Am Zollamt in Konstanz kommt Schmuggler Erwin am Donnerstag Abend mit seinem Fahrrad und zwei Packtaschen an den Schlagbaum. Zollobermeister Günter kontrolliert ihn, und schaut auch in die Packtaschen. Doch dort findet er nur ... Sand! Einfach nur Sand. Also lässt er den Erwin nach Deutschland rein. Aber schon am nächsten Donnerstag - der Erwin kommt schon wieder mit seinem Fahrrad, und hat wieder zwei Packtaschen voll mit Sand. Der Zöllner Günter kontrolliert den Sand, aber kann wieder nichts finden.
Und so geht es Woche um Woche. Günter ist ratlos und informiert schliesslich seine Vorgesetzten, und aus Stuttgart kommen Experten. Und als am nächsten Donnerstag der Erwin wieder mit dem Fahrrad, und natürlich zwei Packtaschen voll Sand, an die Grenze kommt, wird er gründlich kontrolliert. Die Experten nehmen Proben und untersuchen den Sand sogar im Labor: nach Drogen, nach Goldstaub, nach Diamanten, nach Chemikalien ... doch alles ohne Erfolg. Es ist einfach nur Sand.
So geht es immer weiter, Woche um Woche - Monat um Monat. Der Sand ist manchmal heller, manchmal dunkler; manchmal grobkörniger, manchmal feiner; manchmal trocken, manchmal feuchter. Doch, es ist immer nur Sand - alle Proben und Untersuchungen lassen nichts finden.
Und so vergehen die Jahre, bis schliesslich beide - der Schmuggler Erwin und der Zöllner Günter - pensioniert werden. Und so finden sie sich schliesslich beide im Altersheim, auf einer Sitzbank im Garten. Jetzt fasst der Ex-Zöllner Günter seinen Mut zusammen und fragt endlich: "Du Erwin, jetzt kannst Du es mir ja sagen ... es kann Dir ja nichts mehr passieren, und Du kannst auch nicht mehr belangt werden ... also, was hast Du all die Jahre geschmuggelt?" Nach einer kurzen Pause antwortet Erwin: "Fahrräder ...".