Für das Kraftwerk Wien Freudenau wurde in Kundl ein neuartiger Versuchsgenerator produziert. Für die C-130 des österreichischen Bundesheeres ist der Generator zu lang, ein Strassentransport zu kompliziert und langwierig. Zum Glück konnte durch gute Kontakte des Wirtschaft-, Verteidigung- und Innenministeriums eine C-5 Galaxy der US-Streitkräfte organisiert werden. Wie unter Freunden üblich erklärt sich Cmd. Yaeger gerne bereit den Generator nach Wien zu fliegen, sofern er und seine Besatzung als Dankeschön in die Wiener Staatsoper zu W.A.Mozarts "Idomeneo" eingeladen werden. Zwei Tage später landet die C-5 Galaxy in Innsbruck (LOWI).
Innsbruck, 6.November, Uhrzeit 0611
Wetter : Kaltfronten, leicht windig
Frühmorgens wird die C-5 mit dem Generator beladen. Cmd. Yaeger blickt allerdings skeptisch zuerst auf die Frachtpapiere, dann auf die Runway. "Hm, besonders viel Platz haben wir hier ja nicht...wird eine enge Sache mit soviel Ballast im Bauch hier rechtzeitig abzuheben...."
Aber was soll´s ? Mit gutem österreichischen Kaffe versorgt macht er sich mit seinem Co daran, die Maschinen hochzufahren und alle Start-Procedurers durchzugehen.
Robbins, sein Co-Pilot, gibt den mit dem ATC abgestimmten Flugplan ein und erhält schließlich Taxi-Freigabe
Das Taxeln zur Startposition ist schon ein Vorgeschmack auf das was auf die Crew zukommt. Langsam und träge manövriert die vollbeladene C-5 auf den engen Wegen zur Startposition. Dort angelangt wartet die Crew nur mehr auf die Starterlaubnis.
Warten......warten....."Hey, zuerst die vielen Ausnahmegenehmigungen für die Landung und den Transport..und jetzt lassen sie uns nicht abheben ?" lästert der Co.
"Keep cool, Greenhorn. Vielleicht verlängern sie noch die Landebahn um ein paar Meter...ist ja kaum etwas los hier." scherzt Yaeger. Dann endlich kommt die Startfreigabe und mit viel Bauchweh und Trimmung hebt die C-5 noch rechtzeitig ab.
"Gut haben wir das gemacht" brummt Yaeger in sich hinein.
Aber noch ist es nicht Zeit zum Entspannen. Das Inntal ist von hohen Bergen umgeben, d.h. steiler Climb und gleich drüber über die Nordkette. Dann Heading Richtung Osten anlegen...und endlich ein paar Momente Zeit um die herrliche Aussicht im Morgengrauen zu genießen.
"Wow...da wo ich herkomme- von den Keys- haben wir soetwas nicht.." sagt der junge rotbackige Co an seiner rechten Seite. "Wird nicht mehr lange dauern und die Sonne geht auf....."
Kaum hat er das gesagt schummelt sich die Sonne hinter der am Horizont liegenden Bergkette hervor. Kurze Kurskorrektur...und dann ab in die Sonne
Yaeger ist zufrieden, der Flug verläuft ruhig, alle Systeme laufen rund. Er übergibt an den jungen Robbins und so kann er sogar ein wenig seinen Gedanken nachhängen...."Hm....wäre schön wenn das mit der Oper wirklich klappen würde. Ich werde Tom anrufen und ihn fragen ob er mich begleiten möchte. Da könnten wir auch die alten Zeiten wieder hochleben lassen.."
Tom Sykes, einer seiner besten Freunde, arbeitet seit vier Jahren als US-Repräsentant bei der IAEO im Wiener UNO-Gebäude. Yaeger schmunzelt in sich hinein...."Wenn die alle wüßten welche Vergangenheit Tom hat...und was wir alles gemeinsam schon durchgestanden haben " Gedankenverloren betrachtet er die langsam erwachende Welt unter sich.
Robbins reißt Yaeger aus seinen Gedanken. "Sir, wir sind gleich da. Ich schwenke bereist zum Final auf LOWW ein".
"Gut so, Robbins. Wissen Sie was ? Zeigen Sie mir mal was Sie drauf haben und landen Sie manuell. Schalten Sie den AP ab und lassen sie den Gleitpfad einfach Gleitpfad sein"
Innerlich amüsiert beobachtet er Robbins, der nun ein wenig ins Schwitzen kommt. Um ihn zu entlasten übernimmt Yaeger die Kommunikation mit Vienna Tower
Robbins macht die letzten Vorbereitungen zur Landung, Gear raus, Flaps down. Yaeger ist bereit jederzeit einzugreifen. Die schwer beladene C-5 liegt ruhig in der Hand und gerade im Anflug auf Rwy29, PAPI sind auch schon gut zu sehen
Yaeger wirft noch einen letzten Blick auf die Instrumente..."Schaut alles gut aus". Entspannt betrachtet er Robbins, der konzentriert aber ruhig und gelassen zur Landung ansetzt.
"Nur fast mittig aufgesetzt, Robbins. Das kostet sie was" scherzt Yaeger als Robbins alle Hände voll zu tun hat die Galaxy abzubremsen und in den nächsten Taxiway einzuschwenken. Weiterhin rührt er keinen Finger und überläßt dem jungen Mann von den Keys die ganze Arbeit.
"Ich darf mir das leisten...bei meiner Vergangenheit" denkt er selbstzufrieden. Zuletzt erreichen sie die Parkposition.
"Robbins, sie machen weiter. Beaufsichtigen Sie das Entladen des Generators und "schließen" Sie nachher alles gut ab. Wir treffen uns 1800 im Foyer unserers Hotels. Geschniegelt, geschneuzt und in Abendgarderobe. Sagen Sie das auch den anderen" kommandiert Yaeger.
"Yes Sir" antwortet Robbins mit einem breiten Grinsen.
Yaeger nimmt seine Tasche, verläßt die Galaxy und wird von einem Airport-Bus zum Diplomateneingang gebracht. Dort läuft alles problemlos und zügig ab sodaß er knapp 5 Minuten später von einer öffentlichen Telefonzelle Tom anruft. Zu seinem Erstaunen hebt Tom nach dem zweiten mal Läuten ab. Die Freude über den unverhofften Anruf ist groß bei Tom und er sagt sofort zu ihn in die Oper zu begleiten. Yaeger besteigt die bereitgestellte Limo und wird ins Hotel Sacher chauffiert
"Feine Sache dies alles. Da springe ich gerne spontan ein wenn dann so ein "Danke schön" dafür rausspringt.
==================================================
Verwendet wurden :
Traffic 2005
Austria Professional 2004
Austrian Airports
Flight Environment
Galaxy C-5A der Transload
Walk & Follow
:
