Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

KLM57

Bauchlander

  • »KLM57« ist der Autor dieses Themas

wcf.user.posts: 202

Wohnort: Approach LOWS

Beruf: ... war einmal

  • Nachricht senden

1

Dienstag, 13. März 2012, 13:26

Pilotengehälter in schwierigen Zeiten

Servus besammen :tag: ,

Piloten gehören traditionell zu den angesehensten Berufsgruppen. Sie haben, als Simmer wissen wir das :lol: , auch einen fordernden Beruf.

Wenn ich mir aber jetzt die letzten Neuigkeiten rund um die Kollektivverträge bei der AUA (Tarifverträge für unsere deutschen Freunde ;) ) ansehe und darüber lese, steigt in mir etwas auf: http://wien.orf.at/news/stories/2524686/

Na ja, jeder ist für seine Berufswahl selbst verantwortlich - nicht dass ich mich über meine beklage :D !
Liebe Grüße, Klaus

Magic

Stop pumping the yoke!

wcf.user.posts: 5 972

Wohnort: Vorfeld

Beruf: Quälgeist der Luftfahrt

  • Nachricht senden

2

Dienstag, 13. März 2012, 13:36

Wobei bei den "Add-Ons" von Emirates gesagt sein muß, daß es sich bei den Villen sehr oft um Gebäude in extra dafür angelegten "Compounds" handelt, ebenso die Appartements für Singles. Der Chauffeur ist halt auch sehr oft nur ein Sammelbus der die Besatzung zum Flughafen fährt. Dazu ist man bei einem Fehlverhalten schneller aus dem Land als man Schengenabkommen buchstabieren kann. ;)

Diese (meine) Infos sind nun allerdings auch schon ein paar Jahre (ca.5) alt und müssen nicht mehr stimmen...ich lasse mich da gerne korrigieren. :winke:
Straighten up and fly right!
"Runway left behind and altitude above are useless..." Al "Tex" Johnston

3

Dienstag, 13. März 2012, 13:46

Es ist nunmal so, ob Verantwortung oder nicht. Ich kann aus einem Flieger nicht mehr herauspressen, als der Kunde bereit ist zu zahlen (Konkurrenz). Und das wirkt sich auf das gesamte Unternehmen aus.
Privilegien Zahlungen wie bei der ÖBB gehören der Vergangenheit an, da nicht mehr finanzierbar. Von mir aus sollen sie das doppelte verdienen, aber woher das Geld nehmen? :leider:
:thumb:

Lauter Werkzeuge halt

4

Dienstag, 13. März 2012, 14:20

Das generelle Problem der (Markt)Wirtschaft ist das unbedingte Bedienen von Märkten - so soll in der Luftfahrt jeder fliegen können ohne finanzielle Sorgen zu haben, es will jeder eine Kaffeemaschine und eine Fotoausrüstung und ein gutes Fahrrad und zwei mal im Jahr in den Urlaub - ganz zu schweigen von Ipad, Iphone und den beiden Bildschirmen im Wohnzimmer und Schlafzimmer etc. ( sinnbildlich )
Dieses "Muss ich haben" Verhalten ist darin begründet, dass alles heute erschwinglich ist - während man vor 10 Jahren noch einen Monatslohn für einen KaffeeVollautomaten oder einen Flachbildschirm oder einen Urlaub oder einen PC hinlegen musste ist das heute auf weniger als die Hälfte geschrumpft - " Geiz ist ja schließlich geil " und " man ist ja nicht blöd " und so mit fängt es damit an, dass der Kreis sich schließt. Die Produkte werden hart kalkuliert und Fixkosten gehen nunmal gegen Löhne in einen ungleichen Kampf ;)

Sieht bei uns in der Dienstleistungsbranche nicht besser aus - wer will schon 40 Euro für einen Techniker ausgeben :rolleyes:
Allerdings ist die Balance zwischen den Branchen recht ungerecht verteilt, Techniker gibt es nicht mehr viele und Nachwuchssorgen haben wir auch, so können wir dem Trend entgegenwirken - bei den Verkäufern, Piloten und anderen Dienstleistern ist es eben weniger rosig - momentan - aber die Wirtschaft ist immer eine Momentaufnahme - wie es morgen aussieht weiß man ja nicht :)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

