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MaddogChris

Sim-Pilot

  • »MaddogChris« ist der Autor dieses Themas

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1

Dienstag, 13. August 2013, 01:21

ATPL und wo auf der Welt ist noch ein großer Piloten bedarf ?

Hallo ,
erstmal sorry dass ich mich lang nicht mehr gemeldet habe , habe jetzt ein neuen Rechner . Da ich es nicht mehr aushalte am Boden zu bleiben und nach insgesamt 8000h Flugstunden im Simulator B737 (5h) im echten 737 sim , und 3h real auf der C172 R . Will ich unbedingt ATPL oder zumindest PPL danach die CPL . Jetzt ist die frage wo auf der Welt ist ein Job zu finden , also wen dan type raiting auf B737 / oder 777 Hauptsache Boeing . :help: Jedes mal wenn ich in den Urlaub fliege und die Triebweke hochfahren dann steht mein Herz in flammen und ich bin glücklich :love: . Hab gesehen in Deutschland undEuropa sieht es nicht so prickelnd aus . Mir wär egal ob Cargo oder was auch immer. Kann mir da jemand helfen ?

MfG Christian



2

Dienstag, 13. August 2013, 08:05

Hallo,

Die erste Frage wäre: wie alt bist Du?
so um die 25, dann könntest Du ja versuchen, bei Lufthansa oder Air Berlin die Ausbildung zu bekommen.



Bist Du dafür zu alt oder willst/musst in jedem Fall die Ausbildung selbst finanzieren:
Hast Du die Möglichkeit, ca. 75000€ finanziert zu kriegen?
(nur die Ausbildung, kein Typerating, keine Lebenshaltungskosten! - jede Schule, die Dir erzählt es kostet wesentlich weniger lügt)



Weiterhin: traue keiner Flugschule, die Dir erzählt, sie hätten gute Verbindungen zu Air Berlin, LH etc ...



Da Du aber generell bereit zu sein scheinst, Europa dafür zu verlassen, würde ich am ehesten mal bei den "Saudis" mich informieren ...
Unser Flugzeugschrauber kann aber sicher mehr dazu sagen ...
Günter

endlich Berliner! :lol:
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jodlherz

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3

Dienstag, 13. August 2013, 08:14

Erst einmal, ist es natürlich ein Wunsch den viele haben, aber nur wenige realisieren können. Es gibt viel zu viele Bewerber, als es Plätze gibt, somit wird es ein steiniger Weg da du dich wirklich von der Masse abheben musst. Auf eigene Faust den ATPL zu machen ist sehr teuer, und leider ist die Chance danach auf ein Cockpit bei einer Airline sehr gering. Es gibt hunderte fertige Piloten, welche sich den Schein selbst bezahlt haben, die gestrandet sind und einfach keinen Job finden.
Ich habe mir das natürlich auch schon einmal überlegt, bin aber dann zu dem Entschluss gekommen es sein zu lassen. Die Kosten kann man nicht aus der eigenen Tasche bezahlen und einen hohen Kredit aufnehmen für etwas wo man nicht einmal weiß ob man dann davon leben kann, ist auch keine so gute Idee. Ich habe mich dann einfach bei der Lufthansa beworben. Ende Oktober habe ich da meine Berufsgrunduntersuchung. Und das würde ich dir auch raten: Nicht auf eigene Faust machen! Bewirb dich bei einer Airline, nur dann kannst du dir sicher sein, dass du danach den Job hast!
Oder versuch's bei der Bundeswehr. Ich weiß nicht wie die Deutschen das handhaben, aber hier in Österreich musst du dich erstmal 8 Jahre verpflichten und kannst dann zu einer Airline gehen wenn du willst. Quasi ein "Sprungbrett" in die zivile Fliegerei.

Überleg' es dir gut ob Slebstfinanzierung eine Option ist. Wenn du das Geld nicht fix auf der Seite hast (und wir reden hier von etwa 75.000€), dann lass es sein. Das Risiko ist einfach zu groß!

