie in anderen Branchen später nachgearbeitet werden könne.

Spartengewerkschaften in der Kritik

Der Personalvorstand bezog sich mit seinem Vorschlag auf kleine Spartengewerkschaften wie die Vereinigung Cockpit, die in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben und in Konkurrenz zu den traditionellen Großgewerkschaften stehen.

So setzte die Lokführergewerkschaft GDL in diesem Jahr nach einem einjährigen Arbeitskampf durch, dass sie von der Deutschen Bahn als eigener Tarifpartner anerkannt wird und erreichte deutliche Lohnsteigerungen. Neben der Vereinigung Cockpit und der GDL kann etwa die Gewerkschaft der Flugsicherung mit relativ geringem Aufwand für massive Behinderungen im Verkehr sorgen.

Cockpit Lufthansa Streik Mitternacht Cityline Unabhängig vom jetzigen Pilotenstreik gingen in der vergangenen Woche viele Lufthansa-Beschäftigte am Boden mehrere Tage lang in den Ausstand. Am Freitag schließlich einigten sich der Konzern und die Großgewerkschaft ver.di auf einen Tarifabschluss für etwa 50.000 Mitarbeiter.

Quelle: Welt-online

54

Donnerstag, 7. August 2008, 12:29

Was mich ja jetzt mal interessiert ist, was verdienen die Cityline Piloten denn eigentlich so das denen 5,5 - 6,5% nicht ausreicht.
Die Hälfte meines Vermögens werde ich für schnelle Autos, Alkohol, Drogen und Nut ten ausgeben, der Rest wird sinnlos verprasst!

55

Donnerstag, 7. August 2008, 13:14

So macht sich die Lufthansa keine Freunde...
Soweit ich das mal gehört habe, verdient man als F/O ca. 4100€ (brutto) + Zulagen und Spesen...(ohne Gewähr :hm:)
Gruß, Christian :thumbup:

Apple MacBook Pro (Mid2010)

"Die meisten Zitate aus dem Internet sind falsch!"
(Aristoteles)

56

Donnerstag, 7. August 2008, 14:33

Zitat

Original von Falkenburger
Soweit ich das mal gehört habe, verdient man als F/O ca. 4100€ (brutto) + Zulagen und Spesen...(ohne Gewähr :hm:)


Da wird immer über die Bildzeitung geschimpft und dann kommen von euch selber die wildesten Spekulationen :nein: ... nur mal so zur Info:

Bei den Copiloten gibt es 10, bei den Kapitänen 12 Gehaltsstufen ... alleine schon deswegen sind solche Aussagen völlig aus der Luft gegriffen ...
Gruss

Mats


57

Donnerstag, 7. August 2008, 16:32

Zitat

Original von DogStar

Zitat

Original von Falkenburger
Soweit ich das mal gehört habe, verdient man als F/O ca. 4100€ (brutto) + Zulagen und Spesen...(ohne Gewähr :hm:)


Da wird immer über die Bildzeitung geschimpft und dann kommen von euch selber die wildesten Spekulationen :nein: ... nur mal so zur Info:

Bei den Copiloten gibt es 10, bei den Kapitänen 12 Gehaltsstufen ... alleine schon deswegen sind solche Aussagen völlig aus der Luft gegriffen ...


Stammt nicht aus einer wilden Spekulation, sondern von einem Freund, der sich gerade bei LH CityLine beworben hat...das wurde ihm als Einstiegsgehalt mitgeteilt...nur mal so zur Info :brav:

EDIT: Vielleicht hätte ich bei meinem ersten Post "Einstiegsgehalt" schreiben sollen... :nein:

:bier:
Gruß, Christian :thumbup:

Apple MacBook Pro (Mid2010)

"Die meisten Zitate aus dem Internet sind falsch!"
(Aristoteles)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Falkenburger« (7. August 2008, 16:44)


58

Freitag, 8. August 2008, 10:55

Lufthansa will Macht der Piloten brechen

Bei der Lufthansa ist ein Machtkampf um den Einfluss der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ausgebrochen. In der Auseinandersetzung geht es schon lange nicht mehr nur ums Geld - es geht ums Prinzip.

Nach übereinstimmender Einschätzung im Konzern sowie von Funktionären der Vereinigung Cockpit (VC) ist der aktuelle Pilotenstreik bei der Lufthansa-Regionalgesellschaft Cityline das bisher sichtbarste Zeichen für den Machtkampf im Unternehmen.

