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hasegawa

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Montag, 17. August 2009, 16:58

Odessa International Airport - Bukarest "Henry Coanda Intl." (Otopeni)

Die Boeing 737-500 Seriennummer 28722 flog am 16.03. 1997 zum ersten Mal. Sie wurde am 25.03.1997 an die Maersk Air ausgeliefert und erhielt die Kennung OY-API. Am 01.09.2005 kam sie zu Sterling Airlines und wechselte am 11.01.2008 erneut den Besitzer. Seitdem gehört sie als UR-DND der ukrainischen Fluggesellschaft Dniproavia aus Dnipropetrowsk.



Hier steht sie auf dem Stammplatz Nr. 8 des Flughafens Odessa.

Odessa ist die wichtigste Hafenstaat der Ukraine am Schwarzen Meer. Die Stadt hat rund eine Million Einwohner, aber wirklich genaue Zahlen gibt es nicht, da die ukrainische Regierung es mit Zahlen auch in dieser Hinsicht nicht so genau nimmt. Nach einer langen Durststrecke wird die Stadt zunehmend wichtig und die jungen ukrainischen Eliten siedeln sich gern hier an. Die Stadt hat auch eine ganze Menge historischer Sehenswürdigkeiten zu bieten, die langsam wieder auf Vordermann gebracht werden. Teile der historischen Altstadt sind in den letzten Jahren saniert worden.
Natürlich ist die berühmte Treppe als erstes zu nennen, die in dem berühmten Film "Panzerkreuzer Potemkin" von Sergej Eisenstein zu sehen war und an derem oberen Ende die Denkmäler für Alexander Sergejewitsch Puschkin und des Herzogs von Richelieu. Ferner sollte das berühmte Opernhaus von Odessa nicht unerwähnt bleiben, sowie der Kathedralenplatz mit der einst auf Befehl von Stalin zerstörten und 1999 wieder errichteten Verklärungskirche sowie dem Denkmal für den Generalgouverneurs von Neurussland und Bessarabien Michail Semjonowitsch Woronzow. Wer sehen und gesehen werden will begibt sich auf die Flaniermeile "Deribasowskaja", benannt nach dem Gründer der Stadt, Generalmajor Joseph de Ribas...Im Palais Kinsky übernachteten Winston Churchill und seine Gefolgsleute vor dem Treffen von Jalta.
Aktuell ist das größte Bauvorhaben der Stadt der Fernsehturm mit Aussichtsplattform und einer Höhe von 300 Meter.
Natürlich ist Odessa auch eine Universitätsstadt. 1865 begann die erste Univerität hier in der Start mit dem Lehrbetrieb. 1945 wurde sie nach dem ukrainischen Träger des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin Ilja Iljitsch Metschnikow in Staatliche I.I. Metschnikow Universität Odessa umbenannt. Unter anderem betreibt sie das bekannte Astronomische Observatorium Odessa. Aber es gibt noch weitere Bildungseinrichtungen.Weitere Universitäten in Odessa sind die am 18. September 1918 gegründete Staatliche Polytechnische Universität Odessa, ferner gibt es noch die Staatliche Marineuniversität Odessa, die einst viele Seefaqhrer der Sowjetunion ausbildete und heute die wichtigste Ausbildungsstätte für ukrainische Seeoffiziere ist. Sehr bedeutsam sind ebenfalls die um 1900 gegründete Staatliche Medizinische Universität Odessa, die Südukrainische Staatliche Pädagogische K.-D.-Uschinski-Universität Odessa (nach dem russischen Pädagogen Konstantin Dmitrijewitsch Uschinski (* 1824, † 1871)) und die Staatliche Wirtschaftsuniversität Odessa. Darüber hinaus gibt es noch einige Akademien in Odessa... und darum ist die Stadt eine der "jüngsten" in der Ukraine.
Odessa ist ein Verkehrsknotenpunkt. Neben dem Hafen gibt es es umfangreiche Bahnverbindungen und den Flughafen.
Was einem in Odessa am häufigsten ins Auge springt: es gibt im Prinzip keinen schönen Platz und kein historisches Gebäude, das man in Ruhe fotografieren kann, denn immer wird man dort Hochzeitspaare finden... oft genug Ukrainerinnen mit ausländischen Männern. Odessa ist eine große Drehscheibe für diesen wie man manchmal meint "wichtigsten Exportartikel der Ukraine." Odessa ist auch trauiger Rekordinhaber in Bezug auf AIDS in Europa. Etwa 160.000 Menschen (16 % der Gesamtbevölkerung) sind infiziert. (Quelle: WHO) Die wilden Jahre nach 1990, als Freier aus der ganzen Welt in Odessa ihre Spuren hinterließen, beginnen, schreckliche Folgen zu entfalten...

