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Donnerstag, 6. September 2007, 08:19

Satellitengestütztes Präzisionsanflugverfahren

Sehr ineressant ist auch dieser Artikel , der ebenfalls bei Aero.de zu finden ist.

Zitat

Erstes satellitengestütztes Präzisionsanflugverfahren in Bremen

LANGEN - Der Flughafen Bremen wurde als erster europäischer Flughafen für den regulären Flugbetrieb mit dem satellitengestützten Präzisionslandesystem GBAS (Ground Based Augmentation System) ausgerüstet. Die Landung einer Boeing 737-800 der Fluggesellschaft TUIfly mit Hilfe des neuen Systems erfolgte am Mittwoch Mittag. GBAS ermöglicht eine präzise Landung mit Hilfe von Satelliten. Die Sender liefern dabei zusätzlich ein Funksignal, das die Präzision der Satellitenangaben erhöht.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten TUIfly, Boeing und die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH das System vor, dessen Testphase am Flughafen der Hansestadt mit dem heutigen Tage begann. Präzisionsanflüge sind bisher nur mit dem herkömmlichen Instrumentenlandesystem (ILS) möglich. Zukünftig soll die Satellitennavigation diese konventionelle Methode jedoch ablösen. Derzeit hat die Satellitennavigation (GPS – Global Positioning System) eine Genauigkeit von plus-minus zwanzig Metern. Diese Genauigkeit reicht für eine Landung bei schlechten Sichtverhältnissen jedoch nicht aus. Die vier Empfänger der GBAS-Bodenstation werten die von den Satelliten empfangenen Signale aus und ermitteln daraus Korrekturwerte, die wiederum an die landenden Flugzeuge gesendet werden. An Bord des Flugzeuges wird dann mit Hilfe dieser Korrekturwerte die Position exakt bestimmt und das Flugzeug exakt zum Aufsetzpunkt geleitet.



Eine Landung, die sich allein auf die Satellitennavigation stützt, ist derzeit noch nicht zugelassen. Daher werden die Maschinen zusätzlich über konventionelle Systeme geführt. Die jetzt begonnene Testphase in Bremen dient der späteren Zertifizierung von GBAS. Hersteller der GBAS-Bodenstation ist die Firma Honeywell, Betreiber die DFS. Die Maschine der TUIfly wurde von Boeing mit der von der Firma Rockwell-Collins entwickelten Bordausrüstung ausgerüstet.

Im Vergleich zum gegenwärtig verwendeten Instrumentenlandesystem erwartet die DFS langfristig erhebliche Kosteneinsparungen, da im Gegensatz zum ILS grundsätzlich nur eine einzige GBAS-Bodenstation für mehrere Landebahnen und Landerichtungen benötigt wird. Zudem sind für Instrumentenlandesysteme regelmäßig aufwendige und kostspielige Wartungen und Flugvermessungen vorgeschrieben. Interessant dürfte das System auch für die Betreiber von kleineren Flughäfen sein, an denen bis jetzt keine oder nur Nichtpräzisionsanflugverfahren zur Verfügung stehen.
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

2

Donnerstag, 6. September 2007, 08:40

RE: Satellitengestütztes Präzisionsanflugverfahren

Klingt sehr spannend :yes:
Wie erwähnt gerade für kleinere Airpirts/Airfields interessant. Nur muss diese Technik halt so geschützt werden dass von aussen keiner ran kann. Wir wissen ja alle wer am Drücker der GPS-Satelliten sitzt ;)

:bier:
Gruß


ferrari2k

Anfänger

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3

Donnerstag, 6. September 2007, 09:15

Richtig Jürgen, genau das hab ich mir auch gedacht...
Was ist am ILS eigentlich so schlecht, als dass man das austauschen müsste?

4

Donnerstag, 6. September 2007, 10:36

Zitat

Original von ferrari2k
Was ist am ILS eigentlich so schlecht, als dass man das austauschen müsste?


Für kleinere Airports/Airfields viel zu teuer....;)
Gruß


ferrari2k

Anfänger

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5

Donnerstag, 6. September 2007, 10:37

Ah, OK :)

6

Donnerstag, 6. September 2007, 10:38

Klingt interessant und ist sicher ausbaufähig. Nachdenklich stimmt mich allerdings, dass man sich in Zukunft offenbar nur noch auf die Satelliten verlassen möchte. Wenn die alle senden, wie sie sollen, dann ist das sicherlich kein Problem und eine sichere Angelegenheit. Aus Erfahrung mit diversen GPS-Empfängern weiß ich aber zu sagen, dass da durchaus mal für kurze (selten auch längere) Zeit das Signal eines Satelliten nicht ankommt. Im Betrieb bei Otto Normalverbraucher am Boden ist das ja nun nicht weiter dramatisch, für einen Jet im Anflug aber möglicherweise schon, denn durch ein ausbleibendes Signal wird das System zunächst einmal ungenauer bzw muss die Korrekturwerte neu berechnen, sendet so evtl Daten mit größeren Abweichungen und schwupp- Schon setzt der Flieger nicht auf der Bahn, sondern im Gras daneben auf. Wenn es denn glimpflich ausgeht. Desweiteren mag ich den Gedanken nicht, dass künftig alle Anflüge an allen zumindest größeren Airports mit diesem System durchgeführt weden, man also überall auf Gedeih und Verderb den Satelliten ausgeliefert ist. Denn: Wenn es mal ein Problem gibt, dann haben direkt alle Airports in einem größeren Umkreis dieses Problem, alle zur Landung anstehenden Flüge müssten umgeleitet werden...Ein defektes ILS ist zwar auch keine angenehme Sache, ist aber eben lokal auf einen Flughafen begrenzt und beeinträchtigt ansonsten nicht.
Fazit: Bevor man mich nicht eines besseren belehrt, ist mir ein ILS, auch wenn es kosten- und wartungsintensiv ist, deutlich lieber. Aber auf mich hört ja niemand. :D :D

7

Donnerstag, 6. September 2007, 11:14

Naja, die sorgen sicher für Backups und Procedere bei Ausfall ;)
Gruß


8

Freitag, 7. September 2007, 10:58

Zitat

Aus Erfahrung mit diversen GPS-Empfängern weiß ich aber zu sagen, dass da durchaus mal für kurze (selten auch längere) Zeit das Signal eines Satelliten nicht ankommt. Im Betrieb bei Otto Normalverbraucher am Boden ist das ja nun nicht weiter dramatisch, für einen Jet im Anflug aber möglicherweise schon, denn durch ein ausbleibendes Signal w


Bedenke das hier im Flugzeug eine wesentlich teurere und technisch hochwertige GPS Anlage installiert ist. :thumb:
Wir haben GPS seid vielen Jahren im Flieger und da der Ausfall von diesem System technisch überwacht wird, kann ich sagen der Ausfall der Anlagen im Betrieb gehen gegen Null. Wäre es nicht so würde man gar nicht erst die hohen Kosten investieren.

So sieht die Anzeige dann aus.



Vorteile:
* die bodenseitig wesentlich geringeren Installationskosten und geringeren Wartungsintervalle als bei bisherigen Instrumentenlandesystemen,
* das extrem akkurate und stabile Signal (wesentlich besser als ein ILS)
* die wesentlich geringere Beeinflussung durch Störungen am Boden (ground interference) als ILS,
* im Gegensatz zu RNAV-Anflügen ist der Pfad erdfix, d.h. keine Temperatur-Korrekturen sind nötig und
* ein GBAS kann 67 verschiedene Anflüge kodieren, d.h. pro Flughafen reicht in der Regel eine Bodenstation.

Viele Grüße