Hoffe dir ein bisschen weitergeholfen zu haben.

Liebe Grüße,
Simon

EDIT: Na, da war jemand schneller :D Schnell vor der Arbeit noch im Friendly Flusi schreiben, dachte ich wäre heute der Einzige mit dieser Idee :D
"When once you have tasted flight, you will forever walk the earth with your eyes turned skyward,
for there you have been and there you will always long to return"
- Leonardo da Vinci

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »jodlherz« (13. August 2013, 08:15)


Magic

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4

Dienstag, 13. August 2013, 08:54

Mal sehen was der Martin so zu sagen hat...meine 2ct bekommst Du dennoch! :lol: Und es wird Dir sicher nicht gefallen... ;)

Aus eigener Erfahrungkann ich Dir nur raten das Ganze sehr genau zu überlegen und durchzurechnen, habe den CPL / IR (MEP) angefangen aber wegen des unkalkulierbaren Risikos nach einer Weile abgebrochen.
Die Möglichkeiten den ATPL/CPL privat zu finanzieren sind da...aber ob Du später denn auch einen Job bekommst um die Schulden zurückzuzahlen...da sieht es etwas düster aus.
Meine Meinung, fange mit dem PPL an und schau ob Du damit nicht zufrieden bist...mir reicht mein (nun EU-FCL) PPL-A mit Nachtflug Qualifikation und CVFR.
Ist mit ca. 12.000€ auch nicht billig gibt Dir aber die Möglichkeit trotzdem in die Luft zu kommen.

Klar...wenn Du in das Programm einer großen Fluggesellschaft kommen kannst (Air Berlin, Aerologic oder Lufthansa) sind die Chancen einen Job zu bekommen ungleich größer, aber darauf würde ich mich nicht verlassen wollen. Am Ende eines CPL / IR mit MCC, Long Range, ATPL Theorie sowie Typerating (egal ob A320 oder B737) hast Du vielleicht 80.000€ Schulden und keine Garantie sofort einen Job zu bekommen der Dir hilft das Ganze abzuzahlen. Dazu dann noch eine Loss of Licence Versicherung...auch die kostet einen Haufen Geld.

Auch gibt es genug Flugschulen die Dich mit einem MPL locken wollen (Multicrew Pilot Licence...und auch die LH Verkehrsfliegerschule bildet ihre Schüler für den MPL aus) doch damit kannst Du nur als Co-Pilot fliegen.
Im GA Bereich als Single Hand Pilot auuf ner Beech Premier 1 ist dann nicht möglich!
Also einen modular aufgebauten CPL / IR (MEP) um dann ATPL Theorie etc. zu machen wird Dich halt ne Menge Geld, Zeit und Nerven kosten...Nach dem PPl musst Du erstmal 50 Flugstunden nachweisen um den IR Teil machen zu können.
Deine Schulbildung ist auch ausschlaggebend...Abitur sollte es beim ATPL (CPL / IR (MEP) mit MCC, Long Range und ATPL Theorie...erst nach 1500 Flugstunden wird daraus ein ATPL) sein oder aber Du hat Mittlere Reife und bestehst eine schriftlichen Test in Mathe, Physik und Chemie (war bei mir gefordert...) was wiederum für einen "normalen" CPL/IR (MEP) nicht gefordert wurde...darum hatte ich den CPL/IR (MEP) begonnen... :sagnix:

Nur mal so ans Denkanstoss... ;)
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5

Dienstag, 13. August 2013, 10:00

Sicherlich werden Piloten gerade im saudischen Raum gesucht, sowie in einigen anderen fernen Ländern, aber ich sehe das Du ein gewisses Alter erreicht hast. ;)

Bei den meisten ist mit 30 Schluss, wer diese "magische" Grenze überschritten hat, bekommt bei Airlines kaum noch einen Platz im
Cockpit. (das wirst Du haben, wenn deine Ausbildung abgeschlossen ist) Allein in old Germany sind an die 400 fertige ATPL er arbeitslos gemeldet. ;(
Mit jedem Monat werden es mehr und eine Ende ist noch nicht abzusehen.