5

Dienstag, 13. März 2012, 14:49

anderen Dienstleistern ist es eben weniger rosig

Wir in der IT haben nur eins zu beklagen, nämlich gibt es zuwenig qualifiziertes Personal, und die die es wären, wollen Managergehälter, obwohl wir eh schon gut verdienen.....Wir suchen seit drei Monaten einen IT Techniker...
und das was da von HTL oder TGM kommt, nun, was machen die fünf Jahre lang? Denn wissen tuns nichts realistisches....und wenn jemand mit so einer Ausbildung von 30 Grundfragen, mal gerade 40% schafft, was soll ich sagen?
:thumb:

Lauter Werkzeuge halt

KLM57

Bauchlander

  • »KLM57« ist der Autor dieses Themas

wcf.user.posts: 202

Wohnort: Approach LOWS

Beruf: ... war einmal

  • Nachricht senden

6

Dienstag, 13. März 2012, 14:54

Es ist nunmal so, ob Verantwortung oder nicht. Ich kann aus einem Flieger nicht mehr herauspressen, als der Kunde bereit ist zu zahlen (Konkurrenz). Und das wirkt sich auf das gesamte Unternehmen aus.
Privilegien Zahlungen wie bei der ÖBB gehören der Vergangenheit an, da nicht mehr finanzierbar. Von mir aus sollen sie das doppelte verdienen, aber woher das Geld nehmen? :leider:

Das generelle Problem der (Markt)Wirtschaft ist das unbedingte Bedienen von Märkten - so soll in der Luftfahrt jeder fliegen können ohne finanzielle Sorgen zu haben, es will jeder eine Kaffeemaschine und eine Fotoausrüstung und ein gutes Fahrrad und zwei mal im Jahr in den Urlaub - ganz zu schweigen von Ipad, Iphone und den beiden Bildschirmen im Wohnzimmer und Schlafzimmer etc. ( sinnbildlich )
Dieses "Muss ich haben" Verhalten ist darin begründet, dass alles heute erschwinglich ist - während man vor 10 Jahren noch einen Monatslohn für einen KaffeeVollautomaten oder einen Flachbildschirm oder einen Urlaub oder einen PC hinlegen musste ist das heute auf weniger als die Hälfte geschrumpft - " Geiz ist ja schließlich geil " und " man ist ja nicht blöd " und so mit fängt es damit an, dass der Kreis sich schließt. Die Produkte werden hart kalkuliert und Fixkosten gehen nunmal gegen Löhne in einen ungleichen Kampf ;)

Ich habe das gerne als volle Zitate heraus genommen, weil es ein wenig die Komplexität darstellt, in der wir jetzt sind. Man lasse sich das einmal auf der Zunge zergehen, dann weiß man, in welchen Dilemma wir stecken!
Liebe Grüße, Klaus

Ingenieur

Gerhard

wcf.user.posts: 1 753

Wohnort: LOWG

Beruf: Software Entwickler

  • Nachricht senden

7

Mittwoch, 14. März 2012, 15:58

Bei der Austrian Airlines muss man die Geschichte des Unternehmens ansehen. Jahrzehntelang wurden die Spitzenpositionen mit Parteibuchinhabern (SPÖ und ÖVP) besetzt. Defizite bezahlte der Steuerzahler. Daher finden sich im alten Kollektivvertrag Privilegien, die nach dem Wegfall des Steuerzahlers nicht mehr finanzierbar sind. Diese Piloten fliegen deutlich weniger als ihre Kollegen und verdienen weit mehr als diese. Ich halte es für kurzsichtig von Gewerkschaftern, sich für den Erhalt dieser Privilegien einzusetzen, wenn dadurch das Unternehmen und alle Arbeitsplätze gefährdet werden.

Die Gewerkschaft hat offensichtlich aus von ihr verschuldeten Pleiten wie zB Konsum und einigen Fast-Pleiten wie zB Vöest nichts gelernt.
Gruß Gerhard
Intel DH67BL, Core i5-2500, 16 GB RAM, XFX HD6790, NEC 2690WUXi, Saitek Pedal + Yoke + X52 Pro, TrackIR 4 Pro, Windows 7 64bit, FSX, Acceleration, APX, LDS 767, Iris PC-9

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ingenieur« (14. März 2012, 15:59)


8

Mittwoch, 14. März 2012, 16:05

Die Gewerkschaft hat offensichtlich aus von ihr verschuldeten Pleiten wie zB Konsum und einigen Fast-Pleiten wie zB Vöest nichts gelernt.

