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Mittwoch, 19. September 2012, 11:02

Ryanair-Chef beschuldigt Spaniens Ermittler der Fälschung

Zitat

Die irische Billigfluglinie Ryanair wehrt sich offensiv gegen den Vorwurf von Sicherheitsmängeln. Firmenchef O'Leary wirft spanischen Ermittlern in Briefen an die Verkehrsministerin Manipulation von Kontrolldaten vor. Die Luftaufsichtsbehörde betreibe gar eine Kampagne gegen das Unternehmen.

London/Frankfurt am Main - Michael O'Leary gilt ohnehin als Lautsprecher seiner Zunft, nun setzt sich der Chef der Billigfluglinie Ryanair vehement gegen Vorwürfe der spanischen Luftsicherheitsbehörde zur Wehr, das Unternehmen würde die geforderten Sicherheitsstandards nicht immer erfüllen. In einem am Dienstag von Ryanair veröffentlichten Brief mit Datum vom Montag wandte sich der Airline-Chef erneut an die spanische Verkehrsministerin Ana Pastor. Darin forderte er das Ministerium auf, klarzustellen, warum es angeblich falsche Informationen zur Sicherheit bei Ryanair weitergegeben habe.

Bereits in der vergangenen Woche hatte O'Leary der spanischen Ministerin einen Brief geschrieben, der nicht beantwortet worden sei, wie es in dem aktuellen Schreiben heißt, das der "Financial Times Deutschland" vorliegt. Darin hatte der Ryanair-Chef beteuert, die Fluglinie beachte sämtliche europäische Sicherheitsrichtlinien und Standards. Zudem warf der irische Konzernchef der spanischen Luftaufsichtsbehörde vor, seinem Unternehmen absichtlich zu schaden. Die Behörde sei "in eine inakzeptable Kampagne verwickelt, um den guten Namen von Ryanair zu ruinieren".

Nun erhebt der Firmenchef einen weiteren schweren Vorwurf an die Spanier: In dem zweiten Brief an Pastor forderte O'Leary die Ministerin auf, dringend zu klären, warum weiterhin Ermittler gegen Ryanair vorgingen, obwohl diese zugegeben hätten, bereits in früheren Fällen Kontrolldaten zu Ryanair gefälscht zu haben. Auch dies sei inakzeptabel.

Zur Begründung führte der Airline-Chef an, auch bei den spanischen Fluggesellschaften Iberia und Vueling habe es verglichen mit der Zahl der Flüge "dasselbe Ausmaß an Routinevorfällen" gegeben wie bei Ryanair. Sie böten damit "genau die exzellente Flugsicherheit" wie Ryanair - und würden nicht angeprangert. Vom Ministerium in Madrid war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

In Spanien leitete nach dem Verkehrsministerium derweil auch das Büro der Ombudsfrau Soledad Becerril eine Untersuchung gegen die Billigfluglinie ein. Die Behörde begründete dies damit, dass bei Ryanair in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1201 Zwischenfälle und Unregelmäßigkeiten registriert worden seien.

Am Montag hatte sich auch die EU-Kommission mit der Pannenserie beschäftigt und Pläne bekräftigt, die Mitgliedsländer per Gesetz zur gegenseitigen Information über Vorkommnisse im Luftverkehr zu verpflichten. Am Sonntag war zum dritten Mal innerhalb von vier Tagen ein Ryanair-Flugzeug in Spanien außerplanmäßig gelandet. Ryanair hatte betont, es gebe "absolut keine Probleme" bei der Sicherheit.


Quelle: spiegel.de

Starker Tobak was da der Ire vorbringt.

