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Freitag, 22. Mai 2009, 14:11

Haben wir wirklich eine Wirtschaftskrise, oder doch noch was ganz anderes?

Hallo zusammen,

langsam verstehe ich die Welt nicht mehr.

In dem einen oder anderem "Fred" hatte ich es schon anklingen lassen. Mein Auto (10 Jahre alter BMW, E46, 170.000 km, darf also schon mal eine Macke haben) markiert seit Mittwoch Abend sein Revier. Es verliert irgendwo Kühlflüssigkeit.

Zum Glück habe ich heute frei und habe dann mein Auto zur Reparatur bringen wollen. Erster Anlaufpunkt eine BMW-Vertretung bei mir um die Ecke, ca. 800 m. Dies ist München einzigster freier BMW-Händler mit dieser und einer weiteren Filiale in München sowie einer in Fürstenfeldbruck, alle anderen gehören zum Hersteller. Dieser Händler hat noch eine Renault-Niederlassung. Allerdings steht er seit Februar unter Konkursverwaltung. Dies heißt ja nicht zwangsweise, dass alles aus und vorbei ist. Die Homepage macht einen Eindruck, als ob es "normal" weitergeht, auch die Personalsituation sein geklärt. Weiterhin kann man Termine für den Service ausmachen. Ach ja, es stehen Autos in den Schauräumen und es schaut wirklich normal aus. Also, heute hin und verschlossene Türen. Renault hat schon ganz geschlossen und BMW ist heute und morgen zu (Betriebsferien).

Somit weiter zur nächsten Niederlassung, 7 Km entfernt.

Dort ab zur Serviceannahme (macht nicht mehr der Meister direkt, sondern hier ist jetzt auf der anderen Seite eine Dame und füllt nur Auftrag aus). Ich ihr erzählt was los ist und schon höre ich einen Vortrag, wie aktiv die Marder zur Zeit sind. Wollte ich gar nicht hören, allerdings wenn dem so sei deckt dies ja meine Versicherung. Nach 2 Minuten liegt dann der Auftrag mit Stift für meine Unterschrift vor mir. Ich will gerade unterschreiben und frage beim Ansetzen des Stiftes: wenn der Meister die Annahme macht, dann kann man ja mit schauen, dass der dann schon eine erste Abschätzung geben kann. Ja nee, meint die Gute, das wird nichts. Auf meine Frage, wieso denn, meinte sie dann, dass heute so viel los sei und man so ungefähr mal Mitte nächster Woche frühestens dazu kommen würde. Ich sach zu Ihr: Wie jetzt, Ihr wollt mein Auto quasi bis Ende nächster Woche stilllegen? Ach, geht nicht anders, ausserdem haben wir bis Ende Juni keinen Servicetermin frei, sagt sie. Wir erinnern uns: Stift, Auftrag und dann diese Info quasi bei der Unterschrift. Darauf hin habe ich zu Ihr gesagt: Ich hätte gerne ein Ausfahrticket, und ein schönes Wóchenende.

Also, ab zur nächsten Niederlassung, auch nur 7 Km von meiner Wohnung entfernt, aber in die andere Richtung.

Dort angekommen bietet sich folgendes Spiel: Ja schönen guten Tach auch, ja Auto kaputt, ja machen wir, lassen Sie mal Schlüssel und Papiere da und wir melden uns dann so Mitte nächster Woche. Was ist los? Ich nachgefragt, und Ihr erklärt, was ich bei der anderen Niederlassung erlebt habe. Ja meinte die Dame, auch wir sind bis Ende Juni ausgebucht mit Terminen, da müssen wir warten, ob vielleicht jemand absagt. Außerdem kommen so viele Leute von dem Händler der zu gemacht hat (wie, auf der Homepage kann ich doch noch Termine ausmachen?). Ja, nee, also einer ist schon zu und abgerissen. Ok, dann soll sich das jemand ansehen, mir sagen ob ich fahren kann oder nicht und dann schauen wir weiter. Ne, geht nicht, da ein Meister schon voll in der Werkstatt mitarbeiten muss (eigentlich normal, aber gut). Das geht nicht. Ich ihr noch mal erklärt, worum es geht und das ich auf das Auto angewiesen bin, da ich sonst nicht zur Arbeit komme (geht echt nicht). Ok, ich soll mal warten. 15 Minuten später kommt ein Meister in schwarzer Jeans und weißem Hemd mit Krawatte. Ja ok, er schaut mal. Fazit: Sicherheitshalber nicht mehr bewegen, da ja was platzen kann und da stehe ich dann da. Ich soll an die Info und dann weiter sehen. Auftragsannahme? Nicht wirklich, habe einem Briefumschlag für die Annahme bei Nacht ausfüllen dürfen. Gut wenigstens hat man sich Gedanken gemacht, wie ich nach Hause komme, ich habe doch tatsächlich eine Streifenkarte für die Öffentlichen bekommen. Nur stellte sich da heraus, die haben echt nicht zugehört. Also ich habe nicht nur eine bekommen, sondern 6! Eine für heute, 2 für Montag und Dienstag für die Arbeit und zurück und eine dann zum Auto abholen. Echt nette Aktion, aber eigentlich...