Ganz sicher ist das so, schau mal wo die Gewerkschaft überall ihre Finger drin hat :whistling:
:thumb:

Lauter Werkzeuge halt

9

Mittwoch, 14. März 2012, 16:08

Beim Topictitel allein stössts mir sauer auf. Die AUA Gehälter basierend auf Verträgen auf "Pilotengehälter" als Verallgemeinerung umzulegen find ich vermessen bis realitätsfern. Klar werden da hohe Zahlen genannt, insbesondere wenn man sich die aktuelle Wirtschaftslage vor Augen führt. Aber die durchschnittlichen Gehälter für Piloten sind weit unterhalb der Zahlen die da momentan in den Medien genannt werden. Die Zeiten wo man mit Fliegen reich wurde sind lang vorbei.

Ich sag mal so viel - es gibt Piloten die weniger verdienen als Busfahrer (die am Boden). Und von denen gibts deutlich mehr als von denen die so surreal hohe Gehälter kassieren wie sie momentan propagiert werden.

Gemessen daran, wie realitätsfern eine AUA organisiert und strukturiert ist "weil ma des imma scho so gmacht haben", bin ich ehrlich gesagt erstaunt, dass es so lange gedauert hat, bis sie da ankamen wo sie jetzt sind.

:bier:
| Intel i7 5930K @4.25 Ghz | 32GB DDR4-3400 | Asus STRIX X99 Gaming | STRIX GTX 1080 SLI OC'd |
| Oculus Rift CV1 | TrackIR 5 | Slaw USAF Pedals | Thrustmaster HOTAS Warthog | Obutto r3volution |

Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

Flusinewbie

Anfänger

wcf.user.posts: 185

Wohnort: Unterm LOC 05R von EDDL

Beruf: Automatisierungs und Visualisierungs Techniker

  • Nachricht senden

10

Mittwoch, 14. März 2012, 21:57

Ich sag mal so viel - es gibt Piloten die weniger verdienen als Busfahrer (die am Boden).
Falls Du von Busfahrern im öffentlichem Nahverkehr sprichst, das stimmt teilweise tatsächlich, da geht es aber dann um alt eingesessene Fahrer mit alten Verträgen. Die die jetzt neu in den Job rein kommen, die bekommen auch nur ein Appel und en Ei. Zumindest ist es hier bei uns in der Region so.

Mit den Piloten hast schon Recht, ist nicht sooo dolle wie immer alle denken, ich kenn ein paar bei LH und GWI Jungs, die Neueinsteiger dort haben sicherlich kein schlechtes Salär, aber auch nicht mehr so exorbitant wie das in den goldenen Zeiten mal war. LH gibt ein Einstiegsgehalt für einen First Officer von 60.000€ im Jahr inklusive steuerfreier Schichtzulagen an, und davon muß man der LH noch die Ausbildung zurück zahlen.

Wenn man dann die AUA Zahlen in dem Link von Klaus liest, finde ich brauchen die sich ja bisher nicht beschweren :D da kann ich aber die Airline auch gut verstehen das denen das ein Dorn im Auge ist.
Gruß Mike

11

Mittwoch, 14. März 2012, 22:20

Beim Fliegen denken die Leute fast ausschliesslich an Hansa und Konsorten. Und die sind in ihrer Anzahl recht wenige im Vergleich zur gewerblichen Luftfahrt im Allgemeinen. In der General Aviation kannst von 60k im Jahr träumen. Da kenn ich Fälle die sichs Type Rating selbst bezahlen mussten und rund ein Drittel vom LH Rechtssitzer Einstiegsgehalt bekommen, wenn überhaupt. Ich meine also bei den Busfahrern nicht die Alteingesessenen, sondern wirklich die Newbies.