(Quelle für alle Angaben: Wikipedia)

Zurück zum Flug... Heute geht es vom Flughafen der Stadt, der sich zwar international nennt, aber bis heute weder eine vernünftig funktionierende Anzeigetafel noch englischsprachige Hinweisschilder hat... nach Bukarest. Der Flug beginnt für die Passagiere in der ständig chaotischen Abfertigung des Flughafens. In der überfüllten und zu kleinen Abefertigung wird rücksichtslos um die besten Plätze gekämpft und es geht recht ruppig zu.Wenn man dann endlich in der Abfertigung sitzt, kommt man in den "Genuß" eines weiteren Spektakels, wenn mal wieder die Anzeigen ausgefallen sind. Junge, bildhübsche Damen versuchen laut auf ukrainisch und russisch die Namen der Ziele ausrufend, die Passagiere für die einzelnen Flüge zusammenzubringen.
Dann geht es mit den halbantiken "Bussen" zu den Flugzeugen.

Die Boeing 737-500 von Dniproavia ist noch eines der besseren Flugzeuge im ukrainischen Luftverkehr und macht einen durchaus Vertrauen erweckenden Eindruck.







Das Einsteigen geht zügig vor sich, abgesehen davon, das einige ältere Ukrainer bereits jetzt nach "Feuerwasser" fragen, wo sich noch nicht einmal die Tür geschlossen hat. Ebenso wird es zum Krampf, wenn es darum geht, die Handy´s auszuschalten. In diesem Punkt sind Ukrainer wie Kinder.





Während es in der Kabine noch keineswegs ruhig ist, setzt sich die Maschine in Bewegung und wir rollen an dem Terminalgebäude vorbei zur Startbahn 16.





Es ist nicht viel los in Odessa... Zügig erhalten wir die Starterlaubnis.







Wir sind unterwegs. Der Flug beginnt etwas unruhig. 8 Meilen Sicht, leichte Turbulenzen und eine Gewitterfront sind nicht unbedingt der Garant für einen vergnüglichen Flug. Die Wolkenuntergrenze liegt teilweise bei 800 ft und das ist auch nicht unbedingt witzig. Die ersten Passagiere, die vorhin noch alkoholisiert/ausgelassen waren, beginnen jetzt etwas ruhiger zu werden.







Vorn im Cockpit hat man naturgemäß andere Sorgen. Die Sicht ist teilweise gleich Null. Es regnet leicht und irgendwo sind ein paar Gewitterzellen in Bewegung.





Es geht raus aus der trüben Suppe... aber nur ein Weilchen.





Wir sind südlich von "Transnistrien" und Modawien. Ersteres ist kein anerkannter Staat und der Rechsstatus dieses Gebietes ist bis heute unklar. Auch solche Merkwürdigkeiten entstanden im Gefolge des Endes der Sowjetunion.



Kaum zu glauben, aber wir sind bereits im Landeanflug und befinden uns bereits in rumänischem und damit EU-Luftraum.





Bodensicht... naja, die Boeing 737-300/400/500 kann man ja notfalls auch "vollautomatisch" landen.









Wir kommen zur Landung herein... Fahrwerk ist draußen und Klappen gesetzt.



Während die Landung im Gang ist, mache ich mir schon Gedanken über die Abfertigung. Die Festung Europa hat eine ausgeprägte Abneigung gegen Flugzeuge von außerhalb der EU, vor allem, wenn sie von Osten kommen. Man hat da so seine Erfahrungen und ich frage mich, ob die Rumänen heute sauer sind und mal wieder alle Passagiere dieses Fluges auseinandernehmen werden...



Vorn läuft "alles nach Plan". Die beiden Autopiloten schaukeln die alte Boeing automatisch ins Ziel...



Nette Häuschen da unten, aber wohnen möchte ich da nicht...



Die Autobahn in die Stadt... wird von uns überflogen. Es sieht recht ruhig aus... nicht viel los.



