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WIEN - Die Billigfluggesellschaft Germanwings wird ab September ihr Engagement bei Verbindungen von Wien über Köln/Bonn und Stuttgart nach Osteuropa verstärken. Dadurch werden Austrian Airlines (AUA) auf dem von ihr dominierten Sektor möglicherweise weitere Marktanteile abgejagt, nachdem bereits SkyEurope im März den Flugbetrieb von Wien aus aufgenommen hat und von dort 16 Destinationen in ganz Europa ansteuert.

Durch das erstmalige Angebot von Umsteigeverbindungen für Passagiere aus Wien nach Ost- und Südosteuropa wird Germanwings vom bisher gepflegten Punkt-zu-Punkt-Konzept abkommen. Laut österreichischen Medienberichten sieht sich der deutsche Billigflieger als Mitbewerber der AUA auf der Kurz- und Mittelstrecke in den Osten.

Geschäftsführer Thomas Winkelmann sagte am Montag in Wien, dass die baldige Möglichkeit von Germanwings-Anschlussflügen der AUA vor allem das Geschäft mit den "preissensiblen Kunden" kosten könnte. "Die Non-Stop-Leute kriegen wir aber nicht" sagte er, und sieht als Kunden für das geplante Germanwings-Angebot Fluggäste, die "für den richtigen Preis ihre Koffer zu nehmen".

Ab 22. Juni wird die Fluggesellschaft nach Köln/Bonn und Stuttgart auch von Dortmund aus mit zwei täglichen Verbindungen die österreichische Bundeshauptstadt ansteuern. Gerechnet wird auf dieser neuen Route mit 150.000 Passagiere. Für das gesamte Jahr 2007 geht Winkelmann von 600.000 Fluggästen aus, die mit Germanwings von und nach Wien reisen. Der Sitzladefaktor beträgt nach Angaben des Geschäftsführers 84,4 Prozent. Über die Hälfte aller Passagiere sind Geschäftsreisende.

Zum 1. September soll auf den Flughäfen Köln/Bonn und Stuttgart ein Schalter für Anschlussflüge eingerichtet werden. Kommt es bei den Flügen aus Wien allerdings zu Verspätungen, werden die Anschlussflüge nicht warten.