Mein persönlicher Rat, lass die Finger davon. ;)

6

Dienstag, 13. August 2013, 10:06

Aaaalso, fangen wir an... :pfeif:

Bei den Airlines bewerben ist keine schlechte Idee. Allerdings ist auch dort der Bedarf gering, bei einer Hansa hast Du als Fußgänger eine Chance von unter 1% genommen zu werden, allein bei der Schar an bewerbern. Noch dazu haben die die Ausbildungen einstweilen sogar ausgesetzt weil kein Bedarf. Sobald die Ausbildungen wieder anlaufen werden, dann kommen mal die Kandidaten der momentanen Warteliste dran. Und selbst wenn die dann den Schein in der Hand halten, arbeiten die oft längere Zeiträume irgendwo sonst im Konzern (Büro, Gepäckschalter etc.). Weil im Kleingedruckten wird einem nur ein Job im Unternehmen versprochen, nicht explizit einer im Cockpit. ;)

Step 1:Ein selbstfinanzierter ATPL kostet Dich zwischen 60 und 70k Euros. Wenn Du die hast, gut, wenn nicht, dann wirst Du eine recht lange Zeit damit verbringen dieses Geld aufzutreiben.

Step 2: Such Dir eine Flugschule. Die Preise die einem dargelegt werden variieren sehr stark, aber da im Grunde genommen gleich benannte Produkte wie "ATPL ab initio" als Paket verkauft werden, ist man geneigt sich den billigsten zu suchen. Sehr großer Fehler. Du musst zuerst mal schauen was da im Kleingedruckten steht. Weil bei manchen sind Landegebühren dabei, bei manchen gar nicht, bei manchen kommt der Stundensatz fürn Lehrer extra dazu etc. Da gibts nur Wildwuchs, was Preise vergleichen schwer macht.

Step 3: Lernen was das Zeug hält, fliegen bis der Arzt kommt und dann irgendwann die 14 Theorieprüfungen und die Praxisprüfung bestehen.

Step 4: Profit!

Moment, nein. Falsch. Job suchen! Der einzige Ort wo momentan auf Teufel komm raus Crews gesucht werden ist Asien. Blöderweise suchen die Leute mit Rating, Currency und mindestens 500 Stunden auf der Type, was sogar dann nicht zu erfüllen ist wenn Du Dir das Typerating selbst bezahlst (da EASA-konforme Type Ratings von seriösen Anbietern für zb 737 bei ca 35k anfangen, hast Du am Ende rund 100k Euros ausgegeben und noch immer hast Du die 500 Stunden nicht). Die 500 Stunden kommen übrigens von den Versicherungen, die Prämien für einen Flieger werden signifikant teurer sobald Crew drauf fliegt die weniger als 500h on type hat. Du bist also in der absurden Situation, daß jeder Berufspraxis voraussetzt, aber keiner Dir die Chance geben will Dir diese zu erarbeiten. Sprich ohne Type Rating zu bezahlen ist Job bekommen aktuell fast unmöglich und selbst wenn man es bezahlt hat man meistens ein Gehalt wo man erst nach 18-24 Monaten überhaupt das Rating drin hast, Du musst also nach den 70k noch genug Reserven auf der Kante haben quasi 2 Jahre all Deine Fixkosten decken zu können ohne Einnahmen zu haben. Und wenn Du jetzt denkst Du bekämst für das Bezahlen des Ratings aus eigener Tasche vom Operator eine Gegenleistung wie zb einen fixen Arbeitsvertrag auf ein paar Jahre, dann bist Du auf dem Holzweg. Ich habe speziell in der GA schon einige Leute gesehen die sich ein Rating auf Geheiss eines Operators bezahlt haben und 1 Monat nach Jobantritt hat der Operator den Flieger wegen Intervention des Owners verkauft und dann kannst Du Dein Rating anzünden wenns nicht auf einer sehr gängigen Type ist. Es ist eigentlich bedenklich, daß ein Grundkriterium um außerhalb der geschützten Werkstätte In-House Ausbildung ein Cockpit zu bekommen die Bereitschaft ist, mit der eigenen Existenz russisches Roulette zu spielen. Dieses Mindset ist in einem Cockpit was Risikobereitschaft betrifft nicht unbedingt förderlich wage ich zu behaupten. Heute könntest Du Chuck Yeagers Enkel und der Neffe vom Lindbergh persönlich sein und kaum einer würde Dir ein Cockpit geben wenn Du es nicht bezahlst. Gehalt ist dann auch so ein Thema, ich kenne Leute die 37k für ein Rating bei einem irischen Operator gezahlt haben, dann die 200h Supervision unbezahlt geflogen sind und das erste halbe Jahr generell nicht bezahlt wurden. Bei Nachfrage nach dem Gehalt wurde ihnen nahegelegt sie mögen doch bitte die Firma verklagen wenn sie sich trauen. Was dann mit dem Job passiert ist klar. Betriebswirtschaftlich ist heute eine hohe Personalfluktuation für so manchen Operator ein lukratives Geschäft, ergo werden sie dafür sorgen daß genau diese Fluktuation stattfindet.

