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hasegawa

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Samstag, 28. November 2009, 23:19

Rundflug über die Grenadinen - oder was eine Wette auslösen kann. Teil 1 (Fly Tampa Grenadinen)

Carriacou... ist eine kleine Insel, die zu Grenada gehört und nicht wie der Rest der Inselgruppe der Grenadinen zu "St. Vincent und den Grenadinen". Sie ist 34 Quadratkilometer groß und hat rund 6.000 Einwohner. Die Insel wird lebt vor allem von der Viehzucht... Touristen steigen in den wenigen und eher primitiven Unterkünften fast nicht ab.

Die Insel war gelegentlich ein Schauplatz der Geschichte, aber es sind eher kleine Episoden. Die Franzosen waren die ersten Europäer, die sie erwähnten, aber 1763 wurde die Insel britisch. Die Namen der wenigen kleinen Orte auf der Insel zeigen, wer hier Geschichte geschrieben hat: Hillsborough (600 Einwohner und die "Hauptstadt), Argyle, Dumfries, Grand Bay , Meldrum und dann der französische Tupfer... L´Apelle und L´Esterre. Die Insel ist von einem Korallenriff umgeben und ihr Ursprung ist vulkanisch. Die höchste Erhebung hat eine Höhe von 291 Meter... zu wenig, um wie in Grenada bei Regenwetter vorbeiziehende Wolken zum Abregnen zu bringen.

Sir Simon Pomfret und seine Frau Mildred machen aber eine Ausnahme. Er ist heute Pensionär und ein bekannter Maler ... früher war er bei der Royal Air Force. Das ist aber lange her. Seine Frau lernte er während des Korea-Krieges kennen, als jene Krankenschwester, die ihn nach dem Abschuss durch die koreanische Flak gepflegt hat. So ist das Leben... Auch heute hat Lady Mildred "die Hosen an" und bringt ihn immer wieder mit sanfter Gewalt dazu jene Dinge zu tun, die er eigentlich nicht mag, außer... sie hat ihm das Wetten nicht abgewöhnen können. Sie sind zu Gast bei einem befreundeten Farmer, der sich nach seiner Pensionierung hier angesiedelt hat und eine Rinderzucht sowie eine Imkerei betreibt.

Die beiden alten Herren haben es sich an einem Abend in der Halle des Hauses bequemgemacht und schwadronieren von alten Zeiten... und Sir Simon gibt zu, das er heute nur noch selten und wenn dann nur mit einem UL fliegt, was er bedauert. Sir Leon grinst. Und dann fällt ein folgenschwerer Satz. "Wetten, das Du es nicht schaffst mit so einem fliegenden Gartenstuhl von hier bis nach Bequia zu fliegen?" sagt Sir Leon, der Hausherr. Sir Simon gerät in Wut. Das hätte sein Gastgeber nicht sagen sollen. "Ich fliege morgen, sagt Sir Simon." "Morgen ist aber miserables Wetter. Lass den Unsinn. Wir haben beide nichts mehr zu beweisen." Sir Simon hört garnicht zu. "Gibt es hier nicht einen Verleiher für UL´?" Ja, drüben in Lauriston." Abgemacht. Ich fliege morgen. Aber sag´meiner Frau nichts davon." Worum wetten wir eigentlich? ...

Am nächsten Morgen fährt ein klappriger Landrover vor dem Flughafengebäude in Lauristen vor, wo auch in einer winzigen Ecke der Verleiher für UL´s sein "Büro" hat. "Willkommen Sir, möchten Sie im Doppelsitzer eine Runde um die Insel fliegen, oder nach Grenada hinüber,?" fragt der Verleiher. "Sohn, ich möchte mir eines von deinen Flugzeugen ausleihen." und reicht ihm seine Fluglizenz über den Tresen. "Damit darf ich doch auch Dein Spielzeug fliegen, richtig?" Der Verleiher schaut auf die endlose Liste von Lizenzen und Berechtigungen und wird rot. "Sir, damit dürfen Sie alles fliegen, was wir hier auf der Insel haben!" meint er. Sir Simon bleibt unerschütterlich und die beiden werden schnell handelseinig. "Wo geht es zur Wetterberatung" fragt Sir Simon im Anschluss." Der ist noch nicht da... lautet die Antwort.

Vor einem kleinen Rot-weißen Vehikel, einem UL-Trike bleibt Sir Simon stehen und beginnt mit dem Außencheck. So klein wie das Flugzeug ist, der alte militärische Sinn für Genauigkeit und Ordnung ist im Laufe vieler Jahre als Pilot zum Instinkt geworden und pedantisch geht er um den kleinen Stoff-und-Metall-Flitzer. Alles in Ordnung...

