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Dienstag, 22. Oktober 2013, 11:06

DLR forscht an weltweiter Ortung von Flugzeugen mittels Satelliten

Zitat

Die weltweite Ortung von Flugzeugen selbst in entlegenen Gebieten wie den Ozeanen ist das Ziel eines DLR-Forschungsprojekts. Genutzt werden dafür Flugzeugsignale, die mittels Satelliten im All empfangen werden.

Die Routen von Flugzeugen sollen künftig aus dem All zu verfolgen sein. Dass das möglich ist, haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in diesem Jahr bereits nachweisen können. So ortete ein Empfangsgerät an Bord des Satelliten Proba V aus 820 Kilometern Höhe die ADS-B-Signale (Automatic Dependance Surveillance - Broadcast) von Flugzeugen. Gemeinsam mit SES TechCom in Luxemburg und Thales Alenia Space Germany will das DLR dieses Projekt nun zum ersten europäischen satellitengetragenen ADS-B-Empfangssystem ausbauen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung ist dazu jetzt unterschrieben worden, wie das DLR weiter mitteilte.

Über 100 Flugzeuge haben die DLR-Wissenschaftler bei ihrem ersten Satellitenüberflug mit Empfang Ende Mai orten können. "Das war die Premiere für die weltweite Ortung von Flugzeugen aus dem All und ein wichtiger Schritt, um in Zukunft lückenlos Signale selbst aus entlegenen Gebieten empfangen zu können", betont Prof. Hansjörg Dittus, DLR-Vorstandsmitglied für Raumfahrtforschung und -technologie. Seitdem läuft das Experiment, das vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme und vom DLR-Institut für Flugführung entwickelt wurde, rund um die Uhr und erfasst die ADS-B-Signale der Flugzeuge.

Die Wissenschaftler wollen das System nun in ihrer Kooperation mit mit den Industriepartnern SES TechCom - das Unternehmen betreibt das Datenzentrum - und Thales Alenia Space Germany weiterentwickeln. Mit dem satellitengestützten Empfang der Flugzeugsignale sollen die Lücken geschlossen werden, die durch die begrenzte Reichweite von Empfangsstationen am Boden zurzeit entstehen. Fliegt ein Flugzeug in Gebieten mit einer schlechten Infrastruktur und somit wenigen Bodenstationen, kann das in regelmäßigen Abständen gesendete Signal nicht mehr erfasst werden. Dies ist zum Beispiel über den Ozeanen der Fall. Ändert ein Flugzeug unvorhergesehen seine geplante Flugroute, ist seine Position nicht mehr bekannt - die Bestimmung einer Absturzstelle etwa ist so kaum möglich.

Mit der aktuellen Erprobungsmission testen die Wissenschaftler zurzeit, wie genau die ADS-B-Signale von einem Empfänger im Weltall erfasst werden können oder auch mit welcher Signalstärke dies geschieht. Ein Abgleich mit den Daten von Luftüberwachungseinrichtungen zum Beispiel auf Island, in Portugal oder in Australien unterstützt die Analyse, mit welcher Zuverlässigkeit die Flugzeuge über dem Nord- und Mittelatlantik oder Australien satellitengestützt erfasst werden.

In Zukunft werden diese Ergebnisse des DLR in die gemeinsame Kooperation einfließen. "Wir vereinen unsere Kompetenzen, um die Kontrolle des Flugverkehrs und somit die Flugsicherheit der Zukunft weltweit zu optimieren", so DLR-Vorstandsmitglied Prof. Hansjörg Dittus. Gerhard Bethscheider von der SES TechCom ergänzt: "Der Wissenstransfer zwischen den einzelnen Partnern wird die Entwicklungsphase für ein solches System deutlich verkürzen." Das Team hat sich hohe Ziele gesetzt: "Dies wird uns helfen, die steigende Nachfrage im Luftverkehr zu meistern und die CO2-Emissionen zu verringern", sagt Sven Carstensen von Thales Alenia Space Germany. In den nächsten fünf Jahren soll mit allen beteiligten Partnern eine Demonstrationsmission geplant und umgesetzt werden, bei der weitere Fragen untersucht werden sollen.

Quelle: airliners.de


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