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Mischka

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1

Donnerstag, 12. November 2015, 18:53

Themenabend STARFIGHTER bei RTL

...uups. RTL macht erst einen Spielfilm über die Starfighterpiloten und hinterher eine Doku. SPON ist schon mal begeistert...

http://www.rtl.de/cms/starfighter-eine-z…ti-2527913.html

http://www.spiegel.de/kultur/tv/starfigh…-a-1062125.html

Mich aus dem Süden wünscht angenehmen Abend!

2

Donnerstag, 12. November 2015, 20:01

Jau, den "Spielfilm" guck´ ich mir an, allerdings in Erwartung einer trickreichen, computeranimierten Darstellung der Flugszenen mit wenig realistischem Charakter, das dann gepaart mit den üblichen Klischees über Draufgängerpiloten und einem kleinen, wahren Kern in der Geschichte ansich :)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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3

Donnerstag, 12. November 2015, 20:52

Ich verzichte...
Viele Grüße



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Mischka

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4

Freitag, 13. November 2015, 11:13

War gar nicht mal schlecht....

...der Starfighter-Spülfilm ;-)

Erstmal ein fliegererischerTeil mit durchaus gekonnten Szenen, Fachgesimple über einige wenige technischen Details der F104 auf RTL Niveau (aber dramaturgisch stimmig gemacht) ...und nagut, die Klassiker des Pilotenfilms abgeritten (das rebellische Fliegerass.... gewagte Manöver ... Konkurrenzgehacke in der Staffel...bürokratische Vorgesetzte....blöde/böse Politiker) und das passt alles ganz gut zur Perspektive, aus der RTL-Gucker die Welt wahrnehmen. Aber dann der Bruch (auch mit Filmklischees): der Held kommt mitten im Film ums Leben, man sieht aber nichts davon, sondern bekommt es ab jetzt nur noch aus der Perspektive seiner Liebsten mit. Und plötzlich geht es nicht mehr um blitzende Jets und den weiten Himmel, sondern um den Kampf gegen dunkle Machenchaften (Korruption, Vertuschung, unlautere politische Motive auf Kosten von Pilotenleben).

Plötzlich wird aus der vorher "nebenbei inszenierten" Protestkultur der späten 60er (gegen Notstandsgesetze, gegen Vietnamkrieg...die Piloten der Staffel betrachteten das als eher hirnrissig, auch das dürfte realistisch sein) zur Ressource für den Kampf um Wahrheit und Recht, ein für RTL durchaus ungewöhnlicher Dreh. Auch die geballt machtvolle Gegenreaktion der Staatsorgane mit all ihren schmutzigen Methoden (da war die BRD- wenn es ihr darauf ankam - nicht zimperlicher als die DDR) wird dramaturgisch durchaus gekonnt umgesetzt. Etwas arg gerafft wirkt dann der (nicht wirklich versöhnliche) Schluss.

Interessant: unter den Piloten gibt es die gleichen "Lager" bei den üblichen Debatten, wie auch hier im Forum ;-)

Insgesamt ein recht gelungenes, kurzweilig inszeniertes Lehrstück über typische Machenschaften, Fehler, Dramen bei großen militärischen Beschaffungsprojekten, Eurofighter, A400M, Tiger usw. lassen grüßen. Bundeswehr, Politik und Gesellschaft haben also nicht ganz so viel aus diesem großen Skandal mit 116 getöteten Elitepiloten gelernt (F104-Beschaffer Strauß wurde zum 100jährigen ja immer noch als "Großer" zelebriert), um so wichtiger ist dann so ein Film. Der hätte auch der ARD gut gestanden!

Wer selber gucken will, noch ein paar Tage online:
http://www.nowtv.de/rtl

Grüße aus dem Süden, Micha

Pidder

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5

Freitag, 13. November 2015, 13:22

Sehr schöne Kritik, Micha, vielen Dank. Werde mir den Film nun wohl doch noch "antun" :yes:
Gruß aus Berlin
von Markus

VFR-Flightsimmer 8)

Mischka

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6

Freitag, 13. November 2015, 14:58

Beschaffungsdrama um den A 400M

Und wie zur Illustration diese aktuelle Nachricht:

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…-a-1062674.html

Das Beste zum Schluss:

"In den Verhandlungen werden auch neu aufgetauchte Probleme eine Rolle
spielen, die die Software zur Missionsplanung beim A400M betreffen. Die
gelieferte Software ist so kompliziert, dass die Planung eines Fluges
bis zu 50 Stunden in Anspruch nimmt, für die Militärs erscheint dies
völlig unrealistisch. Bisher aber weigert sich Airbus, den Mangel zu
beseitigen"

Kennen wir das nicht ganz gut? Software, die nicht funktioniert... Nachbesserung nur zäh .... ;-)

50 Stunden Flugvorbereitung... das schafft doch Arbeitsplätze für Ex-Piloten z.B. der Tranasall (oder erfahrene Flugplaner aus der Flsui-Szene ;-)!

Grüße aus dem Süden, Micha

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mischka« (13. November 2015, 14:59)


7

Freitag, 13. November 2015, 18:49

War gar nicht mal schlecht....


Stimmt, ich war erstaunt wie die geschichtlichen Fakten da abgearbeitet wurden, das war schon wirklich recht präzise aufbereitet und die Story dazwischen war garnicht so aufdringlich was die Klischees betrifft. Die wenigen Film-Fehler haben sich da wirklich auf Details reduziert, vermutlich dadurch geschuldet, dass die Gegenwart nicht komplett ausgeblendet werden konnte, auffällig war es z.B bei den Straßenaufnahmen mit den modernen Leitpfosten, super gut dargestellt war tatsächlich die Rauchkultur in der Gesellschaft und auch die 60/70er Jahre Einrichtung der Gebäude war glaubwürdig.

Da hab ich mich wohl geirrt mit meinen Erwartungen ;)

:bier:
Gruß

Dirk 8)

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