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Donnerstag, 25. Juni 2015, 12:00

Personalmangel in Düsseldorf und Köln: Bitte kommen Sie vier Stunden vor Abflug

Zitat

Ver.di und Germanwings schlagen Alarm: An den Flughäfen in Düsseldorf und Köln fehlt Personal, zum Ferienbeginn drohen lange Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen.

Der kommende Freitag ist der letzte Schultag in Nordrhein-Westfalen und der Beginn der Reisewelle im größten deutschen Bundesland. Doch womöglich beginnt der Urlaub für viele erst einmal mit langen Wartezeiten vor den Sicherheitskontrollen an den beiden großen Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn - und entsprechend großem Ärger.

Für diesen Tag habe die Firma Kötter Services, die die Personen- und Gepäckkontrollen für die Bundespolizei durchführt, am Düsseldorfer Flughafen eine Unterdeckung von 115 Beschäftigen gemeldet, sagt Ver.di-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Die Bundespolizei habe für diesen Tag 490 Kontrolleure gefordert, Kötter könne aber nur 375 Leute aufbieten.

Leiden müssen darunter vor allem Reisende: 81.000 Passagiere erwartet der Düsseldorfer Flughafen am Freitag - an normalen Tagen sind es rund 59.000. Aber auch für die Beschäftigten bedeutet das Stress pur: Sie müssen die Arbeit der Kollegen mitmachen und Beschwerden genervter Fluggäste ertragen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet gar Sicherheitsmängel. "Wenn die Kontrolleure überarbeitet sind, lässt die Aufmerksamkeit nach", sagte Arnd Krummen vom GdP-Bundesvorstand.

Auch die Fluggesellschaften sind gereizt. Eine Sprecherin von Germanwings bestätigte, dass es aufgrund von Personalmangel an den Kontrollstellen zu längeren Wartezeiten kommen könne. Passagiere werden mitunter gebeten, bis zu vier Stunden vor Abflug bei der Sicherheitskontrolle zu erscheinen. Die Bundespolizei als Aufsichtsbehörde sei darüber informiert. Man sei im Gespräch, hieß es dort.

Bis zu 120 Kontrolleure am Tag fehlen

Die Kötter-Unternehmensgruppe in Essen ist offenbar mit den Fluggastkontrollen überfordert. Sie hatte zum Beginn des Jahres 2015 den Auftrag an den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn für sechs Jahre übernommen. In Düsseldorf ist sie bereits seit 2004 im Einsatz. Doch seitdem häufen sich die Klagen über fehlendes Personal und lange Wartezeiten. Laut Tarim von Ver.di fehlen in Düsseldorf jeden Tag zwischen 80 und 120 Leute, in Köln-Bonn 40 bis 60.

"Dabei war allen Beteiligten seit Langem bekannt, dass Kötter schon den Auftrag am Flughafen Düsseldorf nicht gestemmt kriegt", sagt Tarim. Wegen der hohen Belastung steige der Krankenstand, was die Personalnot vergrößere. Tarim: "Dabei hat der Sommer noch gar nicht richtig angefangen."

Ein Kötter-Sprecher wollte Zahlen nicht bestätigen, räumte aber ein, dass wegen "Personalengpässen zu Spitzenzeiten übliche Wartezeiten teils höher ausfallen". Als Grund nannte das Unternehmen allerdings "die Einführung neuer Kontrolltechniken und Kontrollprozesse", die zeitintensiver sei und eine längere Ausbildung des Personals erfordere. Damit ist vor allem der sogenannte Bodyscanner gemeint, der eigentlich dazu dienen sollte, Wartezeiten zu verkürzen.

Kötter habe deshalb seit Jahresbeginn rund hundert neue Mitarbeiter ausgebildet und wolle zusätzlich Personal einstellen. Kötter sei bemüht, zum Ferienbeginn "zusätzlich verfügbare Personalreserven auszuschöpfen und zur Passagierabfertigung einzusetzen".

Quelle: Spiegel Online


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