Der Einsparungswahnsinn beim Wettbewerb führt bei einigen Airlines mittlerweile zu so absurden Situationen wie jungen Piloten mit gut betuchtem Elternhaus die unterm Strich eine beträchtliche Summe dafür zahlen, dass sie arbeiten dürfen... ;)
| Intel i7 5930K @4.25 Ghz | 32GB DDR4-3400 | Asus STRIX X99 Gaming | STRIX GTX 1080 SLI OC'd |
| Oculus Rift CV1 | TrackIR 5 | Slaw USAF Pedals | Thrustmaster HOTAS Warthog | Obutto r3volution |

Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

Flusinewbie

Anfänger

wcf.user.posts: 185

Wohnort: Unterm LOC 05R von EDDL

Beruf: Automatisierungs und Visualisierungs Techniker

  • Nachricht senden

12

Mittwoch, 14. März 2012, 22:28

Ich meine also bei den Busfahrern nicht die Alteingesessenen, sondern wirklich die Newbies.
8| ok?! Also hier bei uns ist das definitiv anders herum mit den Buslenkern.

Ich muß sagen, ich hab jetzt schon ziemlich oft gehört das ein Österreicher in einer gleichen Branche mehr verdient als sein deutscher Kollege in Deutschland. Ich frag mich nur immer wie das gehen soll, sooo groß seit ihr ja nicht, oder vielleicht gerade deswegen.
Gruß Mike

13

Mittwoch, 14. März 2012, 22:37

Luftfahrt hat mit der "normalen" Arbeitswelt recht wenig zu tun... ;)
| Intel i7 5930K @4.25 Ghz | 32GB DDR4-3400 | Asus STRIX X99 Gaming | STRIX GTX 1080 SLI OC'd |
| Oculus Rift CV1 | TrackIR 5 | Slaw USAF Pedals | Thrustmaster HOTAS Warthog | Obutto r3volution |

Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

14

Mittwoch, 14. März 2012, 22:42

Fazits:

- Fliegen muss deutlich teurer werden damit die Vergütung angepasst werden kann, in der Summe werden dann weniger Menschen fliegen und Piloten werden arbeitslos aufgrund fehlender Auslastung
- Flugkosten müssen gesenkt werden (Gebühren, Steuern etc.) um gerechte Vergütung zu generieren, in der Summe würde dann aber wohl der Profit wieder mal vor allem stehen.

Beide Fazits zeigen, dass es eben in den beiden Fällen keine brauchbare Lösung geben wird, das könnte damit zusammenhängen, dass die Kalkulation von einem Sitzplatz angepasst wird an den bisherigen Trend "für ein par Euro um die Welt fliegen" ;)

In der "deutschen Arbeitswelt" liegt der Techniker ( bei uns ) nur bei ~ 2000 € Netto und der Chemielaborant bei 2500€ netto und das sind schon die Berufe, die deutlich über dem bundesdeutschen Schnitt von etwa 1700 € netto verdienen ( ohne Hartz4 ) und letztendlich sind das Berufe, die keine "besonders kostenintensive Ausbildung" in Vorkasse von den Beschäftigten erfordern ;)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

15

Donnerstag, 15. März 2012, 17:10

Zitat

Der Einsparungswahnsinn beim Wettbewerb führt bei einigen Airlines mittlerweile zu so absurden Situationen wie jungen Piloten mit gut betuchtem Elternhaus die unterm Strich eine beträchtliche Summe dafür zahlen, dass sie arbeiten dürfen..


So ist es leider. Kenne einen der das macht um seinen ATPL aufrecht zu erhalten. Fliegt bei einem LCC. Verrückte Welt. :nein:

Zitat

- Fliegen muss deutlich teurer werden damit die Vergütung angepasst werden kann, in der Summe werden dann weniger Menschen fliegen und Piloten werden arbeitslos aufgrund fehlender Auslastung
- Flugkosten müssen gesenkt werden (Gebühren, Steuern etc.) um gerechte Vergütung zu generieren, in der Summe würde dann aber wohl der Profit wieder mal vor allem stehen.


In beider Fällen würde das nicht dazu führen, dass die Rudergänger mehr Kohle in der Tasche hätten. Es würde nur zur Gewinnmaximierung genutzt. Ein paar dort "oben" bekommen den Hals nicht voll. :thumbdown:

Zitat

Luftfahrt hat mit der "normalen" Arbeitswelt recht wenig zu tun... ;)
So ist es.

