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Freitag, 26. Juli 2013, 11:12

Studie schließt Ende von großen europäischen Airlines nicht aus

Gut für die Passagiere, doch problematisch für die großen Fluglinien: Der liberalisierte europäische Luftmarkt könnte sogar große Airlines in Schwierigkeiten bringen, warnt eine Studie.

Die bisherige Liberalisierungs-Praxis in der europäischen Luftfahrt stellt jetzt eine Studie der französischen Regierung in Frage. Zudem sollten die Airlines nicht durch noch mehr Abgaben an den Staat belastet werden, hieß es in einem Medienbericht unter Verweis auf die Studie. Ansonsten könnten auch große Fluggesellschaften in existenzielle Nöte kommen.

Die Vorteile der Liberalisierung seien in den vergangenen Jahren vor allem den Passagiern zugute gekommen. Sie profitierten von niedrigen Ticketpreisen sowie einem verbesserten Streckennetz. Für mittelgroße Anbieter wie beispielsweise Malev oder Spanair kam schon das Aus. Und selbst große Fluglinien bekommen den Druck zu spüren.

Auf der Kurz- und Mittelstrecke leiden Air France-KLM, IAG (British Airways, Iberia, Vueling) und Lufthansa unter den Lowcost-Anbietern mit ihren niedrigen Kosten und Angeboten. Auf der Langstrecke setzen ihnen die Golfairlines und die aufstrebenden Fluglinien aus Asien zu, heißt es weiter. Und eine Gegenstrategie sei noch nicht gefunden worden.

Doch laut der Studie sind nicht nur die Airlines für eine Änderung der Lage verantwortlich. Auch die Politik könne mehr Verständis für ihre Situation aufbringen. Zwar müsse sie sich heutzutage nicht mehr nach den Bedürfnissen der nationalen Airlines richten. Doch die Autoren der Studie fragen, ob die Liberalisierung des Marktes nicht das andere Extrem darstelle.

Wie es künftig weiter gehen könnte, dafür sind laut der Studie folgende Möglichkeiten denkbar: Die drei großen europäischen Airline-Gruppen schaffen es bestenfalls, ihre Marktanteile zu halten - schlimmstenfalls müssen sie aufgeben. Denkbar sei auch eine Annäherung der Konzerne, um gemeinsam gegen die Konkurrenz bestehen zu können. Oder aber die Kurz- und Mittelstrecken gehen an die Lowcostanbieter verloren. Dann bliebe den drei Großen nur noch die Langstrecke.

Quelle: airliners.de

hasegawa

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2

Freitag, 26. Juli 2013, 15:26

iDiese Meldung kommt spät.. eigentlich zu spät. Das große Sterben läuft schon längst. Wir merken es nur nicht so.. denn vor allem in Osteuropa läuft dieser Prozess ab. Erinnern wir uns... Malev, ungarische Fluggesellschaft hatte eine lange Tradition, die bis in das Jahr 1928 zurückreichte. Aber das half ihr nicht. LOT geht es sehr schlecht und diese Fluggesellschaft war in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Vorzeige-Airline, hat den Sozialismus und die notwendige Umstrukturierung und den Flotten-Umbau überlebt. Heute sieht es böse aus. CSA, war nach dem 2. Weltkrieg das Tor zur Welt der Tschecheslowakei. Heute kämpft sie ums Überleben, obwohl sie einen akzeptablen Ruf hat. In der Slowakei gibt es keine eigene Fluggesellschaft mehr. Der größte Carrier in Bratislawa ist Ryanair. Die kleinen baltischen Republiken wollten unbedingt jeder eine eigene Fluglinie haben. In Litauen ist das Experiment zu Ende, Air Baltic in Lettland schrumpf gerade gesund und die estnische Estonian Airlines dümpelt so vor sich hin...
Was die großen Fluggesellschaften angeht, da vermute ich, ohne es unterlegen zu können, das sie mittelfristig im Europa-Geschäft nicht mehr dabei sein werden und auf den Langstrecken durch Gesellschaften wie Emirates erheblich unter Druck geraten werden. Was kommt dann? En ruinöser Preiskampf, der nur von jenen überlebt wird, der die vollste Kreigskasse hat oder eine globale Verständigung durch die Allianzen, der aber auch mittelfristig in einem Preiskrieg enden könnte? Man wird sehen.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

3

Freitag, 26. Juli 2013, 16:58

Naja, ein Resultat der Schere, die immer weiter auseinander geht. Solange Manager ohne Sozialkompetenz ihre Konzerne auf Maximalgewinn trimmen um die wenigen Großaktionäre zu befriedigen und dabei die Mitarbeiter auf ein Minimum an Geld abzockt, solange wird es auch immer weniger Menschen geben, die sich eine Flugreise leisten können und so werden irgendwann Fernziele von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen wahrgenommen - der Rest der abgezockten Arbeitnehmer fliegt dann eben garnicht oder billigst die Kurzstrecke - wo sich der Kreis dann schleißt ... :leider:

:bier:
Gruß

Dirk 8)