Otopeni...ursprünglich nach dem Ort um den Flughafen benannt, wurde dieser 2004 nach dem rumänischen Luftfahrt-Pionier Prof. Henry Coanda umbenannt. Der Coanda-Effekt ist ja nicht ganz unbekannt...



Bukarest hat zwei Flughäfen, neben diesem hier noch den kleineren Baneasa. Aber der Flughafen "Henry Coanda" ist das internationale Aushängeschild von Rumänien.



Angekommen...







Nach einem langen Rollweg wird die Maschine auf den militärischen Teil des Flughafens geleitet... Oje, dann wird es heute wohl eine unerfreuliche Aktion mit den Kontrollen werden. Ob ich meinen Anschlussflug nach Berlin noch erreichen werde?




Dieser Flug ist rein fiktiv. Dniproavia fliegt nicht nach Rumänien. Aber die geschilderten Erfahrungen konnte ich live bei diversen Flügen mit Malev/Aerosvit nach Budapest oder mit CSA nach Prag machen. Die Festung Europa ist Realität. Das wird mir bei jedem Flug in die Ukraine bewusst.

Addons:

- Feelthere/Wilco Boeing 737-500. Das Repaint ist von avsim.ru
- Freeware-Flughafen Odessa
http://www.avsimrus.com/f/fs2004-sceneri…me=1&minrating=

- und Bukarest "Henry Coanda Intl." (Otopeni)
http://dl.flightsim.ro/details.php?file=210

(Anmerkung: Es gibt immer wieder Probleme mit diesem rumänischen Server. Da hilft nur Geduld und es immer wieder versuchen.)

- MyWorld
- Flight Environment von flight1.com
- WoAI
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (17. August 2009, 17:06)


2

Montag, 17. August 2009, 17:43

Auch hier wieder ein sehr schöner Flugbericht mit reichlich Infos, vielen Dank! :thumbsup:

:bier:
Gruß, Christian :thumbup:

Apple MacBook Pro (Mid2010)

"Die meisten Zitate aus dem Internet sind falsch!"
(Aristoteles)

3

Montag, 17. August 2009, 18:33

Auch hier wieder ein sehr schöner Flugbericht mit reichlich Infos, vielen Dank! :thumbsup:



da schließ ich mich gerne meinem Vorredner an .... :luxhello:
Gruß Klaus


Mein PC:ASUS Max VI / i7-4770K @ 4,5 GHz/GIGABYTE GTX 760 4095 MB / G.Skill 16GB DDR3-1866 / WD Black 1 TB / Sys: 256 GB ForceGS /FSX: 500 GB 840 EVO / TM-Warthog / FSX - ACC / OS: Win 7 64-Bit

4

Montag, 17. August 2009, 18:34

Mein lieber Schwan, Deine Berichte haben eine echt exzellente Qualität, da kann ich nur staunen was es alles so im Osten an Szenerien gibt ... :respect:

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

5

Montag, 17. August 2009, 20:05

Sehr sehr schön und interessant, vielen Dank!
Grüße Christian

hasegawa

Anfänger

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wcf.user.posts: 2 426

Wohnort: Potsdam, Deutschland und Riga, Lettland

Beruf: Werbetexter

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6

Montag, 17. August 2009, 20:12

Bei avsim.ru warten für den FS 2004 über 500 Szenerien darauf, entdeckt zu werden! Erfreulich dabei ist, das man ja avsim.ru bei Bedarf auch auf Englisch "umschalten" kann. Für den FS X ist die Ausbeute bei Weitem nicht so hoch, weil dieser in Russland noch unpopulärer ist als hier.

Ich bedanke mich für den freundlichen Empfang hier in diesem Forum und hoffe, diese vor einiger Zeit in einem anderen Forum gezeigten Beiträge sind hier noch "neu" und nicht so bekannt. Ich benutze in der Regel den FS 2004, da mir nur ein uralter AMD 3700+ zur Vefügung steht der noch ein Weilchen seinen Dienst tuen muss. Andere private Dinge haben eine höhere Priorität. Aber, ich denke, man kann mit dem FS 2004 auch ganz nette Sachen anstellen und es gibt viele Dinge aus Osteuropa wie mein Lieblingsflugzeug, die Yakovlev Yak 40 nur für diesen. Oder auch die berühmte Tu 154B-2 und M von ProTu...
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

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7

Montag, 17. August 2009, 20:21

Auch hier : Danke und :thumb:

:bier:
Gruß