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Donnerstag, 11. Juli 2013, 12:09

TuiFly testet neue Landung in Hannover

Steiler und leiser auf die Piste: TuiFly testet ein neues Landeverfahren in Hannover. Griechenlandurlauber erleben die Premiere mit. Die NP hatte im Rahmen der Brennpunkt-Berichterstattung zum Thema "Fluglärm" bereits über das neue Anflugmanöver berichtet.
Hannover. Eine Testserie für ein neues, steileres Anflugverfahren zur Lärmminderung an Großflughäfen beginnt am Donnerstag in Hannover. "Wir gehen davon aus, dass das Wetter den Auftakt ermöglicht", sagte TuiFly-Sprecher Jan Hillrich.

Kurz nach 21 Uhr soll eine Boeing 737-800 mit Urlaubern aus Rhodos den Auftakt machen. Die Jets der Tui-Tochter TuiFly erproben in den kommenden sechs Monaten ein sogenanntes Flüster-Anflugverfahren, bei dem die Maschinen präziser und steiler als bisher aus großer Höhe zur Landebahn schweben. Das im Simulator bereits erprobte Verfahren könnte modellhaft sein. Die mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) abgestimmten neuen Landeanflüge werden in Hannover erprobt, weil dort der Sitz der Airline und die Verkehrsdichte zudem überschaubar ist. Da die Flugzeuge in Abstimmung mit der Flugsicherung und dem Flughafen im Sichtflug landen - die Piloten also freie Sicht auf die Landebahn haben müssen - sind die Flüge wetterabhängig.

Alle Testanflüge werden mit Passagieren an Bord geflogen, da es nach Firmenangaben keine sicherheitsrelevanten Bedenken oder Einschränkungen gibt. Sie dürften allerdings kaum etwas von dem neuen Verfahren merken, das mit eingeschalteten Autopiloten geflogen wird. Mit Ausnahme der 14 Maschinen, die an Air Berlin verchartert wurden, wird die gesamte TuiFly-Flotte an den Tests beteiligt sein. Dabei sollen in der Praxis über spezielle Messstationen die Lärmauswirkungen am Boden gemessen werden.

Die Flugzeuge werden dabei in einem engeren, präziseren Kurvenflug an den meisten Wohngebieten vorbei auf die Landebahn einschwenken. Dadurch fliegt die Maschine den Flughafen mehrere hundert Meter höher - und somit leiser - an. Der Anflugwinkel wird von bisher 3 auf 4,5 Grad erhöht werden - erst mehrere hundert Meter vorher wird die Boeing dann in einem Gleitweg wie bisher die Piste ansteuern. Das Projekt gilt als bundesweit einmalig, auch wenn es ähnliche Versuche mit einem nur leicht erhöhten Anflugwinkel, aber sonst unverändertem Landeverfahren bereits in Frankfurt am Main gab.

Quelle: Neue Presse

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Donnerstag, 11. Juli 2013, 13:02

Da bin ich ja mal gespannt, ob es dieses Verfahren auch mal "unseren" Simulator schaffen wird. 4,5° können schon eine Herausforderung sein, wenn man sich nicht genau an die Geschwindikeiten hält und Klappen und Fahrwerk rechtzeitig ausfährt.

Ist es denn wahrscheinlich, dass dieses Verfahren nach erfolgreichem Abschluss der Tests auch offiziell veröffentlicht wird (vorausgesetzt natürlich, die Politik und andere, nicht flugtechnisch relevante Akteure spielen mit) oder wird es ein Airline-internes Verfahren bleiben, wie sie z.B. Alaska Airlines für viele Airports in Südostalaska hat?
mit Fliegergrüßen,
Jan / Flugingenieur

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