Zur Zeit sind die Airlines mit der Beschaffung des Personal sehr vorsichtig, da keiner so recht weis, was die nächsten Jahre in der Luftfahrt bringen. Fakt ist, es sind zu viel leere Sitze in Europa unterwegs. Die gilt es zu füllen.
Ergo muß man Überkapazitäten abschaffen und gleichzeitig schauen wo und wie man an billiges Personal kommt.

Zitat

In der "deutschen Arbeitswelt" liegt der Techniker ( bei uns ) nur bei ~ 2000 € Netto und der Chemielaborant bei 2500€ netto und das sind schon die Berufe, die deutlich über dem bundesdeutschen Schnitt von etwa 1700 € netto verdiene


:shocked: Das bekomme ich ja schon an Rente, wenn ich in ein paar Jahren aus meinem Job ausscheide. :sagnix:

Ich erinnere mich ein einen Spruch von einem Airline Chef, der bei einer Versammlung von Mitarbeitern gefallen ist. "Piloten gibt es genug auf dem Markt. Sie sind auch nur "Busfahrer" warum soll ich sie also fürstlich entlohnen!"
Leider ist es schon lange kein Traumberuf mehr, wenn man das drum herum betrachtet und das bezieht sich nicht nur auf die Piloten sonder auf viele andere Mitarbeiter, die in diesem Sektor ihre Brötchen verdienen müssen.

:opi: Ich persönlich bin froh, dass ich die "guten Zeiten" erleben durfte. denke immer wieder gerne, mit Wehmut, daran zurück. Freue mich aber nun auf den Ruhestand, den hoffentlich lange genießen kann. :yes:

Viele Grüße

Flusinewbie

Anfänger

wcf.user.posts: 185

Wohnort: Unterm LOC 05R von EDDL

Beruf: Automatisierungs und Visualisierungs Techniker

  • Nachricht senden

16

Donnerstag, 15. März 2012, 22:02

In der "deutschen Arbeitswelt" liegt der Techniker ( bei uns ) nur bei ~ 2000 ? Netto und der Chemielaborant bei 2500? netto und das sind schon die Berufe, die deutlich über dem bundesdeutschen Schnitt von etwa 1700 ? netto verdienen
Darf ich da mal fragen um was für einen Techniker es sich da handelt? Also bei uns verdienen wir Techniker (Elektro & Maschinenbau-Techniker) alle mehr, und wir werden nach Tarif IGM bezahlt.

Generell braucht man eins aber nicht diskutieren, Deutschland ist zum Billiglohnland verkommen, ich meine sogar zuletzt noch gelesen zu haben das das deutsche Durschnittsnetto nur bei 1300€ liegen würde.
Gruß Mike

luke40

luke40

wcf.user.posts: 30

Wohnort: nähe LOWW

Beruf: ist vorhanden

  • Nachricht senden

17

Freitag, 16. März 2012, 08:59

Folgen einer exzessiven Erweiterungspolitik der EU?

Tja! IMHO erleben wir derzeit die Folgen einer unreflektierten, von der Wirtschaft aufoktruierten, exzessiven Erweiterungspolitik unserer, ach so tollen, EU...

Es war für mich immer klar, dass die neuen EU-Länder (SK, H, RO, BG, etc.) ihren Standard nicht auf unseren Level werden heben können. Was ist die Folge? Die "Neuen" heben ihren Standard halt nur ein bisserl an und wir werden, ua durch die Macht "der Wirtschaft" gezwungen unseren Level zu senken. Man trifft sich also in der Mitte und alle (?) sind zufrieden....