So früh ist nichts los hier in Lauriston. Die kleine "Twin Otter" oder "Islander" der lokal ansässigen SVG-Air

http://www.svgair.com/

ist noch nicht angekommen und es ist eine gute Idee, hier zu verschwinden, bevor sich das ändert.



Los geht´s.



Ein wenig unbeholfen ist das mit der Lenkung bei diesen Dingern denkt Sir Simon, hat aber keine Zeit, darüber jetzt zu philosophieren.



Die Startfreigabe erfolgt prompt. Der Ritt beginnt.




Sauber abgekommen, fliegt Sir Simon über die 7 km breite Wasserstraße Richtung Union Island.











Etwas eigenwillig, mit so einer kelinen "Handgurke" Funkgespräche zu führen. Das kleine Ding tut aber seine Pflicht und die Landeerlaubnis kommt prompt.











Union Island... (TVSU) das erste von vier Zielen ist erreicht. Internationaler Flughafen ist ein wenig hochtrabend, auch wenn es von hier aus Linienflüge nach
Barbados, Point Salinas/Grenada, St. Vincent und Martinique geht. Union Island ist 4,5 km lang und bis zu 1,5 km breit, die höchste Erhebung ist der Mount Parnassus mit 292 Metern... ansonsten hat selbst Wikipedia sehr wenig Infos zu beiten. Yachtcharter, eine Tauchschule, Boutiquen und Supermärkte, Bars/Restaurants, Internet-Cafes... und drei Hotels. Tourismus ist der Haupt-Erwerbszweig auf der Insel.



Viel Zeit zum Verweilen ist nicht. Aber auch hier ist noch kein "Wetterfrosch" aufzutreiben. Sir Simon hat aber mit seinem Handy den lokalen Wetterbericht abgehört und hat es eilig, bis nach Bequia zu kommen.









An den kleinen Riffen Tobago Keys und der Insel Mareau vorbei geht es nach Canouan. (TVSC).













Total verschlafen, kein Mensch zu sehen.



Sir Simon beschließt, auch hier sich nicht lange aufzuhalten, denn vor ihm liegt jetzt das längste Teilstrück der Strecke.







Wieder in der Luft... und auf dem Weg nach Mustique. Sir Simon hat die Karten und Materialien studiert und weis, das dort eine Landebahn der besonderen Art auf ihn wartet.





Nur nicht zu tief kommen...









Nachdem auch der Aufenthalt auf dem Flugplatz sehr kurz war, kommt seine Lordschaft auf den Gedanken, die Insel Canouan ein wenig aus der Luft in Augenschein zu nehmen. Canouan ist 13 Quadratkilomweter groß, hat weniger als 2.000 Einwohner und lebt vom Luxustourismus. Es gibt zwei Hotels, Raffles Resort mit einem großartigen Golfplatz und das Tarnarind.

Raffles Resort

http://www.raffles.com/NR/rdonlyres/C747…t_GE_090505.pdf

Tarnarind

http://www.canouan.com/tamarind.asp



Der Hüpfer nach Mystique ist schneller gegangen als gedacht. Vor Sir Simon liegt bereits der kleine Flugplatz mit der Kennung TVSM...







Die Landebahn kommt in Sicht, sieht aus wie eine Skischanze.



Irgendwie ein komisches Gefühl. In England und Wales gibt es sowas nicht...



Das kleine "Terminal" hat schon bessere Tage gesehen, aber die Ausstattung mit einer großen Feuerwehr ist etwas Feines. So ein großes Ding kann im Fall eines Falles sehr nützlich sein.



Willkommen in Mystique. Schmunzelnd fragt sich seine Lordschaft, ob das Mysterium hier die Landebahn ist...



So... ordentlich geparkt. Aber ein langer Aufenthalt ist auch hier nicht geplant.

Damit endet der erste Teil. In Teil 2 geht es nach Bequia, dem letzten Flugplatz in dieser Reihe von Fly Tampa und zurück nach Carriacou... :)
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (28. November 2009, 23:24)


2

Sonntag, 29. November 2009, 20:55

Gratulation an seine Lordschaft :thumb:
Sehr schöne Impressionen dieser tollen Szenerie, und wie schon gewohnz sehr schön von Dir beschrieben und um reale Infos ergänzt :respect:

:bier:
Gruß