hasegawa

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2

Freitag, 21. September 2012, 07:14

ES ist nicht mein Ziel und Aufgabe, Ryanair zu verteidigen. Es gibt deshalb nur eine Reihe von Anmerkungen, die eventuell ein wenig Licht in die Sache bringen könnten oder zum Nachdenken anregen sollen.
Spanien und die Flugsicherheit... das ist nicht immer so einfach und pauschal zu beurteilen. Gerade in Spanien hat man ja mit eigenen Carriern keine guten Erfahrungen gemacht und ist vorsichtig geworden. Zwei Namen stehen in Spanien auch für schlampige Arbeit der zuständigen Behörden... Spantax und Spanair. In beiden Fällen müssen sich auch die Behörden in Spanien gefallen lassen, das man ihnen sehr leicht nachsagen kann, das sie zu wenig, inneffektiv und mit wenig Lust bei der Sache waren. Bei den stolzen Spaniern kommt auch mentalitätsbedingt hinzu, das es sich ja schließlich um eigene Unternehmen gehandelt hat... Bei Ryanair haut man dagegen genüsslich drauf.
Den Spaniern passt es nicht, das Ryanair inzwischen eine wichtige Rolle beim "Anliefern" der Individualtouristen aus ganz Europa nach Spanien übernommen hat. Erinnern wir uns. Als in Deutschland die die Tickettsteuer erfunden wurde, brauchte Ryanair einen neuen lukratiiven Markt, um seine 294 Boeing 737-800 auslasten zu können. Der Flugplan in Deutschland wurde inzwischen um 50 % ausgedünnt und die freigesetzten Flugzeuge wurden auf Linien von und nach Spanienen eingesetzt...
In Deutschland betreibt man zur Zeit auch ein mit Panikmeldungen und Halbwahrheiten gespicktes Ryanair-Bashing und lässt dagegen Germanwings und Easyjet und andere "Billigfluglinien" außen vor. Im Internet lässt sich gut nachweisen, das zum Beispiel Sites wie T-Online daran ein sehr großes Interesse haben. Lufthansa ist ein großer Anzeigen-Kunde und hat in dieser Woche Pläne für einen eigene Billigfluglinie auf den Tisch gelegt. Auch in disem knallharten Geschäft geht es um Geld, nicht um Fairness. Das sollte man bei diesem Katastrophen-Journalismus im Hinterkopf behalten. Wenn man dann mal genauerr hinschaut, wer wo welche Anzeigen schaltet kommt man aus meiner Sicht der Sache näher, als den Skandal-Journalisten lieb ist.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (21. September 2012, 19:18)


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Freitag, 21. September 2012, 08:38

Im Grunde kann man sich da kein genaues Bild machen - es wurde anlässlich der Häufung von Fuel Emergencies an einem Tag halt zu bashen begonnen weils grade opportun war. Aber solange man nicht die angeblichen 1201 Incidents und Irregularities (wieviel wovon eigentlich genau, dieses Aufsummieren und in einen Topf werfen verschleiert unnötig zusätzlich) nicht einzeln betrachtet und somit auch in ihrer Wichtigkeit beurteilen kann ist das doch alles nur heisse Luft. Wenns tatsächliche Findings gegeben hätte bei zb. einem Ramp Check, hättens den Flieger sogar grounden können, ist aber nicht passiert. Abgesehen davon wird die Ryanair wie jede andere Fluglinie auditiert - und zwar von dem Land, das ihnen ihr AOC ausgestellt hat. Und das ist nicht Spanien. Der korrekte Weg wäre also, daß die spanische Behörde eine Meldung an Ryanair und die irische Behörde macht, die dann ihrerseits dem nachgeht und man auch bei der Bewertung des Quality Systems der Linie schön beobachten kann ob wirksame Maßnahmen zur Behebung der etwaigen Mißstände ergriffen werden.

Aber wie hier journalistisch hingedroschen wird find ich einfach idiotisch. Fliegerei ist zu komplex als daß man die ausschlaggebenden Details in Laienmedien korrekt wiedergeben kann, trotzdem wird dort weit mehr drüber geschrieben als in der Fachwelt. Und das gibt mir schon zu denken.

:bier:
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Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

4

Freitag, 21. September 2012, 17:40

Der korrekte Weg wäre also, daß die spanische Behörde eine Meldung an Ryanair und die irische Behörde macht, die dann ihrerseits dem nachgeht und man auch bei der Bewertung des Quality Systems der Linie schön beobachten kann ob wirksame Maßnahmen zur Behebung der etwaigen Mißstände ergriffen werden.


Diese Dinge werden und müssen gemeldet werden und zwar an die EASA in Köln. Wie das zu geschehen hat ist in der EC SAFA festgelegt. guckst Du hier :kaleun:

Abgesehen davon wird die Ryanair wie jede andere Fluglinie auditiert - und zwar von dem Land, das ihnen ihr AOC ausgestellt hat.


Richtig, nun kommt das aber: Eine Betriebsprüfung muß rechtzeitig angemeldet werden (Audit meistens 7- 14 Tage vorher ;) ). Also kann man sich darauf vorbereiten. Dagegen wird ein Ramp Check spontan durchgeführt. 8o

zb. einem Ramp Check, hättens den Flieger sogar grounden können, ist aber nicht passiert.


Das ist nicht so einfach, es sei denn der Mangel ist so erheblich, dass der Flieger AOG ist und das muß ganz klar nach Unterlagen belegt werden.

Was nicht nur der spanischen Behörde, sondern auch der EASA als obere Aufsichtsbehörde sauer aufstoßen wird, ist die Behauptung der Manipulation. Da geht der Ire plötzlich aus Schmusekurs. Siehe
unten.

Zitat

Ryanair geht im Streit mit Spanien auf Schmusekurs

Exklusiv: Der Chef des irischen Billigflugfliegers Ryanair unterbreitet den spanischen Behörden ein Friedensangebot. Nach einem wochenlangen Disput um drei Notlandungen lässt O'Leary erstmals Sicherheitsprüfungen am Konzernsitz in Dublin zu.

Mit Rückendeckung der irischen Flugaufsicht (IAA) versucht Michael O'Leary, den eskalierenden Streit mit Spanien zu entschärfen. Erstmals will der Ryanair-Chef vor Ort in Dublin eine umfassende Prüfung der Sicherheitspraxis durch die spanischen Behörden zulassen. "Es ist durchaus verständlich, dass Spanien drei Notlandungen in Valencia untersuchen will", erklärt O'Leary im FTD-Gespräch, nachdem er wenige Tage zuvor die spanischen Behörden noch bezichtigt hatte, eine Hetzkampagne zu betreiben. O'Leary erwarte, dass ein für Donnerstag angekündigter Prüfbericht der irischen Flugaufsicht IAA belegen werde, "dass Ryanair keine Regeln verletzt hat".

Nach einem wochenlangen Schlagabtausch geht der Ryanair-Chef erstmals auf die Sicherheitskritik der Spanier ein, die das Potenzial hat, das Vertrauen der Passagiere in die Billigfluglinie empfindlich zu beschädigen. Spanien ist mit 17 Flugzielen der wichtigste europäische Markt für Ryanair. Die irische Airline ist aufgrund des hohen Passagieraufkommens Spaniens bedeutendste Fluglinie. Der Billigflieger transportierte dort mit 30 Millionen Passagieren 2011 doppelt so viele Fluggäste wie die heimische Fluglinie Iberia.

Die Sicherheitsbedenken der Spanier weist Ryanair weiterhin zurück. "Wir werden unsere Sicherheits- und Treibstoffpolitik nicht ändern", meint O'Leary. Die Kritik, Ryanair spare auf Kosten der Sicherheit beim Sprit, sei völlig "unbegründet". Der Verdacht war aufgekommen, nachdem am 26. Juli gleich drei Ryanair-Maschinen in Valencia wegen Treibstoffmangels den Notruf Mayday ausgegeben und Spaniens Fluglotsen damit in die Bredouille gebracht hatten. Die Flugsicherheitsbehörde leitete daraufhin eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob Ryanair die Notlandungen durch mangelhafte Spritversorgung selbst provoziert hatte.
In einem Brief an Spaniens Verkehrsministerin Ana Pastor räumt der Ryanair-Chef den spanischen Behörden nun die Möglichkeit ein, vor Ort in Dublin die Sicherheits- und Treibstoffpolitik selbst genauer zu prüfen. Denn die Spanier haben Ryanair weiterhin im Visier.


Quelle: ftd.de

Viele Grüße

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Samstag, 6. Oktober 2012, 13:44

Hier mal ein Zitat aus der Wirtschaftwoche.

Zitat



Wirtschaftswoche: Wie kam es dann zu der Nachricht, Ryanair müsse wegen Spritmangels notladen?

MoL: Weil diese Schlagzeile besser klingt als: „Ein Flugzeug hatte nach einer Stunde von der Flugsicherung verschuldeten sinnlosen Herumfliegens nur noch für gut eine halbe Stunde Kerosin.“ Die Regierungen von Spanien und Irland, dem Stammland von Ryanair, haben uns in einer gemeinsamen Erklärung Mitte September bescheinigt, dass unsere Standards auf einer Höhe sind mit denen der allersichersten Airlines in Europa. Jetzt gut zuhören: nicht Durchschnitt, nicht gut, sondern so gut wie die besten.


