Russischer Milliardär will Öger Tours übernehmen
In der deutschen Tourismusbranche spielen russische Milliardäre eine immer wichtigere Rolle. Der Stahlmilliardär Mordaschow hat gerade seinen Anteil an Tui auf über 15 Prozent aufgestockt. Air Berlin zählt den Millardär Blavatnik zu den Haupaktionären. Nun will der russische Investor Alexander Lebedew den Reiseveranstalter Öger Tours übernehmen. Eine Sprecherin des mit 1,25 Millionen Gästen sechstgrößten deutschen Reiseveranstalters bestätigte, dass dem Unternehmen ein Kaufangebot vorliege.
Der Verkauf des Hamburger Reiseveranstalters sei aber noch nicht unter Dach und Fach. Es liege ein Angebot vor, das sicherlich noch mehrere Tage geprüft werde,
sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag in der Hansestadt. Der Verkauf werde mitgeteilt, sobald er vollzogen sei. Medienberichten zufolge liegt der Kaufpreis bei bis zu 125 Millionen Euro. Demnach hat der Russe zudem die Option erhalten, im Laufe zweier Jahre die restlichen 24 Prozent übernehmen zu können.
Lebedew ist bereits an der Fluggesellschaft Blue Wings beteiligt
Lebedew, ein ehemaliger KGB-Offizier, hatte zuvor der russischen Zeitung „Kommersant“ gesagt, die Verträge seien unterschrieben, nur das Geld müsse noch überweisen werden. Auch die deutschen Wettbewerbsbehörden müssten dem Kauf noch zustimmen. Der Russe habe bereits einen Draht zu dem deutschen Reiseveranstalter mit Firmensitz in Hamburg, da er über seine Beteiligungsfirma Alpstream die Chartergesellschaft Blue Wings kontrolliere, die auch Öger Tours fliege, heißt es in den Berichten. Lebedew ist bereits mit 49 Prozent an der deutschen Fluggesellschaft Blue Wings beteiligt, die mit Öger Tours kooperiert.
Öger Tours ist nach eigenen Angaben Europas größter Anbieter für Türkei-Reisen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr den Umsatz um 16 Prozent gesteigert. Im Sommergeschäft des laufenden Jahres stieg der Umsatz um acht und die Zahl der Teilnehmer um sieben Prozent. Fast ein Drittel aller deutschen Türkei-Urlauber bucht bei Öger. Die Gruppe erwirtschaftete in 2007 einen Umsatz von 722 Millionen Euro und beschäftigt weltweit 3100 Mitarbeiter.
Quelle: faz.net