Bisher (Service in Reutlingen) war ich es gewohnt: Auto kaputt, hingebracht, mit Glück ging es noch am gleichen Tag, spätestens aber am nächsten Abend war alles ok. Ach ja und eine Frage, wie ich bezahlen möchte wurde auch nicht gestellt. Die Rechnung wurde nach Hause geschickt und brav bezahlt am Tage des Erhalts. Klar, das dieser Händler keine Werksvertretung war. Das Personal, was einem mit Namen begrüsste, brauch ich wohl auch nicht erwähnen, geschweige die Frage, wie es denn der Frau geht.

Für mich ist es unglaublich, das ein Händler mit 2 Werkstätten zu macht und alle anderen überlaufen sind. Ich habe schon mehrere Erfahrungen in der Richtung gemacht, so dass ich mich frage, ob wir wirklich eine Krise haben oder ob wir nicht erst eine Krise bekommen? Wenn die Werkstätten so brummen, dann kann das ja schon mal nicht der Fall für eine Pleite sein. Ich weiß jetzt nicht, wie das mit den Ausstellungsfahrzeugen ist, ob die gekauft werden müssen (und wenn doch ja, dann aber nicht zum Verbraucher-Endpreis), aber ich habe gerade wirklich genug Fragezeichen in meinem Kopf.

Ich habe fast das Gefühl, man will dem Volk eine Krise mit aller Gewalt einreden, damit Lohnkürzungen, Entlassungen und und und gerechtfertigt sind. Logischer Weise passiert dies nicht bei den Nebenkosten wie Miete, Strom, Gas etc, das wird teurer, damit die Investoren.... lassen wir das.

Logisch ist das ganze für mich jedenfalls nicht, etwa für Euch?


Vielen Dank fürs Zuhören,

Euer Thorsten


EDITH sagt: dank freundlichen Hinweis Dreckfuhler korrigiert

2

Freitag, 22. Mai 2009, 17:03

Boxie, das kann ein Riiiiiesen-Thread werden! Da hat wahrscheinlich jeder seine Anekdoten zum Thema "Servicewüste Deutschland", wo Du nur noch die Hand vor die Stirn klatschen kannst. Der Verbraucher steht nur allzu oft vor einem Berg aus Arroganz und Inkompetenz und stellt sich genau Deine Fragen. Mein Eindruck von der heutigen Situation stellt sich so dar: Wenn erstmal die Optimierer in einen Betrieb reingelassen werden, dann wird es weltfremd, kurzsichtig und verbraucherfern. Für eine kurzfristige Gewinnoptmimierung werden Mitarbeiter demotiiviert und Kunden vor den Kopf gestoßen, wenn sie am Ende feststellen, dass hinter blumiger Werbung diverse Kostenfallen stecken. Das Management entfernt immer mehr von der Basis und sieht nicht mehr, wo die eigentliche Arbeit/Dienstleistung erbracht wird und wer das Geld reinbringt.
Da hilft eigentlich nur die Abstimmung mit den Füßen. Und zwar laut. So laut, dass es wehtut.


3

Freitag, 22. Mai 2009, 17:46

Hallo Andreas,

sicher, das kann ausarten!

Das Deutschland eine Servicewüste ist (und zwar extrem) habe ich seit meiner Rückkehr aus den USA mehr als einmal feststellen müssen.

Nur frage ich mich hier: uns dummen Bürger verkauft man eine Wirtschaftskriese wo es heisst, der Markt schwächelt. Besonders der PKW bereich und hier ist gleich zwei mal wegen Überfüllung geschlossen? Schon komisch......