Ok, ATC schickt die Flieger erst mal wild durch die Gegend... auch nicht schlecht!

Quelle: http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstlei…191060-all.html

Gruß
Thorsten

ferrari2k

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6

Samstag, 6. Oktober 2012, 14:06

Ich seh immer noch nicht das große Problem bei dem Vorfall. Wenn die Flughäfen wegen Unwetters geschlossen wurden, kommt die Aussage doch hin? Gut, man hätte es etwas diplomatischer ausdrücken können, aber am Kern der Aussage ändert sich doch nichts. Die Flugzeuge konnten nicht so landen wie geplant, haben ihre Reserve aufgebraucht und dann gabs irgendwann die Meldung vom Spritmangel, denn irgendwann ist jeder Flieger leer.
Ich finde auch, dass er mit dem zweiten Teil der Aussage 100% Recht hat, dass sowas jetzt total aufgebauscht wird.

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Samstag, 6. Oktober 2012, 14:34

Hallo Volker,

eigentlich von Mol nichts neues: laut los poltern! Vor allem kann ATC genauso viel das Wetter beeinflussen wie MoL oder Ryanair.
Hört sich sicherlich unspektakulär an: Wir waren eine Stunde im Holding und hatten dann nur noch das festgelegte Minimum an Bord. Mal so am Rande: ich kenne es so, dass rechtzeitig in so einem Fall der Alternate angeflogen wird und dann immer noch mehr als Minimum vorhanden ist! Ich würde mal sagen, dass das einer der wesentlichsten Punkte ist, wo hier in meinen Augen zurecht kritisiert wird.

Von Mitte September bis zu dem Artikel, der am 29.09 veröffentlicht wurde unter Berücksichtigung das auch ein MoL nicht 24/7 für die Presse zur Verfügung steht.... auch das passt in meinen Augen. Ich habe halt noch ein paar Tage länger gebraucht, den zu finden.

Und auch hier ist es sinngemäß wie bei Germanwings und der Geschichte in Köln: solche Zwischenfälle / Störungen werden in den nächsten Wochen öfters zu lesen sein, denn jetzt hat die Presse sich darauf eingeschossen.

Anbei mal etwas zum Fuel und den Begriffen, welche hier schön erklärt sind: http://www.airliners.net/aviation-forums…read.main/5979/
Wikipedia schaut auf den ersten Blick auch recht brauchbar aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Treibstoffberechnung

Sowie EU OPS 1: http://www.lba.de/SharedDocs/download/B/…1.html?nn=20286

Ich werfe mal so in den Raum: vorgeschrieben Fuel für Holding time 30 Minuten; hier eventuell aber ca. eine Stunde im Holding geflogen, somit wurde das erfüllt; aber: warum wurde dann von der Crew nicht rechtzeitig der Alternate angeflogen?


Gruß

Thorsten

ferrari2k

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8

Samstag, 6. Oktober 2012, 17:44

Also so wie ich die Situation verstanden hatte war der planmäßige Airport geschlossen, es wurde zum Alternate geflogen, dort noch lange im Holding, irgendwann geht halt der Sprit zu Ende.

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Samstag, 6. Oktober 2012, 19:03

Also so wie ich die Situation verstanden hatte war der planmäßige Airport geschlossen, es wurde zum Alternate geflogen, dort noch lange im Holding, irgendwann geht halt der Sprit zu Ende.


Gut, dann gibt es zwei Ansätze: 1. es wird mit mehr als einem Alternate geplant ( in der Regel 3); somit darf man hier dann Fragen, warum nicht rechtzeitig der nächste Alternate angeflogen wurde; 2. die uns unbekannte Kommunikation ATC - Crew; ich kenne es so, dass hier klar die Zeiten abgefragt werden (Erfahrung RWY clsd wegen Winterdienst auf der Piste); gilt auch für den Alternate;

Für mich wird die ganze Sache jetzt interessant. Aber geklärt wird dies dann in den Untersuchungen der Behörden sowie sicherlich auch hausintern bei Ryanair.

Gruß

Thorsten