Flusitechnisch nun in den Rentenstatus gewechselt

4

Freitag, 26. Juli 2013, 17:23

Naja, ein Resultat der Schere, die immer weiter auseinander geht. Solange Manager ohne Sozialkompetenz ihre Konzerne auf Maximalgewinn trimmen um die wenigen Großaktionäre zu befriedigen und dabei die Mitarbeiter auf ein Minimum an Geld abzockt, solange wird es auch immer weniger Menschen geben, die sich eine Flugreise leisten können und so werden irgendwann Fernziele von einer sehr kleinen Gruppe von Menschen wahrgenommen - der Rest der abgezockten Arbeitnehmer fliegt dann eben garnicht oder billigst die Kurzstrecke - wo sich der Kreis dann schleißt ... :leider:


:thumbup:

luke40

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5

Freitag, 26. Juli 2013, 17:36



"Manager ohne Sozialkompetenz"



:clap:



Mir wär da ein ganz anderer Ausdruck eingefallen... :angryfire:



lg Erwin

6

Freitag, 26. Juli 2013, 21:33

iDiese Meldung kommt spät.. eigentlich zu spät. Das große Sterben läuft schon längst. Wir merken es nur nicht so.. denn vor allem in Osteuropa läuft dieser Prozess ab. Erinnern wir uns... Malev, ungarische Fluggesellschaft hatte eine lange Tradition, die bis in das Jahr 1928 zurückreichte. Aber das half ihr nicht. LOT geht es sehr schlecht und diese Fluggesellschaft war in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Vorzeige-Airline, hat den Sozialismus und die notwendige Umstrukturierung und den Flotten-Umbau überlebt. Heute sieht es böse aus. CSA, war nach dem 2. Weltkrieg das Tor zur Welt der Tschecheslowakei. Heute kämpft sie ums Überleben, obwohl sie einen akzeptablen Ruf hat. In der Slowakei gibt es keine eigene Fluggesellschaft mehr. Der größte Carrier in Bratislawa ist Ryanair. Die kleinen baltischen Republiken wollten unbedingt jeder eine eigene Fluglinie haben. In Litauen ist das Experiment zu Ende, Air Baltic in Lettland schrumpf gerade gesund und die estnische Estonian Airlines dümpelt so vor sich hin...
Was die großen Fluggesellschaften angeht, da vermute ich, ohne es unterlegen zu können, das sie mittelfristig im Europa-Geschäft nicht mehr dabei sein werden und auf den Langstrecken durch Gesellschaften wie Emirates erheblich unter Druck geraten werden. Was kommt dann? En ruinöser Preiskampf, der nur von jenen überlebt wird, der die vollste Kreigskasse hat oder eine globale Verständigung durch die Allianzen, der aber auch mittelfristig in einem Preiskrieg enden könnte? Man wird sehen.

Das war aber auch bedingt durch viele hauseigene Probleme.....

"When my time on Earth is gone, and my activities here are past, I want they bury me upside down, and my critics can kiss my ass."Bob Knight

Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.."
(Benjamin Franklin)

hasegawa

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7

Samstag, 27. Juli 2013, 19:38

Das bestreite ich nicht. In Osteuropa ist es längst so weit, wie es hier als Vision für die Zukunft beschrieben wird. Den Airlines, sogar Ryanair gehen in Osteuropa die Passagiere aus.
Das Beispiel, das ich am besten kenne... Lettland bekommt ab 01.01.2014 den Euro und ich frage mich, was das soll. Das durchschnittliche Einkommen liegt unter 250 Euro im Monat, die Renten sind ein trauriger Witz, bei Arbeitslosigkeit gibt es 1 Jahr lang Geld, das nicht mal reicht, um einen Hund zu ernähren und dann nichts mehr. Ministerpräsident Dombrowski hat nach Ansicht vieler Volkswirtschaftler kräftig gelogen, als er suggerierte, das Lettland die Kriterien für den Euro erfüllen würde und die EU will das nicht wissen. Dombrowski gibt den künftigen EU-Kommissar...

Im Prinzip gibt es in Osteuropa keinen funktionierenden Markt mehr für den Luftverkehr, wegen Mangel an Passagieren. Nur in Russland geht noch was. Wie lange noch?

Für Westeuropa sehe ich ebenfalls die oben gemachte Zustandsbeschreibung und Entwicklung. Der moderne Sklavenmarkt der Arbeitnehmer im 21. Jahrhundert schafft keine künftigen Passagiere mehr, vor allem nicht für Langstrecken. Das wird sicherlich mit Gesundschrumpfen einhergehen. Aber auch die überdimensionierten Carrier ohne echtes Hinterland wie Emirates werden ihr Waterloo noch erleben.

In Asien war Japan Air Lines das 1. prominente Opfer. Ihre Pleite war die größte Insolvenz eines Industrie-Unternehmens aller Zeiten in Japan. Bisher gab es nur bei wzei... drei Banken so verheerende Auswirkungen. Die JAL hat nur mit Mühe überlebt und von ihren 78 Jumbos Boeing 747 fliegt kein einziger mehr.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (27. Juli 2013, 19:46)


8

Sonntag, 28. Juli 2013, 18:27

Der moderne Sklavenmarkt der Arbeitnehmer im 21. Jahrhundert schafft keine künftigen Passagiere mehr, vor allem nicht für Langstrecken. Das wird sicherlich mit Gesundschrumpfen einhergehen. Aber auch die überdimensionierten Carrier ohne echtes Hinterland wie Emirates werden ihr Waterloo noch erleben.