Das man mir Kunde schon gar nicht mehr zu hört, bin ich ja fast schon gewohnt.


Gruß

Thorsten

DC9-30

damm the taildragger

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Wohnort: Wien Umgebung

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4

Samstag, 23. Mai 2009, 06:03

:pfeif: die größte Krise ist die Krise die man mit >ie< schreibt :pfeif:
BAF = Biafrian Airforce ...

Wir sehen uns im AVIATICUM - Wr.Neustadt

5

Samstag, 23. Mai 2009, 12:51

:pfeif: die größte Krise ist die Krise die man mit >ie< schreibt :pfeif:


Stimmt... deswegen wird das doch mal flugs angepasst. War malt im Gedanken bei der Lautsprache (vergleiche Friese) und der Freund Rechtschreibkorrektur im Firefox war gleicher Meinung. ;)

Gruß

Thorsten

6

Samstag, 23. Mai 2009, 23:24

Eine Krise ist generell nicht überall zu bemerken - beste Beispiele:

Wenn´s Auto kaputt geht, dann lässt Du es entweder reparieren oder nutzt es nicht - Wenn Du es brauchst - dann hast Du keine Wahl ...
Wenn die Wasserleitung undicht ist, dann lässt Du den Installateur kommen oder drehst den Haupthahn ab - Wenn Du Wasser brauchst - dann hast Du keine Wahl ...
Wenn die Heizung streikt, dann lässt Du den Monteur kommen oder frierst - Willst Du nicht frieren - dann hast Du keine Wahl ...

Da die Branchen somit viel zu tun haben gibt´s Wartezeit ...

Wenn nun das Haupthaar zu lang wird, dann kannst Du Dir einen Zopf machen, willst Du zum Friseur, dann wirst Du oft merken - je günstiger - je voller ...

Wenn aber die Tapete farblich nicht mehr passt, dann geh´ mal zum Maler, der wartet schon auf Dich - Willst Du sparen - dann hast Du eine Wahl - Farbe kaufen und selber machen ...

Das sind nur extrem wenige Beispiele, aber jede Krise hat auch ihre Gewinner ...

Unsere Firma ist ebenfalls krisensicher, denn Energie sparen oder Sonnenenergie nutzen wollen viele - auch wir haben eine gewisse Wartezeit bevor es mal Service geben kann, allerdings agieren wir nach Dringlichkeit - Notfälle gehen eigentlich immer fast sofort, ist ja auch blöd wenn glykolhaltige Flüssigkeit aus der Verrohrung tropft, aber eine Kollektorreinigung oder Wartung ist dann Terminsache mit Vorlauf ...

Jetzt kommt der Punkt - Man kann ja Personal aufstocken - allerdings ist genau das ein Problem ...

Erstmal ist es schwierig Personal zu bekommen, was kompetent ist, und nachher, wenn´s dann eine leichte Flaute wird, dann ist das Personal wieder überflüssig...
Da greifen die Personaldienstleister in die Nische - und da gibt´s wieder das Problem - sehr oft keine wirklich kompetenten Leute, die da ankommen ...

Man kann sich drehen und wenden - es ist irgendwie immer so oder ähnlich ...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

7

Sonntag, 24. Mai 2009, 08:42

Richtig Dirk,

aber war es nicht schon immer so? Meine Oma hat immer gesagt, man muss die Mark zwei mal umdrehen (um sich zu entscheiden).

Gruß

Thorsten

Magic

Stop pumping the yoke!

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Wohnort: Vorfeld

Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

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8

Dienstag, 26. Mai 2009, 10:37

Moin!

Ich gehe seit Jahen nur noch zu freien Werkstätten...mir ist es völlig egal wer an meinem Saab herumschraubt, hauptsacher er läuft danach wieder.
Bei 319.000km wohl auch verständlich.

Über mangelhaften Service in Deutschland brauchen wir uns nicht so laut beklagen...in anderen europäischen Ländern ist auch nicht alles Gold was glänzt.
Ganz zu schweigen von den so gepriesenen US of A...
Was nützt mir ein toller Service im Autohaus, wenn hinterher Pedro auf Guadalajara oder Biily Bob aus Hillbilly Arkansas ohne jede Ausbildung an meinem Auto schraubt...?

Nee...ich lasse mein Geld entscheiden.


:winke:
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

9

Dienstag, 26. Mai 2009, 18:59

Apropos Geld entscheiden lassen....

ich sag nur Wow!

Gruß

Boxi