Ich kann gar nicht soviel fressen, als ich speiben (kotzen) möchte!



lg

erwin

18

Freitag, 16. März 2012, 09:16

Nein, das hat mit der EU relativ wenig zu tun. Klar, Schweinereien wie eine neue Flugdienstzeitenregelung werden von der EASA verbockt (wo wiederum die EU dahintersteht), aber das Lohndumping ist ein generelles Problem des Wirtschaftssystems in seiner derzeitigen Form und die EU ist da nur teilweise das Mittel mit dem das erreicht wird. Aber sie ist nicht die Ursache. Das wirkliche Problem ist das Dogma der Gewinnmaximierung um jeden Preis und die "Geiz ist geil"-Mentalität der Kunden. Für Qualität bezahlt heute kaum jemand ordentlich Geld, allein schon deswegen weil die Qualität des gekauften Produkts vom Laien nur sehr schwer einschätzbar ist. Operationelle Sicherheit eines Flugbetriebs misst der Passagier in "wieviel schlechtes hab ich in den Nachrichten gehört über die"-Einheiten. Allein da hat man schon mal eine starke Verzerrung drin. Noch dazu wenn man sich anschaut, was für Schwachsinn in Nicht-Fachzeitschriften oft übers Fliegen verzapft wird.

Man hegt halt die Hoffnung, daß die Passagiere die Machenschaften einiger Arbeitgeber nicht unterstützen bzw. deren Betriebe boykottieren würden, wenn man nur genug Aufklärungsarbeit betreibt. Aber die Zuwächse im Low Cost Segment lassen diese Hoffnung schwinden. Wenn Geld die einzige Metrik ist, in der heute noch gemessen wird, dann kann man sich vorstellen, was auch alles des lieben Geldes wegen eingespart wird. Training, Maintenance, Safety. Aber das will natürlich der Passagier mit seinem 49,90.- Ticket an seinen bevorzugten Hausmeisterstrand alles nicht hören. Oder zumindest wahrhaben.

Die Fliegerei ist der einzige mir bekannte Arbeitsmarkt, wo die Löhne derartig gedrückt werden, daß Leute teilweise fürs Arbeiten dürfen bezahlen müssen. Hab die Thematik schon paar mal mit Leuten im Personalwesen ausserhalb der Luftfahrt besprochen, die glaubten anfangs ich will sie auf den Arm nehmen. Als sie realisierten, daß das mein voller Ernst ist, waren die Reaktionen irgendwo zwischen irrem Lachen und ungläubigem Schock.

Sicherheit ist am einfachsten Einzusparen. Allerdings macht man das nicht so daß man offen sagt, daß man Maintenance nicht durchführt, sondern das funktioniert über Ecken wie zb. durch Lobbyarbeit die EU und in Folge die EASA dazu anzuhalten, die maximalen Duty Times anzuheben. Derzeit angepeilt sind 15 Stunden. Bei nicht modifizierter Regelung für die Commander's Decision wären damit plötzlich noch 2h mehr möglich, also 17h. Daß man bereits nach 14h Dienst am Stück (insbesondere wenn man in die Nacht reinfliegt) bereits die Reaktionszeit eines ordentlich angetrunkenen Wirtshausbesuchers hat wird bequem ignoriert. Zum Vergleich: LKW Fahrer haben ein Limit von 9 Stunden soweit ich informiert bin. Ermüdung und Alkohol haben was die operationellen Kapazitäten von Piloten betrifft sehr ähnliche Auswirkungen. Die neuen Dienstzeitenregelungen erlauben Arbeitszeiten, die Ermüdungszustände möglich machen die man mit 4x so viel Alkohol gleichsetzen kann, wie man momentan intus haben darf. Und das alles nur, damit man im einstelligen Prozentbereich Personal sparen kann. Wenns zu viel wird, werden die Krankenstände halt mehr werden usw, wird sich eh alles ausgleichen. Aber die Sicherheit wird trotzdem beim Teufel sein.

Es ist einfach dieses verrückte Wachstumsparadigma der Wirtschaft, auf dessen Altar alles geopfert wird. Und das ist kein EU-Problem. Das ist ein Weltproblem. ;)
Anders als durch solch verrückte Eingriffe in essentielle Bereiche ist nämlich das gesteckte Gewinnziel gar nicht mehr zu erreichen. Man muss immer mehr verkaufbare Flugstunden mit immer weniger Personal- und Materialkosten möglich machen. Und dazu ist heute jedes Mittel recht. Und jetzt darf man mal raten, wo nicht gespart wird... :weg:

:bier:
| Intel i7 5930K @4.25 Ghz | 32GB DDR4-3400 | Asus STRIX X99 Gaming | STRIX GTX 1080 SLI OC'd |
| Oculus Rift CV1 | TrackIR 5 | Slaw USAF Pedals | Thrustmaster HOTAS Warthog | Obutto r3volution |

Those who say it cannot be done should not interrupt the people doing it...

luke40

luke40

wcf.user.posts: 30

Wohnort: nähe LOWW

Beruf: ist vorhanden

  • Nachricht senden

19

Freitag, 16. März 2012, 11:36

EU oder nicht EU?

