Flugbericht vom 12.12.2007
Weiter über Asien ging es, in einer Etappe, von Hongqiao [ZSSS] nach Naha [ROAH]. Pünktlich trafen wir uns kurz vor 20:00 Uhr auf dem Vorfeld und konnten tatsächlich auch pünktlich zur Runway 36 taxeln. Wobei nicht gemütliches rangieren der Flugzeuge gemeint ist, sondern das Wettrennen um die besten Plätze auf der Startbahn ging los.
Erfolgreich konnte ich mich mit einem geschickten Pushback von der 7er Gruppe absetzen und drehte die Trall mit einem gekonnten Linksweeling Richtung Runway 36. Aber leider hatte ich die Rechnung ohne Dino gemacht, der seinen Heimvorteil nutze und mit geschickten Manöver seine Trall auf dem Taxiway platzierte. Da ich trotz Vorsprung immer noch das Flugvorfeld mit rauchenden Reifen nutzen mußte, ermöglichte sich Dino durch seine Aktion die Möglichkeit des schnellen Aufholen. Im allgemeinem Stimmengewirr des Flugfunk konnte ich auch ausmachen, daß Dino Allianzen schmiedete und seine Trall, inzwischen an den Leistungsgrenzen angekommen, mit geschickten Lenkmanöver in Richtung 36 donnerte.
Das unfaire Verhalten der Konkurrenten zeigte einen unerwarteten Erfolg. Kurz vor der Ausfahrt zur Startbahn 36 blockierte eine fette Trall meine Weiterfahrt, somit musste ich mich geschlagen und mit Position 4 zufrieden geben. Wohl aber wissend, daß Plan B noch nicht verloren ist. Ich breitete meine Trall auf den großen Auftritt vor.
Im Flugfunk hörte ich den Triumph der vor mir startenden Piloten, Dino an der Pol konnten nun das amtliche Startsignal geben, ach wie gern hätte ich dort, weit vor mir, diese Ehre übernommen. 3 ... 2 ... 1 die ersten konnten die Startbahn runterdonnern, mit Gebrüll waren die überdrehten Motoren zu hören, die vor mir genug Gummi ließen, um entscheidende Meter gut zu machen. Mein Schubhebel flog förmlich nach vorn als die Trall vor mir zu rollen begann und ich konnte meinen linken Konkurrenten geschickt ausboten und drückte meine Trall an 3. Position sowie blockierte dann, mit einem geschickten Schwenk zur Centerline, das lächerliche Überholmanöver des Verlierer.
Dicht vor mir eine Trall, riss ich meine Maschine hoch, rammte den Steuerknüppel hart rechts, knallte die Räder in die Bodenboxen und zog eine extreme Steilkurve, die mir die entscheidende Meter zur 2. Position verschaffte. Ich hatte Dino im Visier. Der Kampf um die Pol konnte beginnen.
Mein FSNav zeigte eine günstige Flugposition zur Idealroute, die sicherlich Dino dank seine Gewohnheit bald einnehmen würde. Durch geschickte und feinfühlige Lenkmanöver schob ich mich Meter für Meter dichter an die so wichtige Route und konnte durch berechnete Einteilung der Flugbahn, die Meter Wett machen, die Dino mit seiner Trall verschenkte. Es war geschafft, nicht mal 5 Minuten nach dem Start hatte ich die Pol erobert und konnte nun den Sieg und Triumph der Erstlandung auf Naha [ROAH] entgegen hoffen.
Der Wind stand günstig, so konnte ich mit Rückenwind meine Polposition weiter ausbauen. Die Trall donnerte an ihrer Leistungsgrenze Meile für Meile vorran. Meter für Meter konnte ich die Abstand zu den Nachfolgenden komfortabel ausbauen. Auch der einsetzenden Regen über dem Ozean konnte meinen möglichen Sieg nicht ernsthaft gefährden. Nachfolgendes getuschel im TS über "wie ist das möglich, diese Geschwindigkeit" gaben mir recht, meine gut gepflegte Trall zum Siegerfoto auf [ROAH] einzufliegen. Nur noch ein technischer Defekt hätte meinen Triumph aufhalten können.
Sichtlich entkräftet nahm ich dann auch die letzten Meilen auf Naha in Angriff, als ich den Flughafen überflog. Weit hinter mir Dino, der der ermüdet und gefrustet, Anweisungen zur Geschwindigkeitreduzierung gab. Seine unfairen Mitstreiter müssten sich dem Langsamflug beugen, im Gegensatz zu mir, der triumphierend den Gleitpfad mit Topspeed nehmen konnte. Der Sieg war mir so gut wie sicher.
Es kam, wie es kommen musste. Alle Gegenwehr der Konkurrenten entkommen, konnte ich meine Trall in sieghafter Pose auf Naha ausschweben lassen und landete elegant hinter der Ziellinie. Der Kampf der Konkurrenten war gebrochen und ich konnte auf dem Taxiway die nachfolgenden Maschinen beobachten, wie sie nur noch lustlos auf der Landebahn aufsetzen.
Ich darf behaupten, diesmal hatte ICH eine erfolgreiche Etappe der Welttournee hinter mir. Aber um das Maß nicht über zu strapazieren, überließ ich Dino gönnerhaft die Suche nach unserem Parkplatz für die nächste Etappe.
:engel: Zwischen den Zeilen liegt die Wahrheit
Dinos Welttournee 12.12.2007 ->
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