Und damit haben wir nur an der Oberfläche gekratzt... :whistling:

Ich kann Dir nicht guten Gewissens empfehlen einen ATPL zu machen wenn Du nicht grade einen Onkel hast der Flugbetriebsleiter einer Airline ist und Dir damit quasi einen Job garantieren kann.

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cptCaptain

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7

Dienstag, 13. August 2013, 10:17

Interessant zu lesen das ganze. Zumal ich diesen Traum auch mal hatte.... :bier:
Wenn man das alles zusammenrechnet bekommt man die PPL + Flugzeug

grüsse aus LOLW :oesi:
Jürgen

"The propeller is just a big fan in front of the plane used to keep the pilot cool. When it stops, you can actually watch the pilot start sweating"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »cptCaptain« (13. August 2013, 10:19)


8

Dienstag, 13. August 2013, 10:24

Zumal ich diesen Traum auch mal hatte..


Yep, ich auch ...

Habe das medical I gemacht und bestanden (und bezahlt) und dann kurz vor der Unterschrift unter dem 75000 Kredit gestoppt.
War die beste Unterschriftsverweigerung, die ich bis heute gemacht habe :D
Günter

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MaddogChris

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9

Dienstag, 13. August 2013, 12:20

Ich bin schon 28 :S , und würde die ca. 65 ode 75t euronen selbst finanzieren ! Nein zur BER DLH etc. will ich gar ned von mir aus irgendeine billig Airline oder Cargo im Arabischen oder Asiatischen raum !

Also lieber sparen bis der Arzt kommt und eine PPL A machen ?

Lg Chris



Magic

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10

Dienstag, 13. August 2013, 12:38

Moin!

Also...meine Meinung: Spar und mach den PPL-A...mach aber vorher nen Schnupperstunde bei der Flugschule. Selber fliegen ist anstrengender als im Sim! :D :sagnix:
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11

Dienstag, 13. August 2013, 14:00

Selber fliegen ist anstrengender als im Sim


Und ich habe durch eine Schnupperstunde auch festgestellt, dass es wesentlich langweiliger ist, als am Simulator.
Würde ich nahe der Berge wohnen, würde ich vielleicht über den PPL nachdenken.

Aber auf dem flachen Land - so schön, wie es sein mag - recht schnell recht unspektakulär.


Dazu wäre das dann wirklich kein billiges Hobby (frag mal, was ne Flugstunde kostet), schon gleich gar nicht, um damit zu verreisen etc, sprich, Du kannst nur am Wochenende mal ein paar Kreise ziehen und dann wieder Landen. Wäre mir auf Dauer persönlich zu langweilig.

Aber wenn Du dazu das Geld wirklich übrig hast, dann mach besser den PPL als den ATPL ...
Günter

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12

Dienstag, 13. August 2013, 14:23



Also lieber sparen bis der Arzt kommt und eine PPL A machen ?