Nunja, aber du schreibst ja selber, dass, zB, hinter der EASA die EU steht, die sich aber wiederum von der Wirtschaft, mehr oder weniger, die Bedingungen "diktieren" lässt...

Also ich, für meinen Teil, sehe nach wie vor die EU gefordert (national gehts ja nicht mehr) sich aus dem Zwangsdiktat der Wirtschaft zu befreien und endlich wieder Politik FÜR die Menschen zu machen...

lg

erwin

20

Freitag, 16. März 2012, 12:41

Nunja, aber du schreibst ja selber, dass, zB, hinter der EASA die EU steht, die sich aber wiederum von der Wirtschaft, mehr oder weniger, die Bedingungen "diktieren" lässt...

Also ich, für meinen Teil, sehe nach wie vor die EU gefordert (national gehts ja nicht mehr) sich aus dem Zwangsdiktat der Wirtschaft zu befreien und endlich wieder Politik FÜR die Menschen zu machen...

lg

erwin



Hallo, du glaubst doch nicht im Ernst, das sich die EU aus einer Zwangsjacke der Wirtschaft befreit. Bei 15000 Lobbyisten in Brüssel kann man sich doch denken, wohin der Hase läuft. Ich habe damalsl für die EU gestimmt, in der Hoffnung das der Lebensstandard wenigstens so bleibt, wie er zu dieser zeit war.

Wenn ich mir aber meinen Lohnzettel von 1991 ansehe (15400,- ÖS Brutto als LKWFahrer) und ihn mit den heutigen Kollektivverträgen in Österreich vergleiche, wird mir schlecht. Ich muss dazu sagen das ich kein "Konsumtrottel" bin und alles haben muss, was mir von der Werbung angepriesen wird.

Aber uns in Österreich und in Deutschland geht es noch viel zu gut, um wirklich auf die Strasse zu gehen. Anscheinend muss es uns so gehen wie den Griechen, damit wir kapieren, wie wir von unseren Politikern und von den Bonzen in Brüssel am Nasenring geführt werden. Aber wie heisst es so schön:
"Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut".

Sory, das musste ich hier mal schreiben.

Lg. Franz ;)

21

Freitag, 16. März 2012, 13:30

(15400,- ÖS Brutto als LKWFahrer) und ihn mit den heutigen Kollektivverträgen in Österreich vergleiche, wird mir schlecht.

Jetzt bin ich aber gespannt..... 15.400 brutto, und wie hoch sind jetzt die Verträge? ?(
:thumb:

Lauter Werkzeuge halt

luke40

luke40

wcf.user.posts: 30

Wohnort: nähe LOWW

Beruf: ist vorhanden

  • Nachricht senden

22

Freitag, 16. März 2012, 13:51

Hallo, du glaubst doch nicht im Ernst, das sich die EU aus einer Zwangsjacke der Wirtschaft befreit. Bei 15000 Lobbyisten in Brüssel kann man sich doch denken, wohin der Hase läuft. Ich habe damalsl für die EU gestimmt, in der Hoffnung das der Lebensstandard wenigstens so bleibt, wie er zu dieser zeit war.


Ähem...

Träumen wird man ja wohl noch dürfen (können/müssen)... ;(

lg

erwin

23

Freitag, 16. März 2012, 13:58

(15400,- ÖS Brutto als LKWFahrer) und ihn mit den heutigen Kollektivverträgen in Österreich vergleiche, wird mir schlecht.

Jetzt bin ich aber gespannt..... 15.400 brutto, und wie hoch sind jetzt die Verträge? ?(


Hallo Gernot,

Kollektivvertrag für LKWFahrer mit Führerschein C ohne Anhänger mindestens Brutto 1352,-- Euro (ÖS 18600,--)
Stand 01 01 2012.

Grüsse Franz ;)

24

Freitag, 16. März 2012, 14:00

Kollektivvertrag für LKWFahrer mit Führerschein C ohne Anhänger mindestens Brutto 1352,-- Euro (ÖS 18600,--)
Stand 01 01 2012.