"Cityline hat ein Tarifangebot gemacht, das dieselbe Steigerung vorsieht wie der Abschluss der Lufthansa-Piloten - trotzdem hält VC es nicht für verhandlungsfähig", hieß es in Unternehmenskreisen. "Das zeigt, dass es hier gar nicht um das Geld geht." Ein VC-Funktionär wiederum beschuldigte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber, den Tarifkonflikt auszunutzen, um die Gewerkschaft dauerhaft zu schwächen: "Mayrhuber hat uns ins Gesicht gesagt, dass es ihm hier ums Prinzip geht."

Wie hart der Streit ausgefochten wird, wurde im Lauf der Woche deutlich: Ein Sondierungsgespräch, bei dem Cityline eine leichte Verbesserung des Angebots signalisierte, blieb ergebnislos. Zugleich konterte die Lufthansa die Ankündigung von VC, in der zweiten Wochenhälfte nicht nur die Cityline-Piloten, sondern alle Kapitäne des Konzerns zum Warnstreik aufzurufen, mit der Androhung von Schadensersatzklagen. Daraufhin verzichtete VC auf den Warnstreik und revanchierte sich mit dem 36-Stunden-Ausstand bei Cityline, dem allein am Donnerstag 360 Flüge zum Opfer fielen. Diesen Streik hatte VC nach FTD-Informationen ursprünglich nicht vorgesehen.

"Der Vorstand zeigt uns rüde, dass er nicht mehr an kooperativen Lösungen interessiert ist", so ein Pilot. Bei der Lufthansa hieß es, andere Berufsgruppen wie die Flugbegleiter und Techniker nähmen sich die Partikulargewerkschaft VC zunehmend zum Vorbild. Daher sei es entscheidend für den Konzern, wie der Konflikt mit den Piloten ausgehe. Sowohl die Lufthansa als auch VC lehnten eine offizielle Stellungnahme zu den Hintergründen des Machtkampfs ab.

Das schleichende Ende von Cityline

Anlass des Konflikts ist der Plan, bei Cityline ab 2009 gut 40 neue Flugzeuge mit je rund 115 Sitzen in Betrieb zu nehmen. Dagegen legt VC ein Vetorecht ein, das der Konzern den Piloten 1992 eingeräumt hatte. Demnach dürfen Maschinen mit mehr als 70 Sitzen nicht zu den günstigen Tarifbedingungen der Regionalflieger eingesetzt werden.

Die Piloten halten es für normal, dass sie bestimmen, wo welche Flugzeuge betrieben werden", sagte ein Lufthansa-Insider. Für den Fall, dass sich VC in den Tarifverhandlungen durchsetzt, droht die Airline nun, die neuen Maschinen kleinen Partnergesellschaften zu überlassen und so das schleichende Ende von Cityline einzuläuten. Würden die Regionalpiloten ebenso gut bezahlt wie die Kapitäne der Lufthansa, werde Cityline unwirtschaftlich, so das Argument.

Wie stark der Flugzeugstreit die Machtprobe zwischen dem Konzern und VC bestimmt, zeigt sich daran, dass die Piloten des zweiten Lufthansa-Regionalfliegers Eurowings am Donnerstag nicht zum Streik aufgerufen wurden - obwohl das Tarifangebot für sie kaum besser ist und sie sich im Juli noch an zwei Streiks beteiligten. Doch bei Eurowings sollen keine neuen Flugzeuge betrieben werden.

Erhebliche finanzielle Belastung

Die Lufthansa hat den Cityline-Piloten 5,5 Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung geboten. VC lehnt dies ab und hat die Flugzeugführer noch bis Freitag, 12 Uhr, in den Arbeitskampf gerufen. "Wenn wir nicht bald ein klar besseres Angebot bekommen, könnte der nächste Streik schneller kommen als dieser und länger dauern", sagte VC-Verhandlungsführer Thorsten Gommert.

Lufthansa-Personalchef Stefan Lauer sagte, der Konflikt entwickle sich zur finanziellen Belastung und verursache "erhebliche Schmerzen". Unicredit-Analyst Uwe Weinreich sagte, die andauernden Streiknachrichten kosteten Lufthansa viele Buchungen. Lufthansa gehörte am Donnerstag mit einem Minus von 2,3 Prozent zu den Verlierern im Dax.

Quelle: FTD

59

Freitag, 8. August 2008, 10:56

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hat die streikenden Piloten der Regionalflugtochter CityLine aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Solche Aktionen gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit und damit Arbeitsplätze bei der Lufthansa, sagte Mayrhuber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag.

HB BERLIN. Schon am Donnerstag hatte der Pilotenstreik weite Teile des Regionalverkehrs lahmgelegt. Die Piloten verlangen in dem seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt eine deutliche Gehaltserhöhung. Lufthansa-Chef Mayrhuber forderte sie auf, ihr Gehaltsniveau und ihre Arbeitsbedingungen mit denen der Konkurrenz zu vergleichen: "Sie verdienen bereits in der Größenordnung 20 bis 25 Prozent mehr als vergleichbare Piloten im Regionalverkehr." Angesichts der "unüberhörbaren Alarmglocken" in der Luftfahrtbranche sägten die Piloten mit ihrem Streik "an dem Ast, auf dem sie sitzen".

Mayrhuber zeigte sich zudem besorgt über die wachsende Zahl konkurrierender Fachgewerkschaften und die unterschiedlichen Tarifauseinandersetzungen bei der größten deutschen Fluggesellschaft. Hier bestehe für die Politik dringender Handlungsbedarf. "Wir brauchen Regeln, wie innerhalb der Tarifautonomie und Koalitionsfreiheit Konflikte konkurrierender Gewerkschaften gelöst werden können", verlangte Mayrhuber. Sonst würden sich künftig die Forderungen einzelner Berufsgruppen wie zuletzt bei der Bahn und jetzt bei der Lufthansa "in vielen weiteren Unternehmen gegenseitig hochschaukeln".

Der Pilotenstreik bei der CityLine geht bis Freitagmittag zwölf Uhr weiter. Bis dahin werden lediglich 30 von 170 geplanten Flügen starten, 140 Flüge können nicht durchgeführt werden, wie ein Unternehmenssprecher am Morgen erklärte. Die Lufthansa gehe davon aus, dass man ab zwölf Uhr wieder zum "normalen Flugprogramm" zurückkehren könne.

Eine Sprecherin der Pilotenvereinigung Cockpit (VC) bestätigte dies und sagte, dass die Mitglieder den Streik wie geplant nach 36 Stunden beenden werden. Aus der Sicht von Cockpit sei der Ausstand eine erfolgreiche Maßnahme gewesen. Nun wolle man dem Arbeitgeber genügend Zeit geben, um ein neues Angebot vorzulegen.

Quelle: Handelsblatt

60

Dienstag, 12. August 2008, 11:30

Lufthansa bekommt Streikfolgen zu spüren

Die Streiks von Piloten, Technikern und Stewardessen haben die Passagierzahlen bei der Deutschen Lufthansa sinken lassen. Im Juli ging die Zahl der beförderten Passagiere um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Doch nicht alle Bereiche des Konzerns waren betroffen. Ein Tochterunternehmen überzeugte mit sehr guten Zahlen.

HB FRANKFURT. Die Deutsche Lufthansa beförderte in dem Monat 5,17 Millionen Passagiere und damit 1,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie Deutschlands größte Fluggesellschaft in Frankfurt mitteilte. Auch die für den Gewinn wichtige Auslastung im Passagiergeschäft sank um 1,3 Prozentpunkte auf 82,2 Prozent.

Konzernweit, also inklusive der Tochter Swiss, Lufthansa Regional - wozu etwa die CityLine und Eurowings zählen - und der Frachttochter Cargo, verringerte sich die Auslastung um 0,9 Prozentpunkte auf 82,9 Prozent. Die Passagierzahl stieg im Konzern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,8 Prozent auf 6,4 Millionen.

Nach fünf Tagen Streik hatten sich die Gewerkschaft Verdi und die Fluggesellschaft Anfang August geeinigt, die Gehälter der etwa 50 000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten anzuheben: Rückwirkend zum 1. Juli gibt es 5,1 Prozent mehr, ab dem 1. Juli 2009 weitere 2,3 Prozent. "Bei Lufthansa sind die Folgen der Streiks insbesondere im Verkehrsgebiet Europa spürbar", teilte die Lufthansa mit. Zwar sei das Angebot noch um 0,3 Prozent gewachsen, es sei aber wegen des Arbeitskampfes deutlich niedriger gewesen als in den Vormonaten.

Auch die Frachttochter Cargo bekam den Ausstand zu spüren: 142 000 Tonnen beförderte Fracht und Luftpost bedeuteten im Juli einen Rückgang um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dagegen setzte die Lufthansa-Tochter Swiss ihren Steigflug fort: Im Juli flogen fast 1,26 Millionen Menschen mit der Swiss - ein Plus von 11,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Die Auslastung bei der Swiss stieg um 1,1 Prozentpunkte auf 86,1 Prozent.

Quelle: Handelsblatt