Ja! Und aus Spaß kann man später noch IR machen.

Selbst bei den Arabern kommst du zu gut wie gar nicht rein. Selbst wenn du die Requirements erfüllst, sind deine Chancen sehr gering. Kenne einige, die sich Anfang des Jahres dort beworben haben und noch keine Rückmeldung erhalten haben. Mal ein Auszug aus einem anderen Forum, dort hat jemand nach zig Monaten eine Antwort von Etihad erhalten.

Zitat


Thank you for submitting an application for the International Cadet Pilot Programme with Etihad Airways.

The volume of response for this position has been extremely high and I regret to inform you that having reviewed your details, we will not be moving forward with your application at this time.

If you are interested in exploring other opportunities with us, please continue to visit our careers website.

Kind regards,

Etihad Airways Recruitment Team
Gruß Rick

"Gravity is not just a good idea - it's a law."

13

Dienstag, 13. August 2013, 23:05

Hi,

nach den ganzen Feststellungen, die ich grundsätzlich teile, hätte ich Ideen und alternative Vorschläge - einfach mal ein Schuss aus der Hüfte quasi :lol:

Vorab,
wenn wir von einem jungen Menschen ausgehen, der seinen Berufswunsch aus Leidenschaft anstrebt - ist die Qualität seines Willens warscheinlich die erfolgreichere. Nicht selten steht heute bei der Orientierung zum zukünftigen Berufsleben die Entlohnung an vorderster Stelle, dicht gefolgt von "wo muss ich am wenigsten arbeiten für das dickste Einkommen", und wo kann ich bei völliger Ahnungslosigkeit dennoch eine tolle Show inszenieren und die tollste Sonnenbrille tragen. Also die "mehr Schein als Sein"- Fraktion mit fraglicher Moral und gläsernem Rückrat, wenig Fachkompetenz.
Über was ich mir bewusst bin sind die Wandlungen am Arbeitsmarkt, ich finde die Entwicklung bedenklich. Mitarbeiter (Menschen) sind oft nur noch eine zusammenkalkulierte Grösse aus Zahlen auf einem Blatt Papier - dies ist Mitarbeiter "XY".
Dieser bedenkliche Wahnsinn hält bereits auch in der Luftfahrt Einzug. Subjektive Erfahrungen holen einen manchmal auf den Teppich der Tatsachen zurück.


So und nun meine Ideen ;) :

-Wie wärs mit dem Bäckerhandwerk?
-Schreiner/ Tischler?
-Biobauer?

Vor lauter Oberhäuptlingen werden viele Häuptlingstellen frei, denn kein Oberhäuptling funktioniert ohne Häuptlinge. Der Häuptling muss ein guter sein, dass der Oberhäuptling davon provitieren kann und zahlt dementsprechend gut. Es könnte was dran sein ;) .

Ich kann mir gut vorstellen, dass nach dem weltweiten Finanzcrash (möge er sich noch lange hinauszögern), vielleicht auch schon vorher, diese klassischen Handwerks- Berufe wieder gesucht werden. Derzeit gibt es noch die Koryphäen, die ihr Handwerk noch klassisch gelernt haben - von denen kann ein junger Mensch vielleicht wertvolle Dinge lernen. Zumindest kannst du backen, was in den Bäckereiketten im Supermarkt hinter der Theke heute keiner mehr kann. ;)
Als Biobauer würdest du vielleicht die Bude eingerannt bekommen, wenn du einen guten Job machst und den Leuten wieder mal einen "richtigen" Salat bietest. Die Kindergartenkinder könnten bei auf den Feldern erstmalig ihren Geschmackssinn entwickeln für frisches Obst und Gemüse und würden vielleicht erstmalig schmecken wie natürliche Butter eigentlich schmeckt und ausschaut.. ;)

Ich bin mir fast sicher, dass in besagten Handwerksberufen viel Potenzial liegt. Zudem herrscht hier zum Teil Fachkräftemangel. Ich kenne Kleinunternehmer die vergeblich geeignete junge Auszubildende suchen und keine finden. Bewerber gibt es durchaus, aus diversen Gründen klemmt es scheinbar schon an den Grundzügen einiger Bewerber - die Defizite liegen bereits im Benehmen, der Grundeinstellung zur Arbeit sowie absolute Unzuverlässigkeit etc.

Ich schreibe natürlich mit einem Augenzwinkern, aber um den Kreis zum ATPL zu schliessen - ein guter und solider Handwerker mit Wille, Leistungsbereitschaft und Rückrat, wird warscheinlich ein höheres Gehalt haben als ein heutiger Berufspilot mit "neuen" Verträgen.

Warum also nicht beim FSX bleiben? Es muss kein Fehler sein, die Faszination der Fliegerei ein lebenslanges Hobby sein zu lassen, als in einem beruflichen Haifischbecken leider den "Flair" des Traumes zu verlieren und danach keinen weiteren Traum mehr zu haben. :thumbsup:

Es gibt ja gute Addons und eine grosse Community, mit denen man dieses Hobby toll teilen kann. Es sind alles nur weitläufige Grundgedanken in Anlehnung an das genannte Beispielthema des Threads :bier:

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »PIO« (13. August 2013, 23:24)


14

Mittwoch, 14. August 2013, 00:18




Ich schreibe natürlich mit einem Augenzwinkern, aber um den Kreis zum ATPL zu schliessen - ein guter und solider Handwerker mit Wille, Leistungsbereitschaft und Rückrat, wird wahrscheinlich ein höheres Gehalt haben als ein heutiger Berufspilot mit "neuen" Verträgen.



Bei den meisten Arbeitgebern wird das wohl stimmen.
Gruß Rick

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lol515

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15

Donnerstag, 15. August 2013, 08:45

Also ich kenne jetzt 2 aktive Piloten (Lufthansa, Austrian) und einen in Pension der sagte es war damals noch leichter einen Cockpit Job zu kriegen aber er meinte auch es wäre nicht so schwierig wie einige meinen! Der Freund bei der Lufthansa hat die PPL mit 16 Jahren gemacht mit 20 bei Lufthansa beworben mit bisschen Glück die Aufnahmtests abestanden und sitzt jetzt im Cockpit! Er sagte noch es wäre allerdings eine sehr blöde Idee die ATPL selbst zu zahlen bevor man einen Cockpitjob hat, weil den meisten Airlines die CPL reicht und die ATPL dir nichteinmal angeboten wird! Er hat die ATPL als er schon bei Lufthansa war dann selbst gemacht! Es gibt natürliche einige die es bei BER, DLH, SWR, AUA&co nicht geschafft haben und die fliegen jetzt teilweisse für diverse Privatjetfirmen oder Ambulanzfliegern! Last but not least kann man also sagen das wenn man sich wirklich anstrengd ein Platz im Cockpit nur ein bisschen Glück und Intelligenz braucht! Es ist und bleibt aber kein einfach zu bekommender Job! Aber wenn man will gehts!

PS: Da das mein erster Beitrag nach der Sperre ist möchte ich mich hier nun für meinen Beitrag im betreffenden Thread entschuldigen!
Liebe Grüße Felix :) :oesi:

Ich fliege lieber ein Flugzeug, nicht das Flugzeug mich.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »lol515« (15. August 2013, 08:46)


16

Donnerstag, 15. August 2013, 14:16

Nach JAR/EASA Regulation CPL mit IFR zu machen ist eigentlich ziemlicher Schwachsinn, ATPL integrated (technisch gesehen der Frozen ATPL, also die ATPL Theorie, CPL IFR Praxis, Multi-Engine und ein MCC Kurs) ist unterm Strich nicht mehr aufwand als einen CPL (8 Theorieprüfungen) später durch Theorieprüfungen auf einen Frozen ATPL upzugraden. Praktisch macht das keinen Unterschied. Wenn wir hier von ATPL sprechen, dann sprechen wir vom sogenannten Frozen ATPL. Den "richtigen" ATPL bekommt man erst mit 1500 Flugstunden (davon müssen wieder einige auf Multi-Crew Fliegern sein usw). Der einzige praktische Unterschied zwischen Frozen und nicht-Frozen ATPL ist, daß einer der nicht frozen ist auch Commander auf großen Fliegern (alles was Multi-Crew braucht) sein darf, ansonsten gibt sich das von der Regulation her nicht viel.