Danke Franzi :thumb:
:thumb:

Lauter Werkzeuge halt

25

Freitag, 16. März 2012, 14:09

Nichts zu danken, aber so geht es wahrscheinlich den meisten Arbeitnehmern.

Man muss noch dazusagen, das mein Verdienst 1991 nicht der Mindestverdienst in dieser Branche war.

Im Jahr 2001 waren es € 1.027,62 brutto

Franz LOWG

26

Freitag, 16. März 2012, 15:04

Zitat

Sicherheit ist am einfachsten Einzusparen. Allerdings macht man das nicht so daß man offen sagt, daß man Maintenance nicht durchführt, sondern das funktioniert über Ecken wie zb. durch Lobbyarbeit die EU


:opi: Einspruch euer Ehren. Ich denke, hier kann ich sehr gut beurteilen ob sich etwas grundlegend verschlechtert hat!
Dem ist nicht so und die Maschen der Kontrollen sind sehr eng. :thumbup: Ich spreche hier allerdings für die "groß Fliegerei", wie es in der GA aussieht entzieht sich meiner Kenntnis.

-Ohne Unterschrift von meiner einer und Spießgesellen geht da nichts. 8o Und in den Knast möchte man ja auch nicht.
Der Gesetzgeber hat mir Möglichkeiten gegeben, trotz Druck der Arbeitgeber, das CRS zu verweigern, ohne das man Arbeitsrechtliche Schritte befürchten muß.
-Hier macht Einigkeit stark und wir sind uns einig. :yes: Ein Vorteil das man sich kennt, denn die Familie der Luftfahrt ist doch recht übersichtlich.

-Es ist ganz klar geregelt wo die Grenzen für ein CRS sind und dies sind unter andrem die Limits der Hersteller. Dort nützt Lobbyarbeit recht wenig, denn hier schwebt immer das Damoklesschwert der Produkthaftung über der Industrie. :D

Auch beweist uns die Unfallrate in diesem Bereich das die Standards sehr hoch sind.

-Was nützt mir eine Lenkzeitregelung im LKW Verkehr, wenn diese permanent überschritten wird. Davon zeugen die täglichen Unfälle auf der A2.
Kontrollen finden kaum statt und wenn ja haftet der Fahrer mit seinem Lappen.

Viele Grüße

27

Freitag, 16. März 2012, 20:17

Darf ich da mal fragen um was für einen Techniker es sich da handelt? Also bei uns verdienen wir Techniker (Elektro & Maschinenbau-Techniker) alle mehr, und wir werden nach Tarif IGM bezahlt.


Kundendiensttechniker Haustechnik ( Elektro, Sanitär, Heizung, Solar ) - Tarifvertrag enthält 16,09 € pro Stunde brutto und 40% Urlaubsgeld bei 30 Tagen Anspruch und Festbetrag von 400 Euro Weihnachtsgeld, wären bei im Schnitt 160 Stunden etwa 2574 € Brutto. Ab April gibt es per Tarifvartrag 3% mehr. Bei uns in der Firma wird etwas über Tarif bezahlt für alle Kundendiensttechniker und die leitenden Techniker liegen noch darüber und die höchste Lohngruppe haben der Chef und sein (übergewichtiger) Stellvertreter.
Damit kann man zwar leben, aber große Sprünge oder ein Familienurlaub mit Kindern sind damit nicht drin, wenn man nun mal den normalen Monteur sieht, der mit 14 € unterwegs ist, dann fragt man sich doch wirklich schon wie das gehen soll und wenn ich diese Dumpinglöhne von 5-7 Euro in den anderen Dienstleistungsbranchen sehe wird mir echt kotzübel... !?

Jetzt darf man sich - am besten jeder für sich selbst - überlegen ob man den Piloten mehr Geld gibt und den Dumpinglöhnern damit jeglichen Zugang zu Flugreisen versperrt oder ob man den Dumpinglöhnern mehr Geld gibt damit die sich auch mal ein normales Leben leisten können, was dann zur Folge hat, dass der solvente Mensch natürlich wesentlich mehr für sein Leben zahlen darf ;)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt