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1

Mittwoch, 3. Dezember 2008, 18:49

UL in den Chiemsee gestürzt - evtl. ohne Sicherheitsausrüstung - macht das Sinn ?

Zitat

Das seit Freitag in Oberbayern vermisste Ultraleichtflugzeug mit zwei Insassen an Bord ist vermutlich in den Chiemsee gestürzt und dabei vollkommen zerstört worden.

........


Über die Ursache des Absturzes liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Der 46-jährige Pilot und sein 49 Jahre alter Begleiter waren am Freitagnachmittag vom Flughafen Mühldorf-Mössling zu einem Rundflug gestartet. Als die Maschine am Abend noch nicht zurück war, meldete der Flughafen die Maschine als vermisst. Der Flugzeughersteller und der Flughafen hätten zwei bereits am Dienstag bei Gstadt gefundene Wrackteile identifiziert. Sie gehörten zum Typ der verschollenen Maschine.




Hier ist der Bericht:

http://www.focus.de/panorama/welt/chiems…aid_353196.html


Da stellt sich einmal wieder die Frage, warum solche UL- Flieger keine Sicherheitsausrüstung besitzen, die aus einem zentralen Fallschirm besteht, obwohl es den Typ mit Rettungsausrüstung gibt kam es zu dem Unfall ... ?

Bei der Unglücksmaschine handelt es sich nach Presseangaben um eine FK14:
(... hier ein Bild des Typs, jedoch nicht die Unglücksmaschine)


Quelle: fk-leichtflugzeuge.de

:yes:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

2

Mittwoch, 3. Dezember 2008, 19:01

Hallo,

wo in dem Bericht könnte ich erkennen, dass sich durch den Einsatz des Gesamt-Rettungssystems der Unfall hätte vermeiden lassen....?

Gruß
Hans-Jürgen

edit:

hier konnte ich darüber leider auch nichts finden:

http://www.flugzeugforum.de/forum/showth…?threadid=50870

2.) Edit

".....Gesamtrettungsysteme sind in Deutschland für Ultraleichtflugzeuge zwingend vorgeschrieben"

Quelle zum nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtrettungssystem

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »espenlaub« (3. Dezember 2008, 19:15)


3

Mittwoch, 3. Dezember 2008, 21:34

wo in dem Bericht könnte ich erkennen, dass sich durch den Einsatz des Gesamt-Rettungssystems der Unfall hätte vermeiden lassen....?


Das ist eine gute Frage, deshalb hatte ich auch ein Fragezeichen hinter den Satz "obwohl es den Typ mit Rettungsausrüstung gibt kam es zu dem Unfall ... ?" gesetzt ...

".....Gesamtrettungsysteme sind in Deutschland für Ultraleichtflugzeuge zwingend vorgeschrieben"


... und das ist der Punkt, worüber ich mich wundere ...

:yes:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

4

Mittwoch, 3. Dezember 2008, 21:51

Dirk,

dann hatte ich dich ganz leicht missverstanden, sorry. Beteilige mich normal auch nicht an solchen Diskussionen, da ja noch überhaupt kein größerer Sachverhalt bekannt ist.

Das Gesamtrettungssystem nützt ja nur etwas eine gewisse Höhe vorausgesetzt, und es muss auch noch Zeit sein es zu aktivieren.

Gruß
Hans-Jürgen

5

Mittwoch, 3. Dezember 2008, 22:02

Beteilige mich normal auch nicht an solchen Diskussionen, da ja noch überhaupt kein größerer Sachverhalt bekannt ist.


... genau :thumb:

Da hoffe ich doch, dass die Sache sich einigermaßen aufklärt, denn das würde dann hier im Thread weiterhelfen...

Zu den Rettungssystemen wäre da sicherlich auch noch einiges zu ermitteln damit man verstehen kann warum das so ist ...

Und das Warum ist auch das, was solche Threads zutage bringen sollen ;)

Wenn die Besatzung das nicht überlebt hat, was bei den Temperaturen des Sees wahrscheinlich ist, dann ist der Grund, bzw. das Warum um so wichtiger - denn der Umstand ist ja eine traurige Sache ...
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

6

Sonntag, 25. Januar 2009, 23:36

Update

Zitat

Wie berichtet, fand am Mittwoch, 14.01.09, am Chiemsee die Bergung des drei Tage zuvor am Seegrund georteten Ultraleichtflugzeug statt. Im Cockpit befanden sich auch die Leichen der zwei Flugzeuginsassen......... ..


Zitat

Die technischen Untersuchungen des Flugzeugwracks durch Spezialisten wird längere Zeit in Anspruch nehmen.


Quelle: Polizei Bayern

Weitere Berichte

nn-online.de
Sueddeutsche.de


Da ja Sicherheitssysteme vorgeschrieben sind wird mich das Ergebnis der Untersuchung mal echt interessieren, auch die Obduktion der Insassen, die ja noch in ihren Sitzen saßen, steht noch aus, was vielleicht Aufschluss darauf gibt, welche Schwachstellen solche Systeme unter Umständen vielleicht haben ...

Also abwarten und weiter verfolgen ...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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Magic

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7

Sonntag, 25. Januar 2009, 23:53

Hmm...wenn ich mich nicht irre, gab es mal einen Unfall mit einem UL, trotz Rettungsschirm.
Dieses System funktioniert(e) nur ab einer bestimmten Höhe und Vorwärtsgeschwindigkeit, >25kt wenn ich mich nicht irre.
Bei einem Flachtrudeln ist der Schirm wirkungslos.

Mein Kollege hat einen ähnlichen Klappdrachen hier hangariert, werd ihn mal fragen.
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

8

Montag, 26. Januar 2009, 10:50

Mein Kollege hat einen ähnlichen Klappdrachen hier hangariert, werd ihn mal fragen.


Das WIE ist auch eine interessante Info, denn wie das genau funktioniert und ob das nach einem Standard immer gleich funktioniert wäre die Frage...

... gab ja irgendwo mal dieses Video hier im Forum:

http://www.dailymotion.com/video/xmtsu_parachutegap

Da hatte das funktioniert...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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9

Montag, 26. Januar 2009, 11:01

Boah, heftiges Video!

Zum Thema Fallschirm: diesen sollte man aber auch nicht ZU früh betätigen.
Ich habe mal gehört, dass ein UL C42 einen Motorbrand mit anschließend Ausfall hatte, daraufhin zog der Pilot den Rettungsfallschirm... derzeitige Höhe 3000ft. Nur leider hörte der Motor nicht auf zu brennen und weitete sich auf das Cockpit aus, Höhe 1800ft. Darauf beschlossen Pilot und begleiter das Flugzeug über die Querstreben zu verlassen und mussten bis zur sicheren Landung auf den Querstreben der Tragflächen verbringen. Ist alles gut gegangen, aber auch die Verwendung eines Fallschirmes sollte gut überlegt sein.
Gruß, Christian :thumbup:

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10

Montag, 26. Januar 2009, 11:06

aber auch die Verwendung eines Fallschirmes sollte gut überlegt sein.


... und die Mitnahme eines Feuerlöschers :D ;)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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11

Montag, 26. Januar 2009, 11:38

aber auch die Verwendung eines Fallschirmes sollte gut überlegt sein.


... und die Mitnahme eines Feuerlöschers :D ;)

:bier:


... der ja auch vorgeschrieben ist, aber die Benutzung in geschlossenen Räumen ist nicht empfehlenswert da dieser mit Halon 1302 gefüllt ist - und das ist mit ziemlicher Sicherheit auch tödlich.

... mir taugt die Diskussion, und vor allem das sie aus "Deutschland" stammt wo man sich derzeit ganz aktuell via dem DAeC bei der EASA über die verpflichtende Mitnahme eines ELT (wie er zum Bsp. in Österreich seit Jahrzehnten Pflicht ist) wehrt. Und der einzige Grund dagegen ist: das Ding kostet Geld!

Bin gespannt was da rauskommt, mit dem Rettungsdingends --- nur als Beisatz, der UL welcher im Dezember in Wr.Neustadt abgestürtzt ist hatte seine betätigt nur leider ist er am Munitionslager der Cobra (Spezialeinheit der Polizei) gelandet.
BAF = Biafrian Airforce ...

Wir sehen uns im AVIATICUM - Wr.Neustadt

Magic

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12

Montag, 26. Januar 2009, 11:59

Leider fallen Luftsportgeräte (UL) hier in Deutschland nicht in das Gebiet des Luftfahrtbundesamtes.
Die Mitarbeiter der Landesluftfahrtbehörden können zwar die allgemeine Lufttüchtigkeit feststellen, bei Tests, aber die Verantwortung für die Ausrüstung und eventuelle
Änderungen am LFZ fallen hier in Deutschland in die Hände des DULV (Deutscher UL Verband) und DAeC (Deutscher Aero Club).

Mir würde es besser gefallen das das LBA auch hier mehr zu sagen hätte.
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13

Montag, 26. Januar 2009, 13:06

mit Halon 1302


Oh, ich dachte die Halonenlöscher sind verboten :hm:

Mir würde es besser gefallen das das LBA auch hier mehr zu sagen hätte.


Mir auch, denn die Grenze zwischen UL und einmotorigen Kleinflugzeugen wie die Piper Cub (ca. 320 Kg) oder Cessna C152 (ca. 500 Kg) oder Maule MX5 (eine MX4 gibt´s ja als UL-Version) ist schon echt knapp ...

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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Magic

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14

Montag, 26. Januar 2009, 13:11

mit Halon 1302


Oh, ich dachte die Halonenlöscher sind verboten :hm:

Mir würde es besser gefallen das das LBA auch hier mehr zu sagen hätte.


Mir auch, denn die Grenze zwischen UL und einmotorigen Kleinflugzeugen wie die Piper Cub (ca. 320 Kg) oder Cessna C152 (ca. 500 Kg) oder Maule MX5 (eine MX4 gibt´s ja als UL-Version) ist schon echt knapp ...

:bier:



Die lasche Zertifizierung der UL und die noch geringere Aufsicht beim Betrieb der UL führt einfach zu größeren Gefahren.
Auch die Piloten und ihre (oft nicht wirklich vorhandene) Ausbildung sind oft genug nicht nur eine Gefahr für sich, was schon schlimm genug ist, sondern eben auch für nicht direkt betroffene Personen.

:S
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15

Montag, 26. Januar 2009, 18:30

Hallo,

hier findet sich etwas filmisches über das Gesamtrettungssystem



Hab mal einen sehr Fachkundigen Segel-und UL-Flieger befragt:

"Für die Zulassung des Retungsgerätes muß nachgewiesen werden, daß es bei Maximalgeschwindigkeit mit Maximallast aufgeht und hält, und daß es es bei einer Geschwindigkeit von 40km/h noch tut, bei der Zulassung eines UL muß das Rettungsgerät 'nach Anweisung des Rettungsgeräte Herstellers' installiert und die Festigkeit der Aufhängepunkte nachgewiesen werden.

Eine Erprobung 'am einzelnen Gerät', wie's bei Segelflugzeugen (Wolf Röger und Hanko Streifeneder) zum 'Datensammeln' für die prinzipielle Zulassung von RG an Mistral C, Discus und LS-3 gemacht wurde, gibt's bei UL nicht (und wäre wohl auch unbezahlbar). Auch andere Segelflugzeugtypen, für die das zugelassene Streifeneder-System zugelassen weden soll, müssen nur die aus den Erfahrungen dieser Abschüsse aufgestellten Forderungen nachweisen (darunter auch den Bodenaufprall...)

Mindest Öffnungshöhe ist normalerweise etwas unter 100m - aber dabei spielen Lage, Bewegung und Geschwindigkeit (Richtung) natürlich auch mit."

Gruß
Hans-Jürgen