Somit ist das was wir hier unter ATPL besprechen zum CPL genau der Unterschied daß man ein paar Theorieprüfungen mehr macht und sich einen kleinen MCC Kurs gibt, damit isses das auch schon. Kosten sind unterm Strich die selben.

Und klar ist es nicht unmöglich einen Job zu bekommen, allerdings stehen die Chancen bei der Hansa als Fußgänger (ohne PPL) vom Fleck weg genommen zu werden bei weniger als 1%, es gibt einige Tausend Bewerbungen pro offener Stelle die sie auf diese Weise ausschreiben. Bei den Ready Entries kommen auch mindestens 3-stellige Bewerberanzahlen auf eine offene Cockpitstelle (und das bei denen wo Du das Rating zahlen musst). Ergo steht und fällt das ganze eher mit Glück und persönlichen Kontakten als dem tatsächlichen Können. Aber zu denken man würde direkt nach der Ausbildung ins Cockpit steigen und alles ist dann gut ist in Zeiten wie diesen mehr als naiv.

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17

Freitag, 16. August 2013, 09:09

Ahoi Zusammen,

mir geht es gleich wie dem Ersteller dieser Topic. Ich liebe Fliegen und wollte auch Pilot werden.

Mir sind dann mit 23 Frau und Kinder dazwischen gekommen und ich wollte jetzt kurz vor 30 noch einen letzen Anlauf Starten bei der Swiss European Airlines. Hab mir auf Amazon schon Bücher für die Aufnahmetestes besorgt und wollte mich voll reinhängen.

Doch dann hat mir ein bekannter dieses Buch Empfohlen: Beruf Pilot

Und das hat mir einfach die Augen geöffnet, ich liebe fliegen aber wie eh schon einiger der Kollegen hier beschrieben haben der Job ist leider nicht mehr so romantisch wie in den guten alten tagen.

Und danach hab ich es sein lassen und hab jetzt mit meiner Weiterbildung zum Fachinformatiker angefangen. Da hab ich bessere Zukunftschancen.

Jetzt flieg ich am FSX und freu mich jedes mal drauf und fang vielleicht in 2 Jahren mit dem Segelflugschein oder der PPL an und komm dann auch in die Luft ïŠ

Ich hab grade letze Woche die Piloteseye DVD mit der 777F und Joe Moser als Einstimmung für die PMDG 777 gekauft und angeschaut. Da denk ich mir dann schon immer woahhh so schöne Bilder und sooo gei.... warum hab ich mich nicht mehr Bemüht, aber das sind nur kurze melancholische Momente.
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18

Freitag, 16. August 2013, 09:55

Und das hat mir einfach die Augen geöffnet, ich liebe fliegen aber wie eh schon einiger der Kollegen hier beschrieben haben der Job ist leider nicht mehr so romantisch wie in den guten alten tagen.


Da stimme ich voll zu. Die Romantik und die schönen Dinge sind sehr rar geworden. Harter Berufsalttag für immer weniger Geld.
Dazu kommen immer mehr Restriktionen seitens der Behörden und der Arbeitgeber.

Ich habe nun fast 40 Jahre bei Airlines verbracht und habe wunderschöne Zeiten erlebt. Der Umbruch fing langsam an,
mit der Einführung der EASA. :rolleyes:

Heute würde ich es mir stark überlegen, ob ich diesen Weg nochmal gehen würde. Gerade der psychische Druck auf den einzelnen ist
enorm hoch geworden. Es zählt nur noch Optimierung und Gewinnsteigerung. Der Mensch und die Menschlichkeit bleibt dabei leider auf der Strecke. ;(

Viele Grüße