Na, ja ich denke Du siehst da ein bisschen zu schwarz. ;) Insider Zahlen von Airlines belegen da etwas anderes. ;)
Gerade die Fernziele und höherwertige Reisen erleben zur Zeit eine Renaissance. Condor hat dafür z.B. zusätzliche B767 in die Flotte aufgenommen.

Das Problem ist eigentlich hausgemacht, denn man hat vielerorts einfach Überkapazitäten geschaffen und kann somit höhere Priese kaum umsetzen.
Es herrscht einfach zu viel Uneinigkeit unter den Airlines um vernünftige Preise am Markt durchzusetzen. Eins ist
auf jeden Fall sicher, der Mensch will reisen und er wird reisen. :yes:

By the Way, ich betrachte mich nicht als Arbeitssklaven, sondern als gut bezahlten Fachmann. :D In unserem System der "Marktwirtschaft"
regelt halt Angebot und Nachfrage den Preis. ;) Beziehen wir das mal auf die Luftfahrt: Es gibt einfach zur Zeit, zu viele junge Menschen, die ihr "Glück" im Cockpit
suchen, somit ist das Angebot wesentlich höher als die Nachfrage und die Margen verfallen. ;(

Anders sieht es bei gut ausgebildeten Engineers aus, bei denen zur Zeit, noch die Einkommen recht gut sind, aber auch das Blatt wendet sich
langsam, da auch hier Europa ins Spiel kommt und junge Menschen aus vielen EU Ländern auf den Markt drängen, da auch dort weit
über den Bedarf ausgebildet wird.

Viele Grüße

hasegawa

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9

Montag, 29. Juli 2013, 22:22

Nun, bei allem Respekt... ich komme aus Potsdam und kenne den Wortlaut des Ediktes von Potsdam... das der Alte Fritz erlassen ließ.

Ob ich zu schwarz sehe? Ich denke nicht. Da die soziale Marktwirtschaft insgesamt durch eine verschärfte, globale Form des Kapitalismus der freien Konkurrenz (wie von Marx definiert) ersetzt wird, gehe ich davon aus, das wir Lohndumping, Wertlosigkeit körperlicher und schöpferischer Arbeit zugunsten von reiner Kapitalspekulation und kompletten Sozialabbau in Zusammenhang mit totaler Effizienzüberwachung des Individuums entgegengehen und man sich dem in der sogenannten 1. Welt und auch den "Schwellenländern" nicht wird entziehen können.
Es wird mittelfristig bedeutungslos sein, ob jemand Handwerker oder Stehkragen-Prolet ist, es geht abwärts. Auch für den sogenannten Mittelstand, der dahinschrunpft.

Aber, das ist meine, wie ich denke realistische Betrachtungsweise. Wie sagte der Alte Fritz? "Jeder soll nach seiner Fasson seelig werden."

Bezogen auf die Fliegerei bedeutet es zunehmende Bedeutungslosigkeit der General Aviation und auch die Fluggesellschaften werden mittelfristig gesundschrumpfen oder untergehen.
Andreas R. Schmidt
Potsdam und Riga

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »hasegawa« (29. Juli 2013, 22:24)


10

Dienstag, 30. Juli 2013, 08:10

Jaja Marx und Engels.
Beide hatten nie wirkliche Alternativen aufzeigen können.....
Sie haben nur eines m. E. vollbracht: Den weniger vermögenden Menschen den Opferstatus verliehen und ihnen somit eine semantische Diskussions- Biowaffe an die Hand gegeben.

Wenn man sieht, wieviel Billiglöhner auf nem Flughafen arbeiten und wieviel Personalumsatz stattfindet, sollte man sich überlegen, ob dies wirklich nur von den Carriern oder von irgendwelchen Systemstrukturen herrührt.
Solange man für 29 durch Europa fliegen kann, wird sich nix ändern.....

So einfach ist das....

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(Benjamin Franklin)

11

Dienstag, 30. Juli 2013, 08:41

Wertlosigkeit körperlicher und schöpferischer Arbeit zugunsten von reiner Kapitalspekulation und kompletten Sozialabbau in Zusammenhang mit totaler Effizienzüberwachung des Individuums entgegengehen und man sich dem in der sogenannten 1. Welt und auch den "Schwellenländern" nicht wird entziehen können.

:brav:

Wie sagte der Alte Fritz? "Jeder soll nach seiner Fasson seelig werden."

:yes: ;)

12

Freitag, 2. August 2013, 16:44

Wenn schon zitieren dann aber richtig: Es ging um die Facon (beim c gehört noch ein kleiner Schweinehaken dazu, kriege ich aber nicht hin).
Gruß
Rolf

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Rolf« (